Diskussion:Taumelkrankheit

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Grim in Abschnitt Zulässige Stichpunkte
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Taumelkrankheit beim Menschen[Quelltext bearbeiten]

Die Taumelkrankheit beim Menschen heißt Lolismus[1][2] oder Temulismus. Hier handelt es sich um eine Vergiftung mit den Samen von Lolium temulentum. Diese Samen finden sich zum Beispiel in Broten. Es kommt zum Erbrechen, zu Schwindel und zu Krämpfen mit Tobsuchtsanfällen. Der Tod tritt durch eine Atemlähmung ein. Der Temulimus wird wie eine Atropinvergiftung behandelt.[3] Der ursächliche pflanzliche Giftstoff heißt Temulin; er führt zur Temulenz. Das ist der taumelnde Gang infolge der Wirkung berauschender Noxen. Temulin wird von Pilzen in Gräsern (zum Beispiel im Taumellolch) gebildet und kann in Mehl oder in Leinöl vorkommen.[4]

Das neu angelegte Wikipedia-Stichwort Taumelkrankheit sollte die Taumelkrankheit beim Menschen (ähnlich wie die Mutterkornvergiftung) behandeln. Gesundheitspolitisch, medizinhistorisch und volkswirtschaftlich spielt die Taumelkrankheit bei Tieren wohl nur eine marginale oder anekdotische Rolle. Offenbar wurden in Deutschland bislang nur vier Einzelfälle beschrieben. Das geht so nicht.

Das Stichwort Chronische Nierenerkrankung der Katze (gemeint Niereninsuffizienz) ist neben der Chronische Nierenerkrankung (gemeint Niereninsuffizienz) ziemlich überflüssig. Anders wären das Stichworte "Taumelkrankeit bei Säugetieren" und "Taumelkrankheit bei Fischen" sinnvoll neben dem Stichwort Taumelkrankheit. --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 02:58, 21. Apr. 2023 (CEST)Beantworten

Einzelnachweise[Quelltext bearbeiten]

  1. Herbert Volkmann (Hrsg.): Guttmanns Medizinische Terminologie. Bearbeitet von Kurt Hoffmann, 35. Auflage, Verlag Urban & Schwarzenberg, München / Berlin 1951, Spalte 579.
  2. Reallexikon der Medizin und ihrer Grenzgebiete, Verlag Urban & Schwarzenberg, Loseblattsammlung, München / Berlin / Wien 1974, Band 6 (S–Zz), ISBN 3-541-84006-4, S. T 15.
  3. Günter Thiele, Heinz Walter (Hrsg.): Reallexikon der Medizin und ihrer Grenzgebiete. Verlag Urban & Schwarzenberg, Loseblattsammlung, München / Berlin / Wien 1971, 4. Ordner (Hyperm–Mel), ISBN 3-541-84004-8, S. L 157.
  4. Maxim Zetkin, Herbert Schaldach: Lexikon der Medizin, 16. Auflage, Ullstein Medical, Wiesbaden 1999, ISBN 978-3-86126-126-1, S. 1975 und 1980.

Einschläfern[Quelltext bearbeiten]

Befallene Wildtiere (Nasenbären, Wasserschweine, Fischotter und Kängurus) wird man wohl kaum einschläfern können. --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 03:17, 21. Apr. 2023 (CEST).Beantworten

Das waren alles Zootiere, klar kann man die erlösen. --Uwe G. ¿⇔? RM 13:42, 21. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
Also ist die Taumelkrankheit bei Katzen bei Katzen in Deutschland noch nie beobachtet worden. --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 19:19, 21. Apr. 2023 (CEST)Beantworten

Behandlung[Quelltext bearbeiten]

Auch vor einer geplanten Tiereuthanasie ist eine Behandlung von Haustieren, Nutztieren und Zootieren immer möglich, zumindest in der tierärztlichen Palliativmedizin. Eine Unterlassung wäre wohl nach den Tierschutzgesetzen zu bestrafen. Die Diagnose wird erst nach dem Tod gestellt. Wird tierärztlicherseits während des Zeitintervalls vom Symptombeginn bis zum Einschläfern nichts getan? Auch das Einschläfern ist eine kostenpflichtige Behandlung. --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 03:26, 21. Apr. 2023 (CEST)Beantworten

Taumelkrankheit bei Fischen[Quelltext bearbeiten]

Auch die sog. Taumelkrankheit, die alle Süßwasserfischarten und viele Meeresfische heimsucht, wird von einem Pilz, Ichthyosporidium hoferi (früher Ichthyophonus hoferi) hervorgerufen. Aus den mit der Nahrung aufgenommenen Dauerstadien des Pilzes werden im Fischdarm amöbenartige Plasmodien frei. Sie gelangen durch die Darmwand in das Blutgefäßsystem und werden so in die verschiedenen inneren Organe, z. B. die Leber oder die Nieren transportiert. Hier umgeben sie sich mit einer Hülle und wachsen allmählich heran. Aus diesen Zysten werden wieder Tochterplasmodien frei, aus denen sich weitere Zysten entwickeln. Schließlich brechen die Sporen von Innen her durch kleine Hauptgeschwüre nach Außen durch, werden frei und sorgen für die weitere Verbreitung. Die äußeren Symptome erkrankter Fische sind Gleichgewichtsstörungen (Taumeln!), Appetitlosigkeit, Abmagern und plötzlicher Tod. Gelegentlich findet man auch kleine Geschwulstbildungen auf der Haut. Die inneren Organe weisen kleine, runde Zysten auf, Stark befallene Organe fühlen sich vielfach hart und sandig an. Eine gesicherte Diagnose ist meist nur vom Fachmann aufgrund histologischer Untersuchungen möglich. Die Krankheit ist sehr ansteckend. Die Infektion erfolgt durch Sporen und Pilzfäden über den Kot, eventuell auch über infizierte Kleinkrebse und bei Teichfischen auch durch Verfütterung kranker Meeresfische. Eine medikamentöse Behandlung ist nicht möglich. Stark befallene Bestände sollten deshalb unbedingt vernichtet und die Teiche im Anschluss daran sorgfältig desinfiziert werden. - Quelle: William Hogarth. --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 07:47, 21. Apr. 2023 (CEST)Beantworten

Taumelkrankheit bei Pferden[Quelltext bearbeiten]

Beim Weidelgras ist die Weidelgras-Taumelkrankheit, (Rhyegrass-Stagger) Zeichen einer akuten Vergiftung. Bereits 1906 wurde sie zum erstmal beschrieben. Ausgelöst wird es durch die Gfitstoffe des Endophyten: Ergopeptid-Alkaloide, vor allem Lolitrem B und andere (A, C, D, E, F, N, Paxillin und Lolitrol). Lolitrem B hemmt den K-Ausstrom aus erregbaren Zellen wie Nervenzellen, aber auch dem Herzmuskel. Es kommt zu Über-Erregbarkeit: Der Muskel kann nicht mehr regelrecht reagieren. Er beginnt zu zittern. Zuerst sind es feine Muskel-Zuckungen, in der Halsmuskulatur nach Anstrengung. Die Augen zucken. Ist die Giftmenge größer, kommt eine allgemeine Ataxie (unkoordinierte "Lahmheit", eher Bewegungsstörung) dazu. Es kann bis zum Taumeln und zum Kollaps reichen.

Lolitreme gelten als Nervengift. Außerdem verändert das Hauptgift Lolitrem B auch die Funktion des Dickdarms und er Niere (über K+-Kanäle). So könnten Koliken verursacht werden.

Allgemein zeigen die Pferde Muskel-Zuckungen (Tremor), Schwäche, Ataxie, Über-Erregbarkeit, steife Bewegungen und schließlich sogar Kollaps. Auch das Herz wird beeinträchtigt. Die Empfindlichkeit der Pferde ist unterschiedlich (5-75%). Auf der selben Weide betrifft es meist nur einige Tiere. Die Weidelgras-Taumelkrankheit kann tödlich enden. Glücklicherweise ist sie in Deutschland bisher nicht im Vollbild nachgewiesen worden. Trotzdem sollte man zum Schutz der Pferde vermutlich lieber zu vorsichtig sein. Giftige Endophyten wurden auch bei Weidelgras in Deutschland nachgewiesen. Bereits im Jahr 2000 kam man zu dem Ergebnis, dass die Weidelgras-Taumelkrankheit auch in Deutschland auftreten kann. (Der Toxin-Gehalt lag höher als der Grenzwert von 2000 µg, was als schädlich und auslösend gilt - bei Kühen, die deutlich weniger empfindlich sind als Pferde.) Bei Mutterstuten (ein großes Vollblut-Gestüt in Argentinien, auf dessen Weiden Deutsches Weidelgras wuchs) kam es zu Fohlenverlusten, Hormonstörungen und allgemein schlechter Fruchtbarkeit. (Aus Sicht des Grases ein Erfolg, wenn die nächste Generation der Fress-Feinde verringert wird.) --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 07:52, 21. Apr. 2023 (CEST)Beantworten

Diese durch [krankes] Weidelgras verursachte Pferdekrankheit darf nicht mit der

verwechselt werden.--Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 07:24, 25. Apr. 2023 (CEST)Beantworten

Taumelkrankheit bei Geflügel[Quelltext bearbeiten]

Die Taumelkrankheit bei Hausgeflügel (besonders Tauben und Gänse) ist eine tödlich verlaufende ansteckende Gehirnentzündung mit Meningitis (Drehkrankheit). Sie ist gekennzeichnet durch Schiefhalten, durch Drehen oder Verdrehen des Kopfes und des Halses und durch Taumelbewegungen.[1] --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 19:12, 21. Apr. 2023 (CEST)Beantworten

Einzelnachweise[Quelltext bearbeiten]

  1. Brockhaus Enzyklopädie. 19. Auflage. 5. Band, Verlag Friedrich Arnold Brockhaus, Mannheim 1988, ISBN 3-7653-1105-7, S. 658.

Taumelkrankheit bei Tieren[Quelltext bearbeiten]

Als Taumelkrankheit bezeichnete man auch eine Schachtelhalmvergiftung bei Tieren.[1] Bei Pferden nennt man diese Taumelkrankheit auch Equisitose. --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 20:52, 21. Apr. 2023 (CEST)Beantworten

Einzelnachweise[Quelltext bearbeiten]

  1. Der Sprach-Brockhaus – Deutsches Bildwörterbuch für jedermann. Verlag Eberhard Brockhaus, Wiesbaden 1949, S. 653.

Equisitose[Quelltext bearbeiten]

Ein Pferd heißt equus im Lateinischen. Ein Schachtelhalm heißt equisetum [wörtlich: Pferdeborste] im Lateinischen, weil die einzelnen Schachteln wie Saumpferde auf dem Saumzug aneinander gereiht sind. Pferde fressen gerne (gesunde?) Schachtelhalme und erkranken deswegen an der Equisitose. Könnten diese Zusammenhänge von einem botanisch, hippologisch oder etymologisch Interessierten näher dargestellt werden? --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 02:23, 25. Apr. 2023 (CEST)Beantworten

Format der Begriffsklärung[Quelltext bearbeiten]

Was soll dieses alberne Hin- und Hereditieren? Seit wann ist es schickhaft, Formalien per EW durchsetzen zu wollen, zumal die Formatvorlage und Regularien hier eindeutig sind? WP:KORR vergessen? Wie soll es weiter gehen? --grim (Diskussion) 17:06, 25. Apr. 2023 (CEST)Beantworten

Ich las "Korrektoren" und verstehe Deinen Vorwurf des Editwars nicht so richtig. Formalien sind in einer Enzyklopädie doch wichtig und richtig. --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 18:54, 25. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
Das ging keines Falls an dich. Scheint sich sowieso beruhigt zu haben. --grim (Diskussion) 21:00, 25. Apr. 2023 (CEST)Beantworten

Zulässige Stichpunkte[Quelltext bearbeiten]

@Dr. Hartwig Raeder: Bitte umseitig nur Stichpunkte hinzufügen, bei denen das Wort „Taumelkrankheit“ auch tatsächlich im Artikeltext vorkommt. Danke. --grim (Diskussion) 17:30, 25. Apr. 2023 (CEST)Beantworten

Herzlichen Dank für den wichtigen Hinweis. Ich hoffe, jetzt ist alles gut. Ich habe beide Krankheiten (mit Quellen) nachgetragen. Über ihre Relevanz sollten allerdings Veterinäre entscheiden. --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 18:51, 25. Apr. 2023 (CEST)Beantworten
Ich habe zu Danken, für Deine Erweiterung der ganzen Artikel. Gruß --grim (Diskussion) 21:02, 25. Apr. 2023 (CEST)Beantworten