Diskussion:Ritter vom Goldenen Sporn

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Letzter Kommentar: vor 28 Tagen von Socius sociologicus in Abschnitt Lemma
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Begriffsklärung[Quelltext bearbeiten]

Die Aussage, die "equites aurati" seien eine Amtsträgerelite des Heiligen Römischen Reiches gewesen, ist problematisch.

Seit der Mitte des 15. Jh. ersetzte das humanistische "eques auratus" das traditionelle "miles" (offensichtlich wegen der vermehrten Lektüre antiker Texte, in denen "miles" den Fusssoldaten bezeichnet; vgl. hierzu und zum Folgenden: Lorenz Böninger, Die Ritterwürde in Mittelitalien zwischen Mittelalter und Früher Neuzeit, Berlin 1995, insbesondere S. 172, 231f.). Der Zusatz "auratus" dient einerseits der Abgrenzung vom antiken römischen "eques" (der als andersartig erkannt wurde) und fixiert den Begriff durch den Verweis auf das Recht auf vergoldete Ausrüstung / das Tragen einer Goldkette andererseits auf den zum Ritter Geschlagenen. Soweit ich aus meiner Arbeit mit mittelalterlichen/frühneuzeitlichen Universitätsmatrikeln ersehen kann, ist/bleibt der Begriff für den Ritterbürtigen "militaris", "de militari genere ortus" usw. "Equites aurati" sind also alle zum Ritter geschlagenen Ritter; mangels eines eindeutigen deutschen Begriffs bleibt als Übersetzung für "eques auratus" m.E. nur schlichtes "Ritter". Das belegt auch eine ganze Reihe von mir konsultierter lateinisch-deutscher Wörterbücher des 16. Jh. (frühestes: Petrus Dasypodius, Dictionarium, 1535, s.v. Equus), die "eques auratus" alle mit "Ritter" übersetzen.

Die "equites aurati" sind somit kein erklärungsbedürftiges neues Phänomen, sondern die (begrifflich nunmehr klar von den "bloss" Ritterbürtigen differenzierte) Weiterführung des mittelalterlichen Rittertums.

Es mag also im Reich eine Amtsträgerelite aus "equites aurati" gegeben haben, aber bestimmt haben ihr nicht alle "equites aurati" angehört. Leider ist aus Eberhard Schmitts Forschungsprojekt offenbar nichts mehr geworden.

Die im Artikel aufgeführten Belege für den Gebrauch von "eques auratus" ausserhalb des Reichs zeigen schön, dass "eques auratus" in der Frühen Neuzeit zu dem Ausdruck für "(zum Ritter geschlagener) Ritter" geworden ist.
--Th. Schmid 11:58, 19. Nov. 2010 (CET)Beantworten

Du kannst das aus meiner sicht gern auf den Stand der Wissenschaft bringen. Ein paar Belege wären sicherlich gut.--Kresspahl (Diskussion) 20:39, 21. Feb. 2013 (CET)Beantworten
Ich könnte den Artikel schon zu einer Diskussion der Begriffsgeschichte umwandeln, aber das ist eigentlich nicht im Sinne der Wikipedia, oder?--Th. Schmid (nicht signierter Beitrag von 2001:620:400:9:0:0:0:55 (Diskussion | Beiträge) 08:20, 22. Feb. 2013 (CET))Beantworten
Eine Begriffsgeschichte finde ich besser als einen fragwürdigen Artikel. Und es gibt durchaus WP-Artikel mit Begriffsgeschichten, z.B. als Kapitel (siehe Mündigkeit) oder als Hauptteil eines Artikels (Romancier). --Hadi (Diskussion) 18:08, 4. Mai 2017 (CEST)Beantworten

Lemma[Quelltext bearbeiten]

In der angegebenen Literatur wird nur in einem Fall der Begriff "Ritter vom güldenen Sporn" verwendet, und hier als die zeitgenössische Bezeichnung. Es wäre wohl sinnig, die Seite in Ritter vom Goldenen Sporn umzubenennen. --Socius sociologicus (Diskussion) 14:30, 12. Apr. 2024 (CEST)Beantworten