Diskussion:Reform der deutschen Rechtschreibung von 1944

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von 89.12.150.194 in Abschnitt Kautsch
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zum "Spiegelartikel"[Quelltext bearbeiten]

Die entsprechenden Beispiele nach dem Spiegel-Artikel (Johannes Saltzwedel: "Rechtschreibung, "Völkischer Aufbruch", Artikel in der Zeitschrift: Der Spiegel", Heft 36, 30.8.04, S. 161 ) wurden von Sulpiz Delhaye entfernt. Soweit ich das aber verstanden habe, sollte das damals die Reform werden. Wenn das falsch ist, welchen Inhalt hatte die Reform dann? Sie fand ja nicht statt, sondern wurde abgeblasen. --Hutschi 08:48, 14. Sep 2004 (CEST)

Danke für die Ergänzungen. --Hutschi 12:27, 15. Sep 2004 (CEST)

Schade, dass die Reform von 1944 nicht verwirklicht wurde. So mussten wir auf viele sinnvolle Neuerungen bis 1996 verzichten. Ich habe mir die Vorschläge angeguckt und muss sagen, eine Nazi-Schreibung ist das nicht. Man sollte aufhören, so zu tun, als wären die Reformer von 1996 alle Nazis, bloß weil in den Vorschlägen von 1944 viele heutige Regeln schon vorgesehen waren. - Übrigens: Die Nazis haben auch die Frakturschrift abgeschafft. Ist die heutige Antiqua-Schrift also eine nationalsozialistische Schrift? Sollten wir jetzt wieder zur Fraktur zurückkehren, bloß weil Hitler diese Reform durchgesetzt hat? Das wäre doch absurd! - rotzekotzkübel

Das ist eine problematische Argumentation. Im Normalschrifterlass wurde die Frakturschrift als "Judenlettern" gebrandmarkt und verboten. Die Änderungen der Rechtschreibreform von 1944 sollten wohl auf ähnliche Weise den Einfluss des Auslands (und wohl auch des Humanismus) "Inneren" bekämpfen. --Schrift 11:37, 4. Apr 2006 (CEST)

@rotzekotzkübel: An und für sich hast Du recht, daß sich solcherlei Reformen nicht an politischen Systemen festmachen lassen, aber die damaligen (populär-)wisssenschaftlichen Begründungen für die Schreibungen waren doch schon ziemlich hanebüchen und entsprachen doch ganz den nationalsozialistischen Vorstellungen von Rasse, Familie, etc. Damit du dir das ein bißchen besser vorzustellen vermagst, zitiere ich mal aus einem Buch, das du, wenn du Interesse an dieser Reform haben solltest, vielleicht mal näher anschauen solltest: Trausel W.: Wörterbuch für Rechtschreiben und Rechtlauten der Reichssprache, Reichenberg 1944, das Zitat ist auf S. 37 zu finden: "Wie eine Familiensippe ihre Herkunft von ihren Urahnen ableitet, so gibt es auch große Wortfamilien, die von einem Urahnworte abstammen. Wie die Familiensippe, so zeigen sich auch in der Wortsippe die Rasseneigenheiten des Urahnen in seinen Nachkommen. Wenn man das Rassenmerkmal des Urahnwortes (Stammwortes) richtig schreiben kann, so bereitet die Rechtschreibung zahlreicher Nachkommen – man nennt sie in unserem Falle abgeleitete Wörter – keine Schwierigkeit: Ein Beispiel: Der Urahne (das Stammwort) heißt fahren und seine Zeitform fuhr. Das Rassenmerkmal (der Stamm) ist fahr und fuhr. Und nun die Enkel und Urenkel (Ableitungen) Das Fahren, der Fahrer […]". Du kannst also sehr schön erkennen, daß z. T. selbst die Rechtschreibung ideologisch vereinnamt worden war. Es ist aber auch zu betonen, daß den Änderungen selbst solcherlei ideologische Komponenten kaum oder gar nicht anzusehen sind. Das hast du ja auch bereits angeführt. Insgesamt sind die Vorschläge sehr viel weitreichender gewesen als diejenigen zur neuen Rechtschreibung. Daß die Reform von 1996 aber eine Nazi-Schreibung sein soll, ist natürlich absoluter Unsinn. --IP-Los 19:38, 22. Apr. 2007 (CEST)Beantworten

Ironischerweise argumentieren ja gerade diejenigen, die einen Bogen zwischen der '96er Reform und der '44er Reform spannen wollen, bei Begriffen wie 'einbleuen' mit genau diesem 'Rassemerkmal' (vermutlich, ohne es zu merken)... :-) --NB > ?! > +/- 00:13, 28. Jun. 2007 (CEST)Beantworten
Kann man genausogut denen vorwerfen, die unbedingt „einbläuen“ schreiben (und alle möglichen Fremdwörter, wenn auch nur in der Schreibung, eindeutschen) wollen, nur daß es da eben um einen falschen (volksetymologischen, hähä) Urahnen geht. :-P
Als Indogermanist bin ich mir der Instrumentalisierung von Sprache und (insbesondere historischer) Sprachwissenschaft durch nationalistische Ideologen, insbesondere unsere braunen „Freunde“, sehr bewußt. Sprache (nicht zuletzt Schriftstandards und Rechtschreibung) ist alles andere als unpolitisch, sondern für den Nationalismus von zentraler Bedeutung, denn Nationen sind, obwohl vorgeblich biologisch, in Wirklichkeit eher sprachlich definiert. Wer ist sich heutzutage denn schon noch der Tatsache bewußt, daß sich hinter den mystisch verklärten „Ariern“ nichts anderes als die Urindogermanen verbergen, also die Menschen, die vor Jahrtausenden den gemeinsamen Vorfahren aller indogermanischen Sprachen benutzten? (Was über die biologische Abstammung der heutigen Sprecher dieser Sprachen freilich im Einzelfall nicht unbedingt etwas aussagt, denn ein Adoptivkind wie Philipp Rösler besitzt, obwohl deutscher Muttersprachler und möglicherweise ohne jede Kenntnis des Vietnamesischen, womöglich keinen einzigen Ahnen aus Europa. „Reine Indogermanen“, also Menschen, dessen Vorfahren alle von Urindogermanisch-Sprechern abstammen, gibt es vermutlich sowieso längst keine mehr, auch wenn es in litauischen oder schwedischen Dörfern vielleicht Menschen mit relativ geringer nichtindogermanischer Beimischung gibt.) --Florian Blaschke (Diskussion) 19:09, 15. Dez. 2012 (CET)Beantworten

War bzw. ist die Reform von 1944 gültig?[Quelltext bearbeiten]

In "Rechtschreibreform und Verfassungsrecht" von Wolfgang Kopke, 1995 bei Mohr in Tübingen erschienen, heißt es "Fraglich ist jedoch die Fortgeltung der Regeln von 1944." (S. 37) Auf den folgenden Seiten verweist Kopke jedoch auf einen ähnlich gelagerten Fall, bei dem eine 1943 durch Heinrich Himmler erlassene Verordnung erst 1951 durch den Bundestag formal aufgehoben wurde (S. 45 f.) und schreibt dann "Die Regeln von 1944 galten daher nach Inkrafttreten des Grundgesetzes fort" (S. 46). Des weiteren heißt es: "Diese Rechtslage ist weitgehend unbekannt. Wenn sich in der germanistischen Literatur überhaupt einmal ein Hinweis auf die Regeln von 1944 findet, dann mit dem Zusatz, daß diese alsbald eingestampft worden und infolgedessen wirkungslos geblieben seien. Dies ist aber ein rein faktisches Ereignis, das die rechtliche Gültigkeit der Regeln nicht beeinträchtigen kann. Ein ordnungsgemäß ergangenes und verkündetes Gesetz würde auch nicht dadurch ungültig, daß die meisten Exemplare des betreffenden Gesetzblattes bei der Auslieferung untergingen." (S. 47 f.) Meiner Ansicht nach sollte daher in dem Artikel stehen, dass es nicht eindeutig ist, ob die Reform von 1944 gültig ist oder nicht.

Sollte die Rechtschreibreform von 1944 rechtlich gültig sein, so stellt sich die Frage, ob die Rechtschreibreform von 1996 die von 1944 formal aufgehoben hat. Falls nicht, so dürfte jeder Schüler "Katolik", "Sfäre", "Biskwit", "Träner", ... schreiben. Sollte dies auch noch irgendwie vermerkt werden? Also nicht, ob die Reform von 1944 tatsächlich noch gültig ist, sondern dass es Personen gibt, die von einer Gültigkeit der Reform ausgehen? --Orto 01:55, 19. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Kautsch[Quelltext bearbeiten]

Also wenn da nichts besonderes die Statistik verfälscht oder mir eine Bedeutung entfallen ist, dann hatte Kautsch zwischen 1890 und 1930 die Oberhand. [1] --Franz (Fg68at) 02:29, 3. Apr. 2012 (CEST)Beantworten

Laut faql, Abschnitt „Eindeutschende Schreibweisen“, steht Kautsch erst seit 1951 (Ost) und 1954 (West) im Duden. Einen direkten Zusammenhang zu der lediglich geplanten Reform 44 sehe ich da erst mal nicht: Normalerweise nimmt der Duden Schreibweisen auf, wenn sie eine gewisse Verbreitung haben, aber nicht, wenn jemand irgendwas plant. Außerdem wurde diese Schreibweise 96 keineswegs „wieder aufgegriffen“. Ich habe das Beispiel deshalb gestrichen. Wenn jemand andere, tatsächlich passende Beispiele kennt: Gern einfügen. --Holgado (Diskussion) 10:55, 4. Jun. 2019 (CEST)Beantworten
Der (anscheinlich bis 2009 zum Brockhaus gehörende) Duden(-Verlag) ist aber (vor allem in diesem Fall hier, angenehmerweise) auch nicht das Maß aller Dinge oder hat eine von uns ermächtige Deutungshoheit über unsere (oder wenigstens meine) Heimatsprache (erhalten). Übrigens hat dein (Holgado) Vorredner (oder eigentlich treffender Vorschreiber, Franz), soweit ich das hier sehe, nichts von „96“ geschrieben, was mutmaßlich lediglich dein selbst eingebrachter Bezug zur 1996er Reform sein soll, den ich hier aber nicht nachvollziehen kann. Mit lieben! Grüßen. -- 89.12.150.194 10:08, 6. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Danke, Franz. :-) Zudem hatte ich mir vorhin mal mutig selbst erlaubt, den zugehörigen Abschnitt ohne die bisher (meiner Ansicht nach) hier völlig unangebrachte (Ab)Wertung (oder den auch sogenannten POV-Verstoß), mit „gescheitert“, entsprechend, u.a. in das wohl zutreffendere „geplant“, zu ändern.
Im Übrigen ist mir dabei, also bei meiner gemeinnützigen Mitarbeit (und Liebe zur eigenen Heimatsprache) aufgefallen, daß die nebenan gegenwärtig genanntefakultative Eindeutschung“, mit Hilfe des Wikiwörterbuches und dem ebenda zugehörigen gegenwärtigen fakultativ-Eintrag, wohl auch (wenigstens für mich) wesentlich leichter verständlich in „freiwillig“ übersetzt werden kann. Mit lieben Grüßen. -- 89.12.150.194 10:26, 6. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Hinweis: IP ist Sperrumgehung Benutzerin:Itti/Der_Eindeutscher und wird WP:WAR beachten und nicht im Alleingang POV-Änderungen in Artikel einbringen. --Roger (Diskussion) 10:16, 6. Mär. 2021 (CET)Beantworten

Ausdrucksweise[Quelltext bearbeiten]

Also ich würde ja der gegenwärtigen – aus meiner Sicht, selber gescheiterten – Ausdrucksweise von wegen „ein gescheiterter Versuch“, den weniger (ab)wertenden Ausdruck „nicht umgesetzt“ vorziehen. In Liebe zur eigenen Heimatsprache. -- DtLS4, am 7.3.2021, um 8:54 (MEZ)