Diskussion:Ruhefrist

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von 82.82.38.231 in Abschnitt Ruhefrist für Christen?
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Ruhefrist für Christen?[Quelltext bearbeiten]

Wie kommt es, dass bei Christen eine begrenzte Ruhefrist gilt? Verliert der Glaube an die Auferstehung nach 15 oder 20 Jahren seine Wirkung? -- Frank Spade (Diskussion) 17:36, 15. Apr. 2020 (CEST)Beantworten

(1) „Wie kommt es?“ – Versuch einer Antwort: Ich denke, das ist eine Folge mehrerer, im deutschsprachigen Raum ungefähr zeitgleicher Entwicklungen: Als im späten 18./frühen 19. Jahrhundert zumindest in den Städten vielfach die alten „Kirchhöfe“ aufgelöst wurden, wurden mit den neuen Friedhöfen unter städtischer Verwaltung auch neue Praktiken eingeführt. Radikale Vertreter der Aufklärung wie Joseph II. (Österreich) oder Montgelas (Bayern), die Klöster, Wallfahrten usw. abschafften, gingen dabei sicher auch im Friedhofswesen nicht „zimperlich“ ans Werk. Es galt, die Friedhofsflächen der stark wachsenden Städte möglichst klein zu halten und ihre Bewirtschaftung zu „optimieren“. Für „ewige“ Ruhe ist seither kein Platz mehr, nach Ansicht der „Entscheidungsträger“ einst und heute. (Ausgenommen sind nur Hochadel und hohe Geistlichkeit mit ihren Grüften in den Kirchen und evtl. Ehrengräber. Doch nicht einmal das Letztere ist garantiert.)
(2) Doch zurück in die Gegenwart! – Ganz konkret gefragt: Was machen die Friedhofsverwaltungen bei der Auflösung von Gräbern oder ganzen Gräberfeldern mit dann noch nicht vergangenen Überresten? In früheren Jahrhunderten hat man die großen, besonders dauerhaften Knochen (Schädel, Oberschenkel usw.) dann in Beinhäusern pietätvoll aufgestapelt. Aber heute? Einfach-im-Boden-Lassen dürfte wohl bei der baldigen Neubelegung Probleme bereiten? Also heimlich, still und leise verbrennen und dann auf die Müllkippe? Das würde ich schon als sehr pietätlos gegenüber unseren Eltern, Groß- und Urgroßeltern (usw.) empfinden.
Mir scheint, das Thema ist tabu, würde aber eine transparente Behandlung seitens der Friedhofsverwaltungen verdienen. Immerhin müssen wir mit den Friedhofsgebühren auch (unter Umständen "kräftig") dafür zahlen, was sie tun.
Also: Wer weiß Genaueres, wie das nach Ablauf der Ruhefrist bzw. vor der Neubelegung in der Praxis abläuft?
Soweit ich sehe, gibt auch der Artikel Friedhof keine klare Auskunft darüber. -- Martinus KE (Diskussion) 23:17, 13. Sep. 2021 (CEST)Beantworten
Das habe ich mich auch schon lange gefragt....
Also ich las mal in einer Dokumentation über den Wiener Zentralfriedhof, dass die Knochen dann ins Krematorium kämen. Was dann mit der Asche gemacht wird, weiß ich nicht, aber ich schätze mal, dass die in ein Sammelgrab im Krematoriumsgelände kommen und nicht auf eine Müllkippe.
Bei einer anderen Führung hörte ich mal, dass in den Krypten von Kirchen die Reste irgendwann auf dem Boden zerstampft wurden und somit die Raumhöhe immer niedriger.... Das wäre aber schon damals etwas gewesen, über das man nicht sprach. Firmian (Diskussion) 19:27, 24. Jan. 2023 (CET)Beantworten


"Die Ruhefrist geht ursprünglich zurück auf den im Monotheismus verbreiteten Glauben, dass Verstorbene auf dem Friedhof bis zum Jüngsten Tag eine letzte Ruhe finden sollen, die nicht gestört werden darf"

- Ich halte es nicht für sinnvoll, hier "Christientum" durch "Monotheismus" zu ersetzen. Es geht doch hier um einen in Deutschland verwendeten Begriff, der kirchliche/ christliche Ursachen hat. Was Juden oder Moslems glauben, dürfte hier keine Rolle gespielt haben. Umso mehr, da meines Wissen bis heute jüdische Gräber nie (bis an Ende der Welt) neu genutzt werden dürfen, der Begriff "Frist" hier also völlig unpassend wäre.--82.82.38.231 20:23, 20. Mär. 2023 (CET)Beantworten