Diskussion:Orgel der Festung Kufstein

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Anton-kurt in Abschnitt Fotos
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Orgelbauer ?![Quelltext bearbeiten]

Zunächst mal vielen Dank für die Erstellung des Artikels. Allerdings ist mir ein Fehler aufgefallen, der behoben werden sollte: Im Text wird als Erbauerfirma Wilhelm Sauer genannt. Das ist ein gravierender Fehler. Die Orgel wurde als Opus 2308 von der Firma E.F.Walcker & Cie. (Ludwigsburg) im Jahr 1931 mit 26 Registern erbaut, als Opus 5270 fand (von der gleichen Firma) ein Umbau auf Schleifladen und Erweiterung auf 30 Register statt. Die Erbauerfirma ist zum einen unübersehbar auf einem großen Schild am Orgelwerk angegeben (Foto auf Anfrage - sieht man aber auf vielen einschlägigen (auch historischen) Videos auf youtube), zum andern wird der Bau der Orgel samt Einweihungsfeier sehr detailliert und wie gewohnt leidenschaftlich von Oscar Walcker selbst in seinen "Erinnerungen eines Orgelbauers" (Bezugsquelle auf Anfrage) beschrieben. Demnach wurde die Disposition von Oscar Walcker gemeinsam mit Franz Schütz erarbeitet (und nicht etwa von diesem allein). Dazu wurden - ebenfalls auf Veranlassung von Oscar Walcker - vorab ausführliche Untersuchungen durchgeführt, zunächst mussten mehrere Instrumentalisten - mit den in der Stadt plazierten Sachverständigen durch eine eigens verlegte Telefonleitung verbunden - ihre Klangproben von verschiedenen Stellen des Turmes aus abgeben, später wurden dann verschiedene Orgelregister in Verbindung mit einer Tastatur von unten her beurteilt, wobei auch der Winddruck festgelegt wurde. All das kann im oben genannten und absolut zuverlässigen und unzweifelhaft vertrauenswürdigen Buch von Oscar Walcker nachgelesen werden. Oscar Walcker wird zwar im Wiki-Artikel mehrfach erwähnt, so auch korrekterweise als Inhaber der Firma Wilhelm Sauer (die Firma war vorher bereits im Besitz von Paul Walcker, einem Onkel von Oscar, und wurde Ende des ersten Weltkriegs endgültig von Oscar Walcker übernommen, der jedoch den Firmennamen beibehielt und die Traditionsfirma unter seinem Werkführer Karl Ruther aus dem absoluten Nichts wieder zur Blüte führte), aber die Heldenorgel wurde definitiv NICHT von der Firma Sauer erbaut.--Orgeltraum (Diskussion) 17:35, 24. Jan. 2020 (CET)Beantworten

Kenne mich in der Materie zwar nicht aus, aber laut W. Sauer Orgelbau Frankfurt (Oder) wurde die Firma 1917 von E.F. Walcker & Cie. Ludwigsburg aufgekauft. Denkbar wäre also, dass de facto W. Sauer den Bau übernommen hat, aber der Vertrag etc. natürlich mit E.F. Walcker abgeschlossen wurde. @Orgelputzer, UHT: könnt ihr da helfen? --Johannnes89 (Diskussion) 08:52, 25. Jan. 2020 (CET)Beantworten
Ob ich helfen kann weiß ich nicht... Die besagten Angaben aus der Anfangsgeschichte des Instruments stammen allerdings von von mir. Ich habe sie aus der angegebenen Quelle exakt übernommen und sind dort so nachzulesen. --Orgelputzer (Diskussion) 12:18, 25. Jan. 2020 (CET)Beantworten
Möglicherweise handelt es sich dann genau um den von mir gemutmaßten Zusammenhang, dass W. Sauer gebaut hat, aber weil im Besitz von E.F.Walcker, andere Quellen diesen den Orgelbau zuschreiben. --Johannnes89 (Diskussion) 21:07, 25. Jan. 2020 (CET)Beantworten
Sehe ich auch so. Zudem konnte ich inzwischen die Belegung der Unabhängigkeit der Firmenteile auf Seite 340 des Lexikons nachlesen. Somit werden wohl auch künftig zwei Herstellerangaben genannt werden. --Orgelputzer (Diskussion) 00:47, 26. Jan. 2020 (CET)Beantworten

Herstellerfirma Heldenorgel Kufstein[Quelltext bearbeiten]

Die vermuteten Umstände bzgl. Abweichung zwischen Auftragsvergabe und tatsächlicher Erbauerfirma erscheinen mir unwahrscheinlich. Auftragsvergabe und Erbauerfirma sind in den verschiedensten Quellen belegt:

- Österreichisches Musiklexikon unter "Walcker-Orgelbaufirma" / Werke: Kufstein (Heldenorgel II/26) 1931 (https://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_W/Walcker_Orgelbaufirma.xml)

- Arbeitsgemeinschaft Tiroler Komponisten/NS-Zeit (https://arge-ns-zeit.musikland-tirol.at/content/mosaik-des-kulturlebens-im-ueberblick/heldenorgel.html): "Am 1. Dezember 1930 konnte der Verein der Firma Eberhard Friedrich Walcker in Ludwigsburg den Auftrag zur Erstellung der Heldenorgel erteilen." Im Artikel heißt es weiter "Informationen zu den technischen Besonderheiten der Heldenorgel und organisatorische Details ihrer Errichtung vermittelt Franz Tafatscher in seiner informativ recherchierten kleinen Monographie Die Heldenorgel […] 1932:" gefolgt von entsprechenden Kopien aus der Monographie. Diese belegen nicht nur wie bereits erwähnt die aufwändigen Vorarbeiten von Oscar Walcker, sondern auszugsweise auch das Abnahmegutachten: "Es erübrigt sich wohl auf die technische und künstlerische Ausführung durch die seit Generationen bestbewährte Firma E.F.Walcker & Cie. in Ludwigsburg näher einzugehen. Das als Opus 2308 erstandene Werk gereicht obiger Firma zur hohen Ehre und ist in jeder Hinsicht als vollkommen gelungen anzusprechen" (das Gutachten wurde von Franz Schütz erstellt, der wie erwähnt gemeinsam mit Oscar Walcker die endgültige Disposition auf der Basis der gemeinsamen Vorarbeiten festgelegt hatte). Es erscheint schwer nachvollziehbar, warum eine Orgel samt Opusnummer einer falschen Firma zugeschrieben werden sollte. Im Wikipedia-Artikel über Sauer-Orgelbau erscheint die Heldenorgel zwar ebenfalls, aber bezeichnenderweise ohne Angabe einer Opus-Nummer.

- Günther Lade veröffentlicht im Österreichichen Orgelforum einen ausführlichen Artikel zu "Österreichische Freiluftorgeln in Geschichte und Gegenwart", in dem im Abschnitt "Kufstein, Tirol, 1931" u.a. folgende Passagen zu finden sind: "Der Auftrag für den Bau der Heldenorgel wurde am 1. Dezember 1930 der Firma Eberhard Friedrich Walcker in Ludwigsburg erteilt"; "Der Auftrag für die etappenweise auszuführenden Arbeiten (gemeint sind die Erweiterungsarbeiten 1970) ging 1970 wieder an die Firma Walcker...."; (https://walcker.com/opus/ab_5000/5270-kufstein---heldenorgel.html)

- Universität Hohenheim, Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg, zum Bestand B 123, Orgelbau E.F. Walcker (https://wabw.uni-hohenheim.de/75521): "Bekannte Walcker-Orgeln waren und sind u. a. Frankfurt/Main-Paulskirche, Stuttgart-Stiftskirche, Boston-Festhalle, Leipzig-Gewandhaus, Ulm-Münster, Hamburg-St. Michaelis, Kufstein-Heldenorgel, Dortmund-St. Reinoldi, Riga-Dom, Wiesbaden-Marktkirche." Darin auch die Opusliste bzw. das Verzeichnis der Opusbücher der Firma Walcker (https://www.uni-hohenheim.de/fileadmin/einrichtungen/wabw/Digitalisate/Walcker_Opusbuecher_Register/WABW_B0123_Opus_Buecher_Register_20190124.pdf). Unter "Kufstein" findet sich dort der Eintrag: "Heldenmal des deutschen Volkes/Heldenorgel", 1930/1970, Opusbuch Nr. 32 (Seiten 556-566)und 43 (Seite 192). 10 Seiten im Opusbuch über eine Orgel die von der unabhängigen Firma Sauer erbaut sein soll? Die Opusnummern fehlen in dieser Liste, weil Ersterbauung 1930 und Erweiterung 1970 in einer Zeile zusammengefasst sind.

Wenn man will, kann man natürlich die Ausführungen in Oscar Walckers "Erinnerungen" anzweifeln - es empfiehlt sich vielleicht dennoch ein Blick in das wunderbare Buch, das von Gerhard Walcker-Mayer als Faksimile online gestellt wurde ( https://walcker.com/downloads/ow_erinnerungen.pdf). Ab Seite 158 ist die ausführliche Schilderung des ganzen Projekts zu finden, auf Seite 230/231 die firmeninterne Dokumentation / Werbeprospekt mit allen Daten der Orgel, Fotos und dem vorgenannten Auszug aus dem Abnahmegutachten. Sollte es nicht - wenn die Orgel von Sauer gebaut wurde - ebenfalls entsprechende Dokumente geben?

Ich gehe davon aus, dass sowohl der Auftrag an die Firma Walcker erfolgte als auch die Ausführung der Orgel selbst. Eine Kopie des Auftrages an die Firma Sauer wäre gleichwohl interessant. (nicht signierter Beitrag von Orgeltraum (Diskussion | Beiträge) 15:23, 26. Jan. 2020 (CET))Beantworten

Alle von mir durchgesehenen Zeitungen, die um 1931 in Österreich erschienen, berichten, dass E. F. Walcker (manchmal auch Walker oder fälschlicherweise Dr. Oswald Walker bezeichnet) den Auftrag und die Aufstellung der Orgel vornahm, z.B. hier: Digitalisat. --Schmeissnerro (Diskussion) 18:15, 26. Jan. 2020 (CET)Beantworten

Nachtrag: Johannes Fischer (https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Fischer_(Politiker)) beschreibt in seinem Buch "Das Orgelbauergeschlecht Walcker" (Bärenreiter, 1966) ebenfalls die Entstehung und die Einweihung der Heldenorgel. Zitat: "Das Werk durfte angesichts der erhabenen Landschaft und des hehren Zweckes kein Versager werden, und es waren sorgfältigste Vorarbeiten und Vorproben notwendig, ehe man an die endgültige Durchführung des Werkes gehen konnte, mit dessen Ausführung die Firma E.F.Walcker, Ludwigsburg, betraut wurde." Das Nachwort zu diesem Buch schrieb übrigens Theodor Heuss. Nicht zuletzt in Anbetracht der Gästeliste bei der Einweihung und angesichts des für damalige Zeiten ungeheuren Medieninteresses hätte Oscar Walcker sicher keine Ungenauigkeiten bei Vertrag und Bau der Orgel riskiert. Die Aufträge der Firmen Sauer und Walcker hielt er penibel getrennt, Geschäftsführer von Sauer war auch nicht er, sondern Karl Ruther. Oscar Walcker hat auch die Übernahme der Firma Sauer in seinen "Erinnerungen" im Kapitel 'Erlebnisse in der Heimat' eindrucksvoll beschrieben - es gab nicht den geringsten Grund, eine mögliche Beteiligung der Firma Sauer an der Heldenorgel zu verschweigen. Aus dem Kapitel zur Heldenorgel sei aus Oscar Walckers Buch vielleicht noch dieser Satz zitiert: "Der Bau der Orgel schritt voran; schon Ostern 1931 konnten wir nach Kufstein die Fertigstellung und den Versand des Werkes melden". Auch hier gibt es keinerlei Hinweise auf die Firma Sauer. Unter dem Suchbegriff "Heldenorgel Kufstein" finden sich auf ebay immer wieder Ansichtskarten vom Inneren der Orgel, samt Schild mit der Aufschrift "Heldenorgel, erbaut im Jahre 1931 von E.F. Walcker & Cie., Orgelbauanstalt in Ludwigsburg, Württemberg". Wäre die Orgel von Sauer erbaut worden, wäre das Schild schlichtweg als Betrug zu werten.

Nachdem im Wikipedia-Artikel nun(?) in einer Fußnote zur Auftragsvergabe auf die "Neue Zeitschrift für Musik" verwiesen wird, hier der entsprechende Auszug: "Buntes Allerlei. Die Heldenorgel auf Schloß Geroldseck. Im Mai wird auf Schloß Geroldseck bei Kufstein die erste große Freiorgel vollendet sein, die Dr. Oskar Walcker in Ludwigsburg baut, in Zusammenarbeit mit Prof. Franz Schütz in Wien." Zitat Ende.

Ich denke, es wäre gerechtfertigt, sowohl den Artikel über die Heldenorgel (nicht nur in Fußnoten!) als auch das Werkverzeichnis im Artikel zu Sauer Orgelbau zu korrigieren. Daneben wäre ich nach wie vor an einer Kopie der Belegstelle zur angeblichen Auftragserteilung an Sauer oder zur Mitwirkung der Firma Sauer - in welcher Form auch immer - interessiert.

Noch ein Hinweis: Initiator der Orgel war Max Depolo (im Artikel versehentlich 'Deoplo' geschrieben).--Orgeltraum (Diskussion) 13:15, 29. Jan. 2020 (CET)Beantworten

Fotos[Quelltext bearbeiten]

Komisch, dass es zu dieser Orgel in Wikipedia keine Fotos gibt. --Anton-kurt (Diskussion) 23:10, 21. Mai 2020 (CEST)Beantworten