Diskussion:Paul de Lagarde

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Letzter Kommentar: vor 2 Monaten von 2A02:8109:8603:CD00:50F7:AD12:1556:8890 in Abschnitt Falsche Satzkonstruktion -- oder so gemeint?
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Wegbereiter des Antisemitismus[Quelltext bearbeiten]

"Aus seinen Deutschen Schriften geht u.a. hervor, dass er die Juden als größte Barriere für die deutsche Einigung ansah. Aus diesem Grund wird er zu den Wegbereitern des Antisemitismus gezählt."

Ende des 19. Jahrhunderts war eine judenkritische Haltung verbreitet. Als wirklicher Antisemit hat sich der Kaiser Wilhelm II. hervorgetan, und daran hat er auch nach Ende des Zweiten Weltkriegs festgehalten. Daher genügt diese zitierte Formulierung nicht, um Lagarde eindeutig als Antisemiten zu klassifizieren. Dies sollte detallierter dargelegt werden.
es gibt so nette Zitate von Lagarde über Juden: Mit Trichinen und Bazillen wird nicht verhandelt...sie werden so rasch und gründlich wie möglich vernichtet. oder Jeder uns lästige Jude iist ein schwerer Vorwurf gegen die Echtheit und Wahrhaftigkeit unseres Deutschtums. Solche Ansichten waren unter Universitätsprofessoren nicht gerade häufig. Verjudung war auch so ein ein Begriff, den er durch häufige Verwendung popularisiert hat. Aber man muss die Zitate jetzt nicht gleich als Nachweis in den Artikel schreiben, dass er ein Antisemit war. Hier auf der Diskussionsseite, das langt schon. Giro 10:39, 17. Sep 2006 (CEST)
Solche Zitate lassen allerdings den Charakter von Lagarde besser erkennen als durch eine vage Umschreibung. Indes bezweifele ich, daß diese Auffassungen in dieser Zeit so selten waren. Siehe Richard Wagner, aber ebnen insbesondere Wilhelm II.

Quelle dazu:[Quelltext bearbeiten]

Keine Nation ist für die Geschichte so in jeder Hinsicht wertlos gewesen wie die jüdische, nachdem das Marienhafte in ihr sich so gut wie vollständig in die Kirche geflüchtet, das Nationale sich im Islam zu einem Bovist voll des nutzlosesten Fanatismus weiter entwickelt hat, und nur der Ischariot einerseits, andererseits der auf eine Vergangenheit, deren ausgebrannte Schlacke er ist, kindisch eitle, die eigene Hässlichkeit mit den abgetragenen Modekleidern der jedesmal letzten Epoche der indogermanischen Geschichte verdeckende und in diesem Trödelputze den Wirten nachäffende Erwählte Adonais in Israel übrig geblieben ist, der heruntergekommene Adelige, der das Erbe seiner Ahnen verschleudert hat und nun durch Großmäuligkeit Dummköpfen seinen Wert beweist.

Nichts, schlechterdings nichts von allem, was Europa bewegt, ist einem jüdischen Herzen entquollen: keine Erfindung haben die Juden gemacht: stets haben sie wider die stetig aus sich wachsende Geschichte auf der Seite der unreifen Empörer für ein Wolkenkuckucksheim geschwärmt, und nicht einmal dafür gelitten: überall sind sie mit Surrogaten bei denen hausieren gegangen, welche zu faul waren, sich die durch das käufliche Surrogat gelogene Sache zu erarbeiten. Nur wer etwas ist und darum etwas bieten kann, wird in das Leben anderer Nationen zugelassen.

Der Jude verarmte ethisch nach dem Jahre 1100 in immer rascherem Tempo: er sehnte sich angeblich allsabbatlich nach dem Lande seiner Väter, wanderte aber nicht in dies Land zurück, sondern freute sich sechs schöne Wochentage hindurch an den Fleischtöpfen der Heiden weiter: er liebelte mit allem, was das indogermanische Abendland bot, aber er ging, um sein blaues Blut nicht zu verunreinigen, keine Ehe mit ihm ein: er lernte so die Grimasse alles dessen, was uns gilt, und weil er diese Grimasse schneiden kann, bildet er sich ein, er habe unsere Leidenschaft wie wir, und er stehe uns gleich. Nichts ist dem Juden Ernst als er selbst und der Glorienschein seiner dunklen und undurchleuchteten Nation. Der Jude ist überall Schauspieler, und zwar schlechter Schauspieler, weil er in jeder Rolle er selbst bleibt:

er ist Witzbold, darum oft boshaft, und jedes Falls stets bemüht, die Gegensätze, mit denen geistreich zu spielen das Wesen des Witzes ist, zu erhalten, während wir sie in einer höheren Einheit ausgleichen wollen: er ist Händler, gleichviel mit was, wenn es nur entweder die Vorteile des Massenverkaufs bietet, oder, wie der Vertrieb von Pferden, Modesachen, Antiquitäten, Geld und manchem anderen, bei eigener Herzenskühle die Phantasie des Käufers anzureizen und so den Preis zu steigern gestattet. Der Jude liebt nie, und darum wird er nie geliebt.

Und weil er nicht liebt, weil er sich, solange er Jude bleiben will, unsern Idealen nicht hingeben kann, darum ist er uns fremd, und weil er uns fremd ist, erzeugt er in unserem Körper Eiterung.

Es ist zweifellos nicht statthaft, dass in irgendeiner Nation eine andere Nation bestehe: es ist zweifellos geboten, diejenigen, welche sogar nach des Notabeln Th. Mommsen Urteile von jeher die Dekomposition befördert haben, zu beseitigen: es ist das Recht jeden Volkes, selbst Herr auf seinem Gebiete zu sein, für sich zu leben, nicht für Fremde.

Das, was jetzt liberal heißt, wird mit dem, was bisher konservativ geheißen hat, in dem eben Behaupteten übereinstimmen, wenn auch die Liberalen vermutlich sich scheuen werden, ihrer Übereinstimmung mit ihren Gegnern öffentlichen, geflissentlichen Ausdruck zu geben.

Aus dem Gesagten folgt, dass die Juden als Juden in jedem europäischen Volke ein schweres Unglück sind. Es folgt für Deutschland, dass die Juden aus Deutschland entweder auswandern oder in ihm Deutsche werden müssen. Tritt nicht die eine oder die andere dieser Alternativen ein, so verjudet Deutschland, wozu es schon nicht bloß auf, dem Wege ist. Denn die Verwesung schreitet schneller vorwärts als das Wachstum des Lebens, namentlich schneller als das Wachstum eines edlen Lebens.

Wie sehr Deutschland schon verjudet ist, erkennen jetzt endlich alle, welche von der Krankheit nicht mit erfasst sind, deutlich genug.

Wäre es möglich, dass wir allwöchentlich die Lazzi des jüdischen Witzes mit ansähen, dass wir Berthold Auerbachs‘ durch und durch undeutsche und bewusst widerchristliche Geschichten als urdeutsch genössen, dass so viele unter uns, sogar Beamte, an der Börse spielten, dass unser Adel als Schlepper bei der Bauernfängerei der Gründungen gedient hätte, wenn wir nicht schon ganz von Palästina durchwachsen wären Wie konnte ein preußischer Minister einen Mann wie Herrn Grätz, welchen nicht allein Herr von Treitschke, sondern in Zarnckes Literarischem Zentralblatte vom Januar 1872 auch ein gründlichst rassenstolzer Jude, der unlängst in der Vossischen Zeitung vom 14. September 1884 in der unglaublichsten Weise gefeierte Popularphilosoph Moritz Lazarus, gezeichnet hat, an einer deutschen Universität anstellen, wie konnte das Volk über den Atavismus und die Unfähigkeit derer hinwegsehen, welche ihren giftigen Hass gegen das Christentum nicht aufgeben wollen, in dessen Licht auch sie wandeln und welches ganz allein sie davor schützt, durch Gewalt beseitigt zu werden, wie konnte so etwas geschehen, wenn nicht der Deutsche im Fieber läge?

Nun hat die Thora 5, 9 in einem Kapitel von allerdings oft bedenklicher Logik ausgesagt, Israel habe das so genannte gelobte Land nicht erhalten wegen seiner eigenen Gerechtigkeit und Redlichkeit, denn Israel sei ein halsstarriges Volk: es habe jenes Land einmal um des Frevels der Vorbesitzer willen, zweitens darum erhalten, weil Jahwe es ihm versprochen. Der andere Grund zieht nicht, überhaupt nicht, und Deutschland gegenüber besonders nicht, welches Jahwe niemals den Juden gelobt hat. So bleibt der frühere. Wer ihn gelten lässt, muss auch gelten lassen, dass diejenigen, welche um des Frevels der Einwohner willen ein Land erhalten, den Rechtsanspruch auf dies Land nur verlieren, wenn jener Frevel aufhört.

Setzen wir statt des von de Wette verwendeten Wortes Frevel das für Deutsche hergehörige Wort Schuld: Luther verdeutscht echt protestantisch »gottloses Wesen«.

Es gibt für den Menschen nur eine Schuld, die, nicht er selbst zu sein: denn dadurch, dass er dieses nicht ist, lehnt er sich gegen den auf, der seine Existenz gewollt und als eine so und so bestimmte gewollt hat, nicht die aus Fleisch und Blut geborene, sondern die wiedergeborene, die ethisch gewordene Existenz, das Sakrament, als welches jeder Mensch durch die Welt wandern soll, Geist und Leib unzertrennbar vereint und, weil nur in dieser Unzertrennbarkeit Mensch, der Auferstehung des Leibes nach dem Tode harrend.

Was vom Menschen, das gilt auch von den Nationen.

Mit der Humanität müssen wir brechen: denn nicht das allen Menschen Gemeinsame ist unsere eigenste Pflicht, sondern das nur uns Eignende ist es. Die Humanität ist unsere Schuld, die Individualität unsere Aufgabe.

Lediglich durch Individualität werden wir uns auch der Juden erwehren. Je schärfer wir unseren Charakter als Nation und die Cha¬raktere aller in unserer Mitte duldbaren Einzelwesen ausbilden, desto weniger Platz bleibt in Deutschland für die Juden.


Aus: Paul de Lagarde: Deutsche Schriften, In Auswahl herausgegeben und eingeleitet von Wilhelm Rössle, Eugen Diederichs Verlag Jena S. 405-408 --Mycroft Holmes 06:28, 2. Apr. 2007 (CEST)Beantworten

Literaturliste[Quelltext bearbeiten]

Eine Literaturliste sollte begrenzt sein. Es stehen darauf zahlreiche Werke, die konkret Lagarde zum Gegenstand haben. Wenn andere Werke dort aufgenommen werden sollten, bei denen aus dem Titel nicht eindeutig hervorgeht, dass sie den Gegenstand behandeln, sollten die diesbezüglichen Seiten mitangegeben werden. Ansonsten ist das ziemlich wertlos. Ich leihe mir ungern ein Buch aus, um dann zu sehen, dass der Gegenstand, der mich interessiert, dort nur marginal behandelt wird. --Marzillo 01:17, 20. Sep. 2007 (CEST)Beantworten

Vordenker?[Quelltext bearbeiten]

Kann man den Begriff in Bezug auf Antisemitismus verwenden? Es hört sich an, wie eine wissenschaftliche Leistung.

Der Artikel ist an diesem Punkt sicher verbesserungsbedrüftig. Ich hätte dazu auch zwei Fragen:

  • War es Antisemistismus oder Antijudaismus, was Lagarde vertrat? Auch letzteres lässt sich ja für den Antisimitismus intrumentalisieren und ist nichts Harmloses, aber es wäre eine wichtige Differenzierung. Der Artikel resümiert und bewertet, ohne das Phänomen genauer zu beschreiben. Das ist verbesserungsbedürftig. Es müsste ergänzt werden, was die Inhalte von Lagardes antisimitischem oder antijudaistischem Denken waren.
  • Ist "Vordenker" nicht auch deshalb unglücklich, weil man es bei einer antijudaistischen Haltung (leider) mit etwas sehr Gewöhnlichem zu tun hat? Hat Lagarde dazu irgend etwas wirklich "Originelles" gedacht und geschrieben?!
  • Der Ausgewogenheit halber könnte man Lagardes Verdienst um eine Septuaginta-Edition in dem Artikel würdigen - hier war er "Vordenker" im positiven Sinn, wobei seine fragwürdigen und auch völlig unwissenschaftlichen Motive zu benennen wären, die er wohl auch bei diesem Projekt hatte.

Theologicus 12:12, 23. Nov. 2007 (CET)Beantworten

Zum Stand vom 25. März 2008[Quelltext bearbeiten]

Habe nach Ulrich Sieg und Th. G. Masaryk so gut wie mir möglich die politisch langanhaltende Wirkung und Bedeutung Lagardes zu umreißen versucht. Denn die fehlte im Wesentlichen, macht aber ja die politik- und geistesgeschichtliche Stellung Lagardes erst deutlich. Die vielen Zugriffe aufs Lemma erklären sich vor dem Hintergrund, dass ich zunächst ungezielt hier gelandet war, die beiden Bücher schon vor einiger Zeit in anderem Zusammenhang gelesen hatte, dann nach meiner ersten Ergänzung im Lemma wieder nachhaltiger nachblätterte, wieder abschloss, weil ich alles für gesagt hielt, aber erneut auf Ergänzenswertes stieß und so schließlich meine vergangene Lektüre rekonstruierte.--Frank Helzel 18:46, 25. Mär. 2008 (CET)Beantworten

Kapitel "Wirkung"[Quelltext bearbeiten]

Hier werden die "Leser" seiner Werke genannt. Gelesen haben sie wohl doch einige Leute. Heißt das, sie sind von ihm beeinflusst worden? Das ist im Fall Nietzsches (der ein Gegner des Antisemitismus war) oder auch Wagners (dessen Schrift über das Judentum in der Musik wesentlich älter als Lagardes Schriften ist) definitiv auszuschließen. Also was will uns dieser Absatz sagen? -- Clemens 18:47, 17. Nov. 2012 (CET)Beantworten

Könnte es sein, dass Paul de Lagarde verantwortlicher Redakteur von Wilhelm Bruhns »Staatsbürger-Zeitung« war?[Quelltext bearbeiten]

Könnte es sein, dass Paul de Lagarde identisch ist mit Paul Bötticher, dem verantwortlichen Redakteur der von Wilhelm Bruhn herausgegebenen, antisemitischen »Staatsbürger-Zeitung«, die eine höchst unrühmliche Rolle in der Konitzer Mordaffäre gespielt hat und die unter anderem auch Reden des krassen Antisemiten Walter von Pückler veröffentlicht hat? Ich wäre dankbar für Hinweise auf Quellen oder Sekundärliteratur, die diese bloß vermutete Personenidentität widerlegen (oder bestätigen?). Danke! --MYR67 (Diskussion) 21:38, 10. Sep. 2023 (CEST)Beantworten

Falsche Satzkonstruktion -- oder so gemeint?[Quelltext bearbeiten]

Der Satz in der Einleitung ist mir unklar:

"Als Theoretiker des radikalen Konservatismus wirkte er durch sein Eintreten für eine nationale Religion statt eines Konservatismus monarchistischer Prägung, der Überwindung von Klassengegensätzen, Konfessionen und Bildungsgegensätze in einem Volkskörper wie der Vorstellung vom verborgenen Deutschland, einem utopischen Deutschland-Ideal, welches Immanenz und Transzendenz aufheben sollte, auf Völkische, Jungkonservative und den Nationalsozialismus."

So, wie es formuliert ist, ist der Bezug von allem hinter "monarchistischer Prägung" unklar. Falls "der Überwindung von Klassengegensätzen" Genitiv ist, bezieht es sich auf "statt". Aber der Anschluss des Teiles ab "wie" erschließt sich mir nicht. Wofür trat er also ein? Wieso tritt das "Eintreten für eine nationale Religion" an die Stelle ("statt") "eines Konservatismus monarchistischer Prägung"? Und was folgt danach? Trat er nun für die "Vorstellung vom verborgenen Deutschland" oder lehnte er sie ab? -- Bitte komplett umformulieren. Lieber kürzere Sätze als so ein Chaos. --2A02:8109:8603:CD00:50F7:AD12:1556:8890 14:56, 28. Feb. 2024 (CET)Beantworten