Diskussion:Max Stirner/Archiv/2008

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Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Zinnmann in Abschnitt Frage zu Stirners Weltanschauung
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Pädagogik

Die Zitate zu Hegel sind völlig aus dem Zusammenhang gerissen und zeigen Hegels Position, der gerade zeigen möchte, dass Erziehung nur in "Liebe, Zutrauen" (§ 175) gelingen kann, nicht. Aber wer reißt die Zitate nun aus dem Zusammenhang, der Autor dieses Abschnitts zu Stirner oder Stirner selbst?

Vorweg: Signiere bitte deine Beiträge. — Ich habe die Zitate überprüft und kann keine Entstellung der Aussage Hegels feststellen. Beim ersten geht es weiter: ...damit das bloß Sinnliche und Natürliche ausgereutet werde. Beim zweiten geht dem Satz ein anderer voran, den du wohl meinst: Als Kind muss der Mensch im Kreise der Liebe und des Zutrauens bei den Eltern gewesen sein. Das ist doch aber der Clou dieser Erziehung: der Eigenwille des Kindes wird nicht gebrochen, um das Kind zu quälen, sondern natürlich aus Liebe. (Ingmar Bergman hat diese Elternliebe in einem autobiographischen Film sehr eindrucksvoll dargestellt). Wenn du die entsprechenden §§ samt Zusätzen genau liest, ist das aber klar. Hier im Stirner-Artikel kann es allerdings nicht so ausführlich abgehandelt werden. Da kommt es vor allem darauf an, wogegen Stirner sein Konzept gestellt hat. --Nescio* 22:34, 4. Jun. 2008 (CEST)

Ergänzung: Es heißt: "Hier zeigt Stirner sich am deutlichsten und substantiellsten als Antipode Hegels, der gelehrt hat, Erziehung müsse in erster Linie „Zucht [sein], welche den Sinn hat, den Eigenwillen des Kindes zu brechen… Das Vernünftige muss als seine eigenste Subjektivität ihm erscheinen… Die Sittlichkeit muss als Empfindung in das Kind gepflanzt worden sein…“ (Grundlinien der Philosophie des Rechts, §§ 174, 175, Zus.)." Pardon, diese Sätze finden sich nicht bei Hegel, jedenfalls nicht in der angegebenen Quelle!

Das ist mir eben auch aufgefallen. In den §§ 174 und 175 geht es zwar um Kindererziehung, das obige Zitat vom zu brechenden Eigenwillen finde ich dort aber nicht. Auch nicht in Hegels Randbemerkungen, Ausgabe Felix Meiner 1995.
@Nescio: Wo hast Du es nachgelesen? Kann jemand die richtige Quelle angeben? Oder bezeichnet der Satz nur die Lesart Stirners? --Apomet 21:23, 13. Dez. 2009 (CET)
Suhrkamp-Werke-Ausgabe, stw 145, S. 327, etwa in der Mitte des „Zusatzes“. --Nescio* 22:53, 13. Dez. 2009 (CET)
Um welchen Zusatz handelt es sich dabei? Stammt er aus den Vorlesungsmitschriften? In der Meiner-Ausgabe der Grundlinien fehlt er. Auch bei Zeno fehlt dieser Zusatz. Hier die §§ bei Zeno --Apomet 23:45, 13. Dez. 2009 (CET)
Im UT des Buches steht: „Mit Hegels eigenhändigen Notizen und den mündlichen Zusätzen.“ Die Zusätze stammen also aus Vorlesungsmitschriften, wie im redaktionellen Anhang (S. 524ff) eingehend erläutert wird. Im hier diskutierten Falle ist doch der Zusatz eine gute nähere Bestimmung dessen, was Hegel in § 174 meint, wo er sagt: ...das Recht der Eltern über die Willkür der Kinder durch den Zweck, sie in Zucht zu halten und zu erziehen. Der Zweck von Bestrafungen ist nicht die Gerechtigkeit als solche, sondern subjektiver, moralischer Natur, Abschreckung der noch in Natur befangenen Freiheit und Erhebung des Allgemeinen in ihr Bewußtsein und ihren Willen. --Nescio* 10:49, 14. Dez. 2009 (CET)
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Frage zu Stirners Weltanschauung

Heisst "Amoralismus", dass Stirner der Ansicht ist, dass man morden, stehlen etc. darf, ohne an irgendwelche moralischen Maßgaben gebunden zu sein? --Arjo 12:12, 13. Nov. 2008 (CET)

Versuch einer Antwort: So weit würde Stirner nicht gehen. Aber Stirner nimmt sich das Recht, so wie er es braucht, das ist sein einziges Kriterium. Er hat zur Welt nur eine Beziehung, die der Brauchbarkeit, und er bekennt sich dazu, „die Welt und die Menschen“ zum Mittel seines Zweckes zu machen. Das bedeutet auch, man darf lügen, man darf Verträge und Eide brechen, man darf Verbindungen lösen, man hat keine Pflichten gegen andere, man braucht Geschenke und Höflichkeiten nicht zu erwidern. Er will auch keine Verteilungsgerechtigkeit, denn er nimmt sich, was er braucht und der Umfang dieses – so muss man es nennen – Raubes bezeichnet zugleich die Grenze seiner Macht. 6. Jan. 2009

"Dürfen" findet nicht statt, da es eine Erlaubnis impliziert, die allerdings nur notwendig wäre wenn ein vorheriges Verbot für mich Geltung hätte. "An etwas gebunden sein" ist genau das was Stirner als "fixe Idee" verabscheut. Moralische Werte sind nicht per se abzulehnen, man kann sich ihrer nach Belieben bedienen, ist aber genauso frei sie jederzeit zu verwerfen, so dass die Werte mir dienen und nicht ich ihnen. "Stirner nimmt sich das Recht" auch nur bedingt, wie er am Schluss von 2.Abt.: Ich. II. Der Eigner angibt: "Zum Schlusse muß Ich nun noch die halbe Ausdrucksweise zurücknehmen, von der Ich nur so lange Gebrauch machen wollte, als Ich noch in den Eingeweiden des Rechtes wühlte, und das Wort wenigstens bestehen ließ. Es verliert aber in der Tat mit dem Begriffe auch das Wort seinen Sinn. [...] Was Ich ohne einen berechtigten Geist habe, das habe Ich ohne Recht, habe es einzig und allein durch meine Macht" (230, Reclam 1981). (nicht signierter Beitrag von 132.230.124.140 (Diskussion) 11:21, 25. Nov. 2011 (CET)) Ja!Ja!Ja! Man (wer auch immer das sei) darf alles, weil es keiner erlauben kann. So weit würde Stirner nicht nur gehen, er macht es. " Ich aber bin durch Mich berechtigt zu morden, wenn Ich Mir's selbst nicht verbiete, wenn Ich selbst Mich nicht vorm Morde als vor einem »Unrecht« fürchte. (...) Ich bin nur zu Dem nicht berechtigt, was Ich nicht mit freiem Mute tue, d.h. wozu Ich Mich nicht berechtige." (S.208) Das heisst, solange du an das Recht aka Erlaubnis glaubst, bist du, wenn du´s dir erlaubst, berechtigt zu morden. Wieso wird eigentlich der ganze Artikel so degradiert? Stirner erlaubt sich im Einzigen fast alles, was ihr denkt nicht zu tun, zu tun! Und nur, weil Stirner alles verneint, gibt er sich das Recht zu morden sicher nicht bedingt, sondern nimmt nur die Worte in sich zurück... --Abcdefghaha (Diskussion) 10:44, 23. Feb. 2013 (CET)

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