Diskussion:Modalität (Sprachwissenschaft)/Archiv

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Pseudo-Beispiel gelöscht

Unsinnigen Pseudo-Beispiel-Nebensatz gelöscht, der da lautete
„[Oft ist eine Kombination von über den Satz verteilten Elementen nötig, um eine bestimmte Modalität auszudrücken,] so beispielsweise im Deutschen die Kombination des Modalverbes müssen und des Adverbes einfach, um "Glauben" auszudrücken.“
Gegenbeispiel: „Er muss schon vorher davon gewusst haben.“

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Modus und Modalität

Sollten explizit aufgetrennt werden. Das was an "Beispielen" mit dem Imperativ und der indirekten Rede steht, sieht zunächst wie eine Verwechslung von Modus und Modalität aus, obwohl man es vielleicht durch eine genauere Argumentation retten könnte. --Alazon (Diskussion) 17:01, 10. Mär. 2013 (CET)

Danke für deinen hinweis, ist meine unbedingte absicht beide begriffe als getrennte einheiten zu betrachten. Aber der begriff „modalität“ ist ein sehr komplexer gegenstand und darüberhinaus gibt es noch die verschiedensten theoretischen konstrukte. Das brauch´ zumindest von meiner seite noch ein bisschen zeit, bist aber gerne an einer zusammenarbeit eingeladen, grüsse--Zusasa (Diskussion) 22:26, 10. Mai 2014 (CEST)
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Überarbeiten: Semantik / Pragmatik, Modus / Modalität

Es ist schon wahr, dass der Artikel bisher zu kurz war, und Überarbeitung braucht. Das sollte aber hier noch diskutiert werden. Ich finde es nicht gut, wie der bisherige Text der Einleitung ersetzt wurde.

  • Die Einleitung verlinkte bisher auf Mögliche-Welten-Semantik. Wenn man dem Link folgt, sieht man, dass das in der Tat die Theorie ist, die in der Philosophie das Standardmodell ist. Warum wurde stattdessen "formale Logik" verlinkt, wo der Text keinerlei Bezug zu Modalität hat?
  • Die Unterscheidung zwischen faktisch und möglich/notwendig war eine kurze und einfache Beschreibung des Konzepts Modalität, warum wurde das entfernt? -- Stattdessen nun: "Der Terminus beschreibt das ...Verhältniss...zur Art und Weise ...der Stellungnahme ... der unterschiedlichen Form,... die das Verhältnis des Sprechers... zu seiner Aussage ... in seiner versprachlichten Realität darstellt. " Kurz zusammengefasst etwa: er beschreibt das Verhältnis der Stellungnahme, die das Verhältnis darstellt? Der Satz dreht sich fünfmal um sich selbst und bedeutet am Ende nichts. Ich frage mich, wie der Autor selbst es schafft, solche Sätze zu verstehen.
  • Wir müssen mal klären, ob der Verweis auf pragmatische "Blickrichtung" richtig ist. Ich kenne kein einziges Handbuch oder Lehrbuch der Pragmatik, in dem Modalität als Teilgebiet der Pragmatik einbezogen wird. Dass es sich bei Modalität um eine "sprachlich-kommunikative" Kategorie handelt, ist trivial, denn fast alle sprachlichen Kategorien werden letztlich für Zwecke der Kommunikation eingesetzt, das macht sie nicht automatisch zu einem Begriff der Pragmatik. In dem Abschnitt "Einteilung" weiter unten, wo ein Lehrbuch zur Modalität von F. Palmer zusammengefasst wird, gibt es keinerlei Erwähnung pragmatischer Kategorien; das sollte zu denken geben. Der einleitende Teil widerspricht also diesem Abschnitt.
  • Die Zusammenfassung von Modalität und Modus (als Flexionskategorie des Verbs) müsste mal näher verfolgt werden. Im Lewandowski-Zitat wird das so gesagt, ich weiß aber nicht ob das wirklich Konsens ist; evtl. wären andere Positionen zur Einteilung darzustellen. Übrigens finde ich dieses Zitat im ganzen unverständlich: was heißt "monosyntaktisch"?, wieso soll der Ausdruck von Modalität "rhetorisch" (im Gegensatz zu "intonational") erfolgen?
  • Die Stichworte "Subjekt" und "Infinitiv" in der Einleitung sind ganz irrelevant.
  • Können wir generell gängige Handbücher und Lehrbücher als Quellen verwenden statt beliebig herausgegriffener unveröffentlichter Dissertationen oder Werke aus den 1940er bis 1970er Jahren in Französisch und Russisch?

--Alazon (Diskussion) 22:52, 10. Mai 2014 (CEST)

Habe daher einige Literaturverweise gelöscht, die irrelevant waren, da:
  • studentische Abschlussarbeiten (Grin-Verlag, ist nie zitierfähig)
  • Themenfremde Dissertationen von 300+Seiten mit nur 4 themenrelevanten Seiten Literaturzusammenfassung zur Modalität (hier Rückgriff auf die Originalliteratur nötig)
  • überhaupt themenfremd, wo nur das Wort Modalität einmal zufällig auf der Seite stand (Pusch S. 273 handelt von "Negation im gaskognischen Okzitanisch" ??).

.--Alazon (Diskussion) 17:57, 11. Mai 2014 (CEST)

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noch was: es wäre wohl nötig, darauf einzugehen, wie Modalität im Artikel Modalität (Philosophie) dargestellt ist. Von da aus kann man die Sache sicher am besten ordnen: der Kernbegriff der sprachlichen Modalität ist eben hier wie dort Möglichkeit/Notwendigkeit, hinzu kommt dass in der Sprachwissenschaft alle möglichen anderen Ideen kursieren, was sonst noch alles "modal" genannt werden könnte, und das ist dann, was das Bild so verwischt. --Alazon (Diskussion) 11:19, 11. Mai 2014 (CEST)

Einleitung

Da ich kein Linguist bin, will ich meinen Vorschlag zuerst hier zur Diskussion stellen. Ich finde die bisherige Einleitung für Nicht-Linguisten relativ schwer verständlich. Ausserdem gibt es in der Wikipedia ja die Funktionalität, dass wenn man die Maus über eine Artikel-Verlinkung stellt, sich dort ein kleines Fenster öffnet, das den Anfang des jeweiligen verlinkten Artikels anzeigt. Dazu müsste der Anfang auch entsprechend knapp und allgemeinverständlich formuliert sein. Ich möchte deshalb den folgenden Formulierungsvorschlag machen:

Unter Modalitiät werden sprachliche Konstruktionen zusammengefasst, die audrücken, dass es zu einem Sachverhalt keine Gewissheit gibt, bzw. welchen Grad an Gewissheit es gibt.
Einleitung

Modalität bezeichnet in der Sprachwissenschaft den sprachlichen Ausdruck, der deutlich macht ob es zu einem geschilderten Sachverhalt Gewissheit gibt oder lediglich eine Möglichkeit beschrieben wird, welchen Grad an Gewissheit oder Wahrscheinlichkeit es gibt, sowie Konstruktionen, die einen geschilderten Sachverhalt abschwächen oder bestärken.

In der Philosophie und in der Logik, wird der Begriff analog verwendet. In der Mathematik wird das gleiche Konzept auch unter den Stichworten Fuzzylogik oder Polykontexturalitätstheorie behandelt.

und dann weiter im bisherigen Text:

Modale Aussagen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich nicht (allein) auf einzelne Fakten der wirklichen Welt beziehen, sondern für die Geltung ihrer Aussage alternative Möglichkeiten („mögliche Welten“) einbeziehen. Sie bezeichnen dann eine Quantifikation über solche Alternativen: Eine Aussage über eine Möglichkeit (wenn beispielsweise der Kriminalkommissar sagt: „Der Gärtner könnte der Mörder sein“) entspricht einer Existenzaussage (= „Es gibt ein mögliches Szenario, in dem der Gärtner der Mörder ist“); eine Aussage über eine Notwendigkeit („Der Gärtner muss der Mörder sein“) entspricht einer All-Aussage (= „Nach dem gegenwärtigen Stand der Erkenntnis, ist es in allen denkbaren Szenarien so, dass der Gärtner der Mörder ist“ — eine sogenannte epistemische Notwendigkeit).

...

Im weiteren Text werden zwar zu den verschiedenen Spezialfällen noch eine ganze Reihe von Beispielen aufgeführt. Allerdings würde ich mir in der Einleitung quasi für den eiligen Leser noch etwas Unterfütterung wünschen. Mir gehen durch den Kopf noch Formulierungen wie:

  • Es ist nicht auszuschließen
  • Möglicherweise
  • ich glaube eher
  • wohl eher
  • vermutlich
  • sicherlich
  • alles deutet darauf hin, dass
  • mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit
  • du wirst doch wohl nicht leugnen wollen, dass

Wie sehen das die Linguisten? Herzlichen Gruß --MRewald (Diskussion) 11:42, 18. Jan. 2016 (CET)

Hallo!

Find ich prima, dass mal Überarbeitungen richtig vorher geplant werden sollen. "Die Linguisten" wissen auch, dass vieles als nicht allgemeinverständlich empfunden wird, auch ohne dass es zu schwierig wäre, es ist häufig nur zu ungewohnt. Und nun geht es um das Kunststück, dass das was man schreibt (a) kurz (b) "verständlich" aber (c) trotzdem in jeder Hinsicht korrekt ist. In diesem Sinne zu deinen Textvorschlägen dann:

  • "Modalität" ist keine "Konstruktion" (letzteres wäre eine Kombination von Ausdrücken in einer gewissen Struktur), es ist sagen wir mal ein "Bedeutungsgebiet" in dem verschiedene Aussagen gemacht werden können; es kann dabei auch mit grammatischen Merkmalen zu tun haben. Am ehesten kann man vielleicht sagen, dass ein bestimmter Ausschnitt einer Ontologie herangezogen wird, um damit etwas zu machen. Deswegen sollte der Begriff der "möglichen Welt" prominent auftauchen.
  • "keine Gewissheit" ist denk ich nicht so der relevante Punkt. Eher ist es so, dass es nicht nur um "einen Sachverhalt" geht, sondern um so einen größeren Komplex, wie er eben skizziert werden sollte. Man kann sich aber absolut sicher sein, dass etwas unter allen Umständen ("in allen Welten") der Fall sein muss, man kann sich weniger sicher sein und sagen, "es müsste". Beides ist gleichermaßen modal. Das Konzept "Wahrscheinlichkeit" find ich schwierig mit "Modalität" abzugleichen, da müsste ich erst nachdenken.
  • Das Ungewohnte ist vielleicht, dass man den Begriff "Möglichkeit" nicht heranziehen kann, um Modalität zu erklären, weil es umgekehrt so ist, dass Modalität erklären soll, was das Konzept der "Möglichkeit" eigentlich sein soll. Die Quantifikation über Alternativen ist insofern nichts was man loswerden kann, obwohl es in irgendeiner Theorie vielleicht gleichwertigen Ersatz geben mag, weiß ich nicht, aber einfacher wirds nicht.
  • Beim "Abschwächen / Bestärken" eines Sachverhalts scheint man in das Gebiet der Pragmatik hineinzugeraten, also wie Sprecher sich mit ihren Äußerungen verhalten. Das ist nicht das, was mit Modalität gemeint ist, es handelt sich um eine bestimmte Sorte von Inhalt bei einer Aussage (es gehört also in die Semantik). Bei den Beispielen auf deiner Wunschliste ist vieles pragmatisches dran...
  • Fuzzylogik und Modalität haben nichts miteinander zu tun, die Modalsemantik bleibt innerhalb der zweiwertigen Logik, nur erweitert sie eben den Bereich der Gegenstände, über die solche Aussagen gemacht werden (d.h. "mögliche Welten").

Jetzt mal an dich die Frage, an welchen Stellen du den bisherigen Einleitungstext ausgesprochen schwierig -- oder zu umständlich -- findest, gibt es bestimmte Stellen, wo dir etwas aufstößt?

Danke für die Initiative und Gruß, --Alazon (Diskussion) 14:13, 18. Jan. 2016 (CET)


Hallo Alazon ich bin etwas verunsichert und zwar bzgl. des punktes modalität und pragmatik. Du schreibst "(...)das Gebiet der Pragmatik hineinzugeraten, also wie Sprecher sich mit ihren Äußerungen verhalten. Das ist nicht das, was mit Modalität gemeint ist, es handelt sich um eine bestimmte Sorte von Inhalt bei einer Aussage (es gehört also in die Semantik).(...). Wenn ich die literatur verstehe gehörte die pragamtik durchaus zu einem umfassenderen konzept der modalität hinzu, siehe z.B. Carlo Milan: Modalverben und Modalität: Eine kontrastive Untersuchung Deutsch-Italienisch. De Gruyter, 2001, S. 20 f. oder Roland Harweg: Studien zum Verbum und seinem Umfeld. LIT Verlag Münster 2014, S. 173 ff. So sprechen die autoren etwa (ersterer) von ein- bis dreidimensionale modalitätskonzepten. Wobei er im dreidimensinalen konzept von einer sogenannten pragmatischen wende spricht. Ich sehe zwar auch die semantik sowie die pragmatik als zwei linguistische und klar abzugrenzende wissenschaftsgebiete, aber ist den beiden nicht doch, wie eine schnittmenge, gemein, dass sie Bedeutungen, also Beziehungen zwischen dem reich der lexeme/morpheme und der wirklichkeit besser der kognitiv abgebildeten welt zum gegenstand ihrer betrachtungen haben. Geoffrey Leech] sieht doch neben der versprachlichten äußerung noch den kontext, die intentionen des sprechers und den eigentlichen sprechakt selbst als wesentlich. Wie passt das zusammen. Hast du eine erklrärung, text verweis etc. Eine nach erklärung suchende, grüsse--Zusasa (Diskussion) 17:20, 18. Jan. 2016 (CET)

Was hälst du von der begriffsbestimmung modalität in diesem ausatz Gražina DROESSIGER: Zum Begriff und zu den Arten der Modalität in der Linguistik.?????--Zusasa (Diskussion) 18:16, 18. Jan. 2016 (CET)

Handelt es sich hier nicht um die generelle Diskussion, wie gut man Semantik und Pragmatik trennen kann, oder gibt es etwas was speziell am Thema Modalität pragmatisch ist? Natürlich gibt es bei der Interpretation modaler Aussagen massiv pragmatische und kontextuelle Einflüsse, das ist aber bei allem was mit Quantifikation zu tun hat, auch schon der Fall. Wenn der Inspektor sagt "Der Gärtner muss der Mörder sein", dann heißt es nicht einfach: "In allen Welten w ... ist x der Mörder" sondern es muss immer kontextuell eingeschränkt werden "in allen in diesem Kontext in Frage kommenden w." Da fängt es an, dass man pragmatische Schlüsse mit hinzuziehen muss. Und so weiter. Und Adverbien wie "wahrscheinlich" haben sicherlich semantisch-modale und pragmatische Aspekte, das heißt aber auch noch nicht dass das Gebiet Modalität an sich (komplett) in die Pragmatik gehört. Natürlich müssen im Endeffekt die beiden Bereiche immer zusammenarbeiten, um wirkliche Äußerungen zu interpretieren, dafür sind sie ja da. Aber wenn man anfängt, "Modalität" zu erfassen, abstrahiert man ja bereits von der Gesamtbedeutung der Äußerung und bezieht sich auf einen bestimmten Aspekt.
Der von dir genannte Überblicksaufsatz von Droessinger ist nicht schlecht geschrieben, aber berücksichtigt nur germanistische Literatur, mit der kleinen Ausnahme von Palmer und Bybee. Die formale Semantik kommt überhaupt nicht vor, diese ist aber gerade die Schule, die mit der Beschäftigung mit Modalität in der Philosophie in Kontakt ist, und m.M.n. machen die die genauesten Aussagen, jemand der das nicht mal kennt oder ansatzweise berücksichtigt, muss sich schon sagen lassen, dass er das Gebiet nicht beherrscht. Wenn man mal einen Artikel in einem gängigen Semantik-Handbuch vergleicht (V. Hacquard in: von Heusinger, Maienborn and Portner (eds.) 2011, Semantics (HSK 33.2), de Gruyter, S. 1484–1515) zeigt sich, dass das Literaturverzeichnis von Droessinger nichts von den dort seitenweise aufgeführten Werken hat außer eben Bybee und Palmer als die zwei einzigen Ausnahmen. Also, das ist dann schon provinziell und kommt auch m.M.n. inhaltlich nicht vom Fleck. --Alazon (Diskussion) 19:14, 18. Jan. 2016 (CET)
Hallo Alazon besten dank! War sehr hilfreich, grüsse und noch einen schönen abend--Zusasa (Diskussion) 21:00, 18. Jan. 2016 (CET)
Hoffe aber, die "Einleitungs-"Diskussion kommt jetzt nicht unter die Räder mit diesen langen Abschweifungen... --Alazon (Diskussion) 22:38, 18. Jan. 2016 (CET)

Hallo, also mich habt ihr da jetzt hoffnungslos abgehängt. Meinen erster Kontakt mit dem Begriff "Modalität" hatte ich in einem Vortrag von Anne Simmerling und deren Doktormutter Nina Janich. Frau Simmerling promoviert über die sprachliche Darstellung von fehlendem und unsicherem Wissen. In dem Vortrag ging es um die graduelle Abstufung von Gewissheit bzw. Unsicherheit. In den Vortragsfolien findet sich dazu "Epistemische Modalität: wie sicher/unsicher ist unser Wissen?". Mir scheint die Trennung zwischen "Alternativen" und "Graden an Gewissheit" auch, sagen wir mal "sehr akademisch", denn Unsicherheit impliziert ja immer zwingend auch, dass es Alternativen geben muss, sonst könnte man sich ja sicher sein. Oder umgekehrt: Wenn es alternative Möglichkeiten gibt, dann ist doch die nächste Frage logischerweise: "Und wie wahrscheinlich sind diese verschiedenen Möglichkeiten jeweils?". Auch im Artikel-Abschnitt Häufige Arten der Modalität wird das, so wie ich ihn verstehe, so angeschnitten. Damit würde dann allerdings auch die Behauptung fallen, Modalsemantik sei zweiwertig. In dem Vortrag von Frau Simmerling und Frau Prof. Janich wurde auch ein Experiment zitiert (Beck-Bornholdt/ Dubben 1997: 142-149), bei dem man auf einem medizinischen Fachkongress Teilnehmer Aussagen zum selben Sachverhalt nach ihrem Grad an Gewissheit hat sortieren lassen. Mit dem Ergebnis, dass es kaum Einigkeit darüber gab, und jeder die Aussagen anders sortiert hat. Vor diesem Hintergrund verstehe ich, dass man dem Ganzen einen starken pragmatischen Aspekt zuordnet. Nur ein solches "Entweder-Oder", wie von Alazon vorgetragen, irritiert mich ein wenig.

Wie gesagt, ich bin Ingenieur und kein Linguist, und kann hier nicht mit Literaturstellen um die Ecke kommen. Zu der Frage von Dir Alazon, was an dem einleitenden Satz ich unverständlich finde: Als Erstes und Wichtigstes, ist mir der Satz viel zu verschachtelt und mit Fremdwörtern gespickt. Und Zweitens wird das, was ich aus dem Vortrag Simmerling/Janich verstanden zu haben glaube, daraus nicht deutlich.

Es gäbe jetzt sicherlich noch mehr der Punkte zu diskutieren. Aber das scheint mir im Moment der Punkt zu sein, der zuerst geklärt werden müsste, bevor wir uns an die Weiteren machen. Danke für die Diskussion und herzliche Grüße --MRewald (Diskussion) 10:47, 19. Jan. 2016 (CET)

Ja, ich hab jetzt auch noch etwas drüber nachgedacht und sehe jetzt, dass die Frage nach dem Verhältnis von "Modalität" und "Gewissheit" für eine allgemeinverständliche Einführung vermutlich wichtig ist und deutlich berücksichtigt werden sollte. Das verlangt dann letztlich nach einem Aufbau "Semantik der Modalität" und "Pragmatik der Modalität". Und das ganze ist auch sehr interessant. Betrachten wir mal drei Beispielsätze.
(a) Der Gärtner ist der Mörder
(b) Der Gärtner muss wohl der Mörder sein
(c) Der Gärtner könnte der Mörder sein
Die Sätze unterscheiden sich in der Tat darin, dass der zweite eine geringere "Gewissheit" ausdrückt als der erste, noch ungewisser klingt (c). Der pragmatische Aspekt daran ist: Der Sprecher wird (b) oder (c) dann äußern, wenn er sich weniger auf die Aussage verpflichten will, dass der Gärtner der Mörder ist. Der semantische Aspekt ist aber: (b) und (c) haben zunächst einen anderen Inhalt als (a). Wenn man (b) oder (c) äußert signalisiert das, dass man sich auf (a) nicht verpflichten will, aber auch die Sätze mit muss wohl und könnte machen eine Aussage, und diese Aussage wird tatsächlich behauptet: Der Sprecher muss Gründe dafür haben zu sagen, dass es der Gärtner immerhin gewesen sein könnte. (Das ist ja auch schon eine Art Anschuldigung). Die Modalsemantik ist ein Werkzeug, um beschreiben zu können, was damit anderes ausgesagt wird, also was die Wahrheitsbedingungen jeweils sind. (Ob ein Satz tatsächlich wahr werden wird, ist immer Sache der einzelnen Anwendungssituation, nie eine der Bedeutungsbeschreibung.)
Semantisch gesehen behauptet (a): Das Individuum x hat die Eigenschaft "Mörder" in der Welt w. Es ist eine Aussage über ein einzelnes Szenario "w"; normalerweise wird sie so verstanden, dass w die wirkliche Welt sein soll, das ist aber auch schon etwas was erschlossen werden muss (je nach Einbettung in verschiedene Kontexte können sich auch andere Deutungen ergeben).
Der Satz (b) behauptet dagegen eine Aussage über eine ganze Schar von Szenarien, etwa: "In allen Welten w, die mit dem übereinstimmen was wir gegenwärtig an Wissen haben, gilt: x ist der Mörder in w". Satz b) redet von mehr Welten als a). Sowas kann manchmal als eine stärkere Aussage herauskommen, etwa wenn jemand sagt "Die Erde ist eine Kugel" und "Die Erde muss notwendigerweise eine Kugel sein". Der zweite Satz sagt: Die Erde ist eine Kugel in w, und das ist außerdem kein Zufall, etc.
Warum also ist Satz (b) "schwächer" als (a)? Der Grund liegt (zum Teil) an einer Überlegung, die in Gang gesetzt wird, weil der Sprecher nicht einfach sagt "es ist so" sondern "nach dem was ich weiß, ist es so". Das ist eigentlich sowieso klar, dass seine Äußerungen aus seinem Wissensstand resultieren, aber er erwähnt das nun eigens in seiner Aussage. Der Hörer erschließt: Vielleicht erwähnt er extra die Abhängigkeit der Aussage von seinem Wissensstand, weil er bezweifelt, dass sein Wissen vollständig ist? Also will er, dass ich mich nicht so sehr drauf verlassen soll? -- Das ist der pragmatische Aspekt: es ist der typische Fall einer Schlussfolgerung, die entsteht weil man vergleicht was der Sprecher sonst hätte sagen können (also eine Konversationelle Implikatur). Generell gilt: Wenn der Sprecher mehr wüsste, dann hätte er es gesagt. Wenn man weiß, der Gärtner ist der Mörder und äußert (c): "Er könnte es sein", dann ist das logisch wahr, aber es ist irreführend. Diese "Irreführung des Hörers" ist eine pragmatische Sache, also etwas was Äußerungen bewirken, nicht Teil der Satzbedeutung.
Der semantische Aspekt des ganzen ist: Der Sprecher hat auf seinen Kenntnisstand verwiesen. Das kommt daraus, dass "muss" ein epistemisches Modalverb ist, d.h. eine Menge von Welten einführt, die einer bestimmten Bedingung entsprechen ("w die auch das erfüllen, was wir in der Wirklichkeit wissen"). Diesen Teil erfasst die Modalsemantik. Der Rest, der den Effekt hat, dass der Sprecher sich weniger auf die Aussage "er ist der Mörder" verpflichtet, beruht auf Mechanismen, die vollkommen allgemeingültig sind und nichts mit Modalität und möglichen Welten speziell zu tun haben. Deswegen setzt der Artikel so an, wie er es in der momentanen Fassung tut: er läuft sofort auf das Modell der möglichen Welten zu. Es wäre zur Erläuterung des Stichworts nun eigentlich "irreführend" hauptsächlich auf die pragmatischen Effekte modaler Aussagen loszugehen. Irgendwie muss man es aber einbeziehen, da muss man nun überlegen, wie.
--Alazon (Diskussion) 13:36, 19. Jan. 2016 (CET)
Lieber Alazon auf ein wort. Zunächst ich schätzte deine expertise im bereich der sprachen sehr. Dennoch möchte dein handlen hier bei der modalität kritisieren, und um meinem gefühl ausdruck zu geben bin ich sauer a. Die änderungen denke ich waren inhaltlich doch wohl nicht falsch. b. ich meine das die änderungen das lemma besser verständlich machten. c. sicherlich sind die eintragungen verbesserungsfähig, aber nicht durch löschen oder nur kritisieren, sondern durch weiters formulieren. Ich gebe den kritischen einwänden einiger leser zu dem thema recht. Das ganze war terminologisch auf einen so hohen niveau, dass die dürftigen informationen um die fachbegriffe eine intensives nachblättern nötig machten. Nun denke ich ist die einleitung verständlicher ohne, und das ist wichtig, die zuvor niedergeschriebenen texte zu löschen. Also was ist falsch an den änderungen. Dein verhalten oder handeln finde ich an dieser stelle nicht föderlich. Durch das m.a. sofortige löschen kann sich der artikel nicht weiter entwickeln. Nur zu kritisieren oder gar gleich zu löschen ist m.a. nach nicht wp-föderlich, harte worte aber es ist wie es scheint. Besser wäre es den text auszubauen. Wir hatten vor einiger zeit eine ähnliche situation hier. Aber aus deiner kritik folgten keine weiteren eigenen von dir textlich weiter ausgestalteten formulierungen. Das heißt nun aber nicht das viele deiner einwände nicht auch gewinnbringend für den text hier oder auch ganz allgemein sind. Aber ich finde hier hast du zu schnell gelöscht. Ferner meine ich, wer fundiert kritisiert und mehr noch gleich löscht steht in einer bringschuld und müsste auch selbst schreiben. Meine bitte, las die formulierung erstmal als vorübergehende lösung und sei mutig und bau den text durch eigenes formulieren weiter aus. Das ist net gemeint und deshalb grüsse --Zusasa (Diskussion) 05:54, 20. Jan. 2016 (CET)
Wir hatten eine Diskussion angefangen, wie der Artikel allgemeinverständlicher ansetzen kann, das war auch wichtig. Lass uns die Diskussion zuende bringen und beraten, wie der Artikel weiterentwickelt werden soll. Du hättest besser einen Gliederungsvorschlag auf die Disk-Seite setzen sollen, als sofort den Artikel umzubauen. Ich habe aber überwiegend nicht gelöscht sondern auskommentiert, damit die Ansätze auch nicht verlorengehen. Der Artikeltext hatte aber nach deiner Bearbeitung keinen klaren Aufbau mehr, er war wesentlich unverständlicher als vorher, deshalb musste ich da die Notbremse ziehen. Aus meiner Sicht bist du aus der begonnenen Beratung hier ausgeschert.
Bitte kopiere auch keine Texte, die ich hier schreibe, direkt in den Artikel hinein, auch die Wikipedia kennt eine Art Urheberrecht.
So und jetzt weiter in der Sache. --Alazon (Diskussion) 08:53, 20. Jan. 2016 (CET)
Sorry das ich deine ausformulierungen ins lemma rübergenommen habe, war aber nur in guter absicht. Dein bestreben den artikel zu verbessern teile ich unbedingt. Der artikel muss ausgeweitet und allgemeinverständlicher werden. Auch fehlen wichtige literaturhinweise und vielleicht ein absatz über die kontroversen rund um die modalität. Mein beispiel finde ich gut den es erläutert unbedarften das verständnis, was ich als "kleine feldstudie" durchführte mit rundum bestätigung für das besipiel mit dem fussball. Steht ja wohl nicht im widerspruch zur "semantischen position". Danke das du sie spannung rausgenommen hast war wohl alles missvverständlich, meine absicht war keinesfalls eine böse, wollte den text verbessern. grüsse--Zusasa (Diskussion) 11:24, 20. Jan. 2016 (CET)
Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Zusasa (Diskussion) 21:59, 9. Aug. 2016 (CEST)

Literatur als Grundlage für Überarbeitung?

Es wäre ein nützlicher Schritt, wenn wir uns mal über Literaturquellen verständigen, auf die wir den Artikel stützen wollen. Die kurz hingeworfenen Bemerkungen auf der persönlichen Webseite von Lehmann und was aus Bussmanns Wörterbuch zitiert wurde, scheint mir inhaltlich höchst problematisch, es sind zwar Linguisten, aber tatsächlich keine Fachleute für Modalität. Erst mal suchen, was Lehrbücher und Handbücher zum Thema Modalität sagen! Ich habe im obigen Abschnitt bereits Hacquard aus dem HSK-Handbuch Semantik erwänt. --Alazon (Diskussion) 09:04, 20. Jan. 2016 (CET)

Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Zusasa (Diskussion) 21:59, 9. Aug. 2016 (CEST)

(alte anonyme Anmerkung, erledigt)

Hallo, ich würde vorschlagen, diesen Artikel zu verschieben in Modalität(Sprachwissenschaften) und eine Begriffsklärungsseite hier einzufügen da Modalität in auch in anderen Zusammenhängen häufig auftaucht und u.U. völlig andere Bedeutung hat. Konkretes Beispiel: In der Radiologie bezeichnet Modalität die unterschiedlichen bildgebenden Verfahren wie zB MRT, CT, SPECT, PET usw.

Oder allgemein etwa: die Art und Weise, wie etwas ist oder wie es gedacht wird.

Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: Alazon (Diskussion) 13:45, 20. Aug. 2016 (CEST)