Diskussion:Molsheim

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Historie, Schreibweisen[Quelltext bearbeiten]

Ich bitte höflich darum, historisch und damit politisch korrekt zu bleiben.

Das Elsaß und das deutschsprachige Lothringen (oft auch als "Deutsch-Lothringen" bezeichnet) sind in der Unordnung der unmittelbaren Nachkrieggszeit des Dreißigjährigen Krieges - beginnend gleich 1648 mit dem Einmarsch in Straßburg - von Frankreich besetzt worden, obwohl der Westfälische Frieden dies nicht vorsah. Damit begann für diese Region eine historische Abkehr des selbsständigen (deutschsprachigen) Lotharingien (das Erbe von Lothar, des dritten Sohnes von Karl dem Großen) und eine lange Aera der Zugehörigkeit zu Frankreich. Im Grunde dauerte die bis zum Ende des Deutsch-Französischen Krieges, den Frankreich verloren hatte und diese Gebiete 1871 dem neugegründeten Deutschen Reich abtreten musste. Kaiser Wilhelm I schweisste die mental und religiös unterschiedlichen Bevölkerungsteile, die historisch nie zusammengehört hatten, (Lothringer sind katholische Rhein- bzw. Moselfranken, Elsässer sind protestantische Alemannen) mit preussisch-ruppiger Gefühllosigkeit zusammen. Er nannte das neu einverleibte Gebiet Elsaß-Lothringen und unterstellte es als sogenanntes "Reichsland" direkt der Administration in Berlin, ohne Regionalregierung, geschweige denn irgendeiner Art von Volksvertretung. (Ein politischer Zustand, den später noch einmal Nordirland, Südtirol oder Tibet haben sollten.) Die weitgehend deutschsprachige Bevölkerung der beiden Landesteile arrangierte sich allerdings gerne mit der Tatsache nun "richtige" Deutsche zu sein. Historisch gesehen viel zu spät erhielten die Lothringer und die Elsässer aber erst nach 42 Jahren, im Jahre 1913 Regionalparlamente und Regionalregierungen.

Als Deutschland aus unerklärlichem Größenwahn den 1. Weltkrieg entfachte und verlor, sind sie dann wieder Franzosen geworden. (Die einzigen Soldaten, die am 11.9.1918 als Deutsche den Krieg verloren und tags darauf am 12.9.1918 als Franzosen den Krieg wieder gewonnen hatten...) Die Französische Regierung führte zwar Französisch als Amtssprache ein, ließ ihnen aber weitgehend ihre deutsche Kultur und Sprache im Privaten, wie auch im Vereinswesen.

Als Deutschland aus verschiedenen Gründen (die sicherlich auch aus den Folgen des Versailler Vertrags resultierten) noch keine 15 Jahre nach Kriegsende mit demokratischen Wahlen die faschistische NSDAP zur stärksten Partei im Deutschen Reichstag wählten und als Folge dessen der greise (post-monarchistische) Reichspräsident Hindenburg einen Österreichischen Staatsbürger, den völlig ungebildeten Volksschüler Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannte, entfachte der sozusagen nach einer Schamfrist von sechs Jahren einen weiteren Krieg. (Der als deutsch-polnisches Grenzscharmützel begann, nach weiteren sechs Jahren am anderen Ende der Welt mit dem Abwurf zweier Atombomben endete und weit über 50 Millionen das Leben kostete). "Unsere" Elsässer und Lothringer wurden 1940 beim Frankreichfeldzug dabei nicht nur, wie 2/3 von Frankreich, überrannt, sondern grad´ wieder zu Deutschen erklärt und die Männer in die Wehrmacht eingezogen. Speziell in der Elsässisch-Lothringischen Zivilbevölkerung haben die Nazis dann regelrecht - und das "totsicher" nicht nur mental - gewütet: Abgesehen von der Ausrottung der Menschen mit jüdischer Religionszugehörigkeit, machten sie auf alles Jagd, was sich nicht "deutsch genug" gab. So mussten z.B. Ehepaare mit dem französischen Nachnamen des Mannes den deutschen Nachnamen der Frau annehmen, woraufhin der nun "deutsche" Mann fast immer zur Wehrmacht eingezogen wurde. War der Name der Frau auch französisch, wurden beide kurzerhand gezwungen, ins Innere Frankreichs zu ziehen. (Viele gerade dieser Männer tauchten vorher unter und wurden Mitglieder der Résistance.) Die französischsprachigen Lehrer wurden ebenfalls ins Innere Frankreichs deportiert und in die Schulen in Elsaß-Lothringen wurden komplett deutschsprachige Lehrer, die so richtig "aus dem Reich" kamen, abkommandiert. Lehrer, die - zwangsläufig - kein einziges Wort Französisch konnten. (Meine Mutter war eine solche abkommandierte Person, allerdings als Kindergärtnerin, so früh fing man mit dem "Deutschen Wesen" schon bei den Kleinsten an.) Ein Kind (sozusagen von 3 bis 18), dem ein französisches Wort rausrutschte, musste laut Befehl vor der Gruppe/Klasse bestraft werden.

Als die Deutschen diesen 2. Weltkrieg auch verloren hatten, wurden die Elsaß-Lothringer wieder Französinnen und Franzosen. Und noch einmal traf es sie hart, diesmal mit umgekehrten Vorzeichen: Jetzt bestraften die Franzosen die "Kollaborateure", jetzt wurden die Lehrer wieder zurückgetauscht, Kinder, denen ein deutsches Wort rausrutschte, wurden bestraft, das ganze Programm.... Es wurde, vor allem in Lothringen, die Schwerindustrie mit zusätzlichen Arbeitern - und ihren Familien - aus dem "richtigen" Frankreich, oft auch mit Algeriern und Marokkanern, durchsetzt, Hauptsache kein Wort Deutsch. So haben die Französischen Regierungen nach 1945 (genaugenommen unter Bruch des Völkerrechts) die Sprache und Kultur eines Bevölkerungsteils unterdrückt und ausgerottet. Dieses ist ihnen, mittlerweile 65 Jahre nach dem 2. Weltkrieg, weitgehend gelungen, auf jeden Fall in Lothringen (Département Moselle) und mindestens zu 80% im Elsaß (Départements Bas-Rhin und Haut-Rhin). Aber, wie es auch war, wir haben offene Grenzen, "do gehd´s riwwer unn niwwer" (da geht es rüber und hinüber), ich selbst wohne zwei Kilometer von der französischen Grenze entfernt, spreche als Saarländer ein brauchbares Schulfranzösisch und in der unmittelbaren Grenzregion (so etwa 10-15 km) Lothringens kommt der deutsche Dialekt - die Franzosen nennen es "patois", die Lothringer "Dittsch" - wieder zaghaft hoch, wahrscheinlich haben´s die grandmères (Omas) doch noch mit den petit-enfants (Enkeln) die ganze Zeit gebabbelt (gesprochen). Aber nicht etwa aus einer Renaissance einer Deutschtümelei, nein, diese Leute haben nämlich die Chance auf dem Arbeitsmarkt, die in der Zweisprachigkeit liegt, (selbst wenn das Deutsche zunächst nur noch aus dem Zuhören der Sprache der Großeltern "noch im Ohr" ist und neuerdings fleißig auf Hochdeutsch ausgebaut wird,) längst entdeckt.

Deshalb, bitte in der Schreibweise und den Benennungen korrekt bleiben. Die Franzosen schreiben auf ihre Wegweiser schon seit den 70er-Jahren nicht mehr z.B. "Deux-Ponts" für die deutsche Stadt "Zweibrücken", nicht mehr "Vaudrevange" für "Wallerfangen" und wir z.B. nicht mehr "Diedenhofen" für die längst französische Stadt "Thionville", nicht mehr "Spittel" für "L´Hôpital".

Die Elsässer, wie auch die Lothringer sind - nach den Nazi-Greueln - gerne gute Französische Staatsbürger geworden, wir Saarländer haben uns im Referendum von 1955 für den Beitritt zur Bundesrepublik gemäß Artikel 23 GG entschieden und sind gute Deutsche Staatsbürger geworden. Lassen wir´s so, ein bißchen Deutschtümelei weniger in einer korrekten Enzyklopädie tut hier bestimmt gut. Nicht der Verträge wegen, des Vertragens wegen.

Mit freundlichen Grüßen an den Autor. Ein eifriger wiki-Nutzer. (nicht signierter Beitrag von 91.21.87.243 (Diskussion | Beiträge) 04:09, 21. Mär. 2010 (CET)) [Beantworten]

Molsheim ist das Zentrum der europäischen OSRAM-Glühlampenproduktion. Hier werden weit über eine Million Lampen täglich nach Kundenwünschen entsprechend verpackt. Der Satz stammt von der Firmenseite [1] ist aber zweifelhaft. Werden die nur verpackt oder auch produziert. Warum steht der Standort nicht unter Osram? Bitte prüfen. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 20:27, 16. Okt. 2014 (CEST)[Beantworten]

Hier steht, dass Molsheim die zentrale europäische Herstellungsstätte für Glühlampen der Gruppe Osram ist („le site de Molsheim est devenu le centre européen de production de lampes à incandescence du groupe“) und auch –- das ist noch interessanter – dass die Firma seit 1927 in Molsheim ansässig ist; zuerst firmierte sie dort (Frankreich) unter dem Namen "Néolux." Ansonsten, siehe auch hier. Grüße, --Edelseider (Diskussion) 07:56, 17. Okt. 2014 (CEST)[Beantworten]
Das Osram ein Werk in Molsheim betreibt hab ich im Artikel stehen lassen. Die Größe, eventuell auch Mitarbeiterzahl und die Bedeutung im Unternehmen sollte man nochmal recherchieren. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 14:09, 17. Okt. 2014 (CEST)[Beantworten]
Das Werk beschäftigt 700 Angestellte von insgesamt 800 Osram-Angestellten in Frankreich. Quelle: http://www.lesechos.fr/industrie-services/industrie-lourde/0203675598451-restructurations-en-serie-pour-le-fabricant-dampoules-osram-1029018.php. Grüße, --Edelseider (Diskussion) 14:42, 17. Okt. 2014 (CEST)[Beantworten]
ja ich hab auch noch ein bisschen gegoogelt. Durch das Glühlampenverbot waren sie wohl stark betroffen und es wäre interessant, zu wissen, wie sich in den letzten Jahren die Produktion verändert hat. Schreib ruhig rein wenn Du was findest. Ich bin nur über eine Million Lampen täglich nach Kundenwünschen entsprechend verpackt gestolpert, weil dies eine typische Marketingformulierung ist, die bei mir erstmal den Glaubwürdigkeitsalarm auslöst. Mitarbeiterzahl ist ohnehin eine wichtigere Information aus Sicht der Gemeinde. Das wäre auch bei Bugatti und Daimler interessant. Gemessen an der Anzahl der Einwohner gibt es ja recht viele industrielle Arbeitsplätze. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 15:04, 17. Okt. 2014 (CEST)[Beantworten]

Bezug nehmend auf den letzten Absatz:

Bugatti hat seinen Sitz offiziell nicht in Molsheim, sondern im angrenzenden Dorlisheim. Soviel zur pingeligen Genauigkeit :) --Edelseider (Diskussion) 15:12, 17. Okt. 2014 (CEST)[Beantworten]

Hmmh ... Unter Bugatti steht was anderes. Der Artikel ist tatsächlich etwas unsauber, da zu den 9142 Einwohnern Dorlisheim nicht dazu zählt und die nächst höhere Verwaltungseinheit Communauté de communes de la Région de Molsheim-Mutzig ist. Das liegt vermutlich an verschiedenen Kommunalreformen, bei denen in unterschiedlicher Granularität Gemeinden zusammengefasst wurden. --Siehe-auch-Löscher (Diskussion) 16:22, 17. Okt. 2014 (CEST)[Beantworten]