Diskussion:Theodolit

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Letzter Kommentar: vor 7 Monaten von Hajo-Muc in Abschnitt Nochmals zu Etymologie
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Artillerie- Vermessung[Quelltext bearbeiten]

Ein Richtkreis wird zum "Festlegen" von Geschützen verwendet. Er ist KEIN Theodolit. Im Gegensatz zum Theodoliten läßt sich das Fernrohr des Richtkreises nur horizontal, und nicht vertikal, schwenken. Ein Richtkreis ist daher eher mit einem Nivelier- Gerät zu vergleichen. Kursiver Text

Ein schönes Beispiel ist auf home.arcor.de/thuernagel/pab2.htm zu sehen. Dort ist der Richtkreis Pab 2 beschrieben.

Frank

Vielleicht könnte mal einer den Zweck des Geräts etwas genauer beschreiben. Was z.B. versteht man unter "Entfernungsmessung"? 5m und genau oder 100m und ungenau oder 20km oder 100km ???

Gunther

Zu letzter Frage sei angemerkt:

Ein klassischer Theodolit dient nur zur Winkelmessung. In der Praxis war und ist der Theodolit jedoch sehr häufig mit einer Zusatzeinrichtung zur Entfernungsmessung kombiniert und liefert damit für jeden gemessenen Punkt Polarkoordinaten mit dem Nullpunkt im Gerätestandort.

Moderne elektronischen Geräte haben sich ab 1970 sehr schnell etabliert und ab circa 1980 die klassischen, optisch-mechanischen Geräte fast vollständig verdrängt, sieht man einmal von Sonderaufgaben ab. Die am häufigsten eingesetzten Geräte haben eine Winkelgenauigkeit von +/- 0.001 Grad und eine Streckengenauigkeit von < +/- 2-5 mm, bei einer maximalen Reichweite von 1000-3000 m.

Die optisch-mechanischen Geräte mit Zusatzeinrichtungen zur Streckenmessung, sogenannte Diagrammtachymeter, waren bezüglich der Entfernung auf den Nahbereich begrenzt. Bei Entfernungen bis 150 m konnte man +/- 10 cm Genauigkeit erreichen, einige wenige Spezialgeräte schafften bei wesentlich erhöhtem Messaufwand 2-3 cm Genauigkeit. Diagrammtachymeter lieferten neben der Horizontalstrecke durch weitere Ablesekurven auch den Höhenunterschied mit +/- 2-10 cm Genauigkeit. Der Einsatzschwerpunkt dieser Geräte war die topographische Geländeaufnahme, die sehr effizient durchgeführte werden konnte. --Hubert_Badtke 14:04, 13. Apr. 2008 (CEST)Hubert BadtkeBeantworten

Ich weiß nicht wie es heutztage gemacht wird. Zu DDR-Zeiten haben wir beim Bau von Gebäuden in Skelletbauweise, den Theodolit dazu benutzt, die Stützen ins Lot zu bringen. Dafür musste der Theo selbst genau im Lot stehen. Danach wurde die jeweilige Stütze am unteren Punkt angepeilt und dann wurde der Theo nach oben bewegt. So sah man, in welche Richtung sich die Stütze neigte und konnte sie ausrichten. Entfernungsmessung funktioniert damit auch. Allerdings benötigt man dazu eine Messlatte mit Zentimetereinteilung und Lot. Ein Zollstock ist dafür nicht geeignet, da die Messlatte im Lot stehen muss. Wenn man es richtig macht, bewegt sich die Genauigkeit im Zentimeterbereich. Das funktioniert auch mit einem Nivelliergerät. OllerSachse (Diskussion) 13:03, 7. Mär. 2014 (CET)Beantworten

Fachsprache[Quelltext bearbeiten]

"Der Wechsel von einer Fernrohrlage zur anderen erfolgt durch Durchschlagen des Fernrohrs." - Das würde ich mal als unverständliche Fachsprache bezeichnen. Für den Leser ohne einschlägige Vorbildung dürfte ein Fernrohr nach dem Durchschlagen ziemlich kaputt sein. ;) Wäre nett, wenn jemand das verständlicher formulieren könnte. Ich kann's nicht, ich hab keine Idee, was da gemeint sein könnte.

Dieser Einwand ist sehr berechtigt, dieser Artikel setzt Fachwissen voraus. In der Tat neigen Fachleute dazu, Dinge "griffig" zu benennen, die eigentlich eine nähere Betrachtung erfordern. Das "Durchschlagen" zu beschreiben erfordert einigen Aufwand.

Ein Theodolit ist um die Stehachse S-S und die Kippachse K-K beliebig drehbar (siehe Schemaskizze im Artikel). Folglich kann jeder Zielpunkt in zwei Fernrohrlagen angezielt werden, wobei die Richtungsablesungen an den beiden Teilkreisen jeweils an die diametral gegenüberliegende Stelle wandern. Damit lassen sich systematische Restfehler der Achsen eliminieren. Die beiden Fernrohrlagen sind wie folgt erkennbar:

Lage 1: Bei horizontaler Zielachse Z-Z, steht der Zenitwinkel auf 90 Grad / 100 Gon. Lage 2: Bei horizontaler Zielachse Z-Z, steht der Zenitwinkel auf 270 Grad / 300 Gon. (Bei Geräten, die nur eine Visureinrichtung für die grobe Anzielung eines Punktes besitzen, befindet sich der Diopter in Lage 1 oben auf dem Fernrohr und in Lage 2 unter dem Fernrohr.)

Bei Messungen mit einem Theodolit wird der Lagenwechsel durch eine Drehung des Gerätes um die Stehachse S-S (180 Grad) eingeleitet. Danach zeigt das Objektiv des Fernrohrs auf den Beobachter. Durch eine Drehung des Fernrohres um die Kippachse K-K (180 Grad) steht das Okular wieder dem Auge des Beobachters gegenüber und ist für die Anzielung des Objektes bereit. Die Reihenfolge beider Einstellungen ist beim Lagenwechsel natürlich beliebig.

Warum dieser Vorgang in der Fachliteratur oft Durchschlagen heißt, ist mir auch nicht ganz klar. Man kann den Lagenwechsel auch so definieren, dass die Zielachse Z-Z hierbei grundsätzlich die Zenitlinie überquert, respektive "durchschlägt".

--Hubert_Badtke 13:10, 13. Apr. 2008 (CEST)Hubert BadtkeBeantworten

Tachymeter <-> Theodolit[Quelltext bearbeiten]

Geräte mit Entfernungsmessung heißen meines Erachtens Tachymeter bzw. wenn sie auch ellektronische Registrierung bieten Totalstation. Die Begriffe werden jedoch nicht unbedingt von allen Herstellern gleich benutzt. Es wäre zu überprüfen ob die aufgezählten bekannten Hersteller wirklich Theodoliten bauen bzw. gebaut haben (kann ich mir eigentlich nicht vorstellen) oder nur Tachymeter - dann sollte der Link besser dort hin. --Langläufer 09:22, 22. Aug 2006 (CEST)

Tachymeter und Totalstationen sind von Haus aus Theodolite mit der Zusatzfunktion, Strecken zu messen. Bei den modernen Geräten ist auch ein Rechner integriert, der den Messablauf und die Datenverwaltung steuert und sämtliche geodätische Grundaufgaben beherrscht. In der Übergangszeit von optisch-mechanischen zu elektronischen Geräten gab es auch separate Entfernungsmesser, die auf herkömmliche Theodolite montiert wurden und diese somit zu Tachymetern funktional erweiterte. Firmen, die Tachymeter anboten, mussten also den Bau von Theodoliten - feinmechanisch und optisch Geräte höchster Präzisions - beherrschen. Die genannten Firmen repräsentieren die wichtigsten Anbieter im deutschen Sprachraum. Es gab noch weitere Theodolithersteller, wegen den hohen Anforderungen und dem kleinen Markt jedoch nie viele. --Hubert_Badtke 18:24, 13. Apr. 2008 (CEST)Hubert BadtkeBeantworten

Herkunft des Geräts und Etymologie[Quelltext bearbeiten]

Ich würde anstelle der Klammer in der ersten Zeile gern folgendes dazu schreiben: "Die Entstehung ist nicht sicher bekannt. Erstmals beschrieben wurde der "theodelite" als Instrument zur Landvermessung von seinem wahrscheinlichen Erfinder Leonard Digges (veröffentlicht 1571 nach seinem Tod von seinem Sohn Thomas). Er war wohl eine Weiterentwicklung astronomischer Geräte wie dem Torquetum, das seit dem 13. Jahrhundert nachgewiesen ist. Auch die Herkunft des Names ist unsicher. Verschiedentlich genannte Erklärungen als Verballhornung von "the alidade" (die Alhidade) können schon lautlich nicht überzeugen; und die parallele Verwendung der Begriffe "theodelite" und "alidade" in den Schriften Digges' schließt diesen Ursprung aus." Hat jemand Bedenken? (Falls ich hier etwas falsch mache, bitte ich um Verzeihung; dies ist mein erster Beitrag)--Claude Frollo 01:11, 28. Jun. 2008 (CEST)Beantworten

In dem Buch "Erdgestalt, Kosmologie und Weltanschauung - Die Geschichte der Geodäsie als Teil der Kulturgeschichte der Menschheit" von Volker Bialas (Verlag Konrad Wittwer, ISBN 3-87919-133-6) fand ich folgenden Hinweis, Zitat:
Das "Pantometria" von Digges enthält einen wichtigen Beitrag zum Instrumentenbau. Bereits Anfang des 16. Jahrhundert hatte M. Waldseemüller sein Instrument "polimetrum" vorgestellt. Es war das erste Instrument des Typs eines Altazimut-Theodoliten, das gestattete, die Messung von Horizontal- und Vertikalwinkeln - Azimut und Höhe - durch eine einzige Zielung auszuführen. Digges nun beschrieb Herstellung und Gebrauch eines verbesserten Instruments nach den Anweisungen seines Vaters Leonhard. Dieses Instrument, das "Instrument Topographical" bestand im wesentlichen aus einem Doppelquadrant mit eingebauter Bussole (Kompass) zur Orientierung des Horizontalkreises nach den Himmelsrichtungen. Das Wort "Theodolitus" bezeichnet hier noch ein einfaches Scheibeninstrument und hat sich, von England ausgehend, erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts in der modernen Bedeutung durchgesetzt. Die etymologische Herkunft des Wortes ist nicht völlig geklärt. Eine Ableitung des Terminus aus dem Griechischen gilt als wahrscheinlich und könnte die Hauptbestandteile des Instruments von Digges - Visiereinrichtung, Anzeigevorrichtung und geteilter Kreis - bezeichnen.
Bialas gibt folgende Quelle an: M. Engelsberger, Beitrag zur Entwicklungsgeschichte des Theodolits, Deutsche Geodätische Kommission, Reihe C, Heft 134, München 1969.
Die Alhidade ist ein Bauteil des Theodolit, der Name kommt meines Wissens aus dem Arabischen. --Hubert_Badtke 09:40, 1. Jul. 2008 (CEST)Beantworten
Keine Quelle und kein Beleg für "the alhidade". Sollte noch genauer überprüft werden. -- Zahnradzacken 00:52, 14. Jul. 2009 (CEST)Beantworten
Die Etymologie mit the alhidade ist zurückzuweisen. Siehe dazu das Zitat im obersten Beitrag: „Verschiedentlich genannte Erklärungen als Verballhornung von the alidade (die Alhidade) können schon lautlich nicht überzeugen; und die parallele Verwendung der Begriffe theodelite und alidade in den Schriften Digges' schließt diesen Ursprung aus.“
Dem stimme ich zu. Siehe auch mein Kommentar weiter unten. Lektor w (Diskussion) 15:10, 14. Feb. 2014 (CET)Beantworten

Die im Abschnitt "Etymologie" genannten Literaturquellen und die als Einzelnachweis genannte Schrift sind nicht eindeutig referenziert. Bitte nachtragen. --84.135.184.211 15:16, 7. Feb. 2014 (CET)Beantworten

Zunächst einmal ist die unseriöse Herleitung von the alhidade problematisch. Diese kann in der Tat lautlich nicht überzeugen (wie schon ganz oben erwähnt). Wiki englisch schreibt sorgfältig und ausführlich über mögliche Etymologien (zwei Herleitungen zum ersten Wortteil; fünf Herleitungen zum zweiten Wortteil) und erwähnt diejenige mit alhidade nicht einmal. Ich lösche sie deshalb im Artikel. Lektor w (Diskussion) 15:15, 14. Feb. 2014 (CET)Beantworten
Na fein. Jetzt haben wir eine exzellente Diskussion hier und einen völlig unbrauchbaren (historisch irrelevante Referenzen) und falschen (das Wort stammt nicht aus dem Griechischen) Abschnitt im Artikel. --217.226.73.99 23:48, 25. Jun. 2014 (CEST)Beantworten
Die Wortherkunft aus Gott + Geschenk + Stein ist gewiss nicht naheliegend. Auch diese Küchenetymologie wird in der englischen Wikipedia nicht einmal erwähnt. Immer an Otto Waalkes' Herleitung denken: "Theologie, Deodorant, Tee oder Kaffee". --Dr. Hartwig Raeder (Diskussion) 03:52, 9. Sep. 2018 (CEST)Beantworten

unvollständige Aussage zur Etymologie[Quelltext bearbeiten]

Die Aussage "Nach Ackerl[1] ist es arabischen Ursprungs und durch Verschmelzung mit dem englischen the entstanden." ist sinnlos, wenn das arabische Wort nicht erwähnt und übersetzt wird. --2A00:C1A0:4886:C00:702D:27B1:5213:9CD9 10:02, 13. Nov. 2018 (CET)Beantworten

Danke für den Hinweis, ich habe es eingefügt und einen Online verfügbaren Nachweis verwendet. -- Glückauf! Markscheider Disk 10:30, 13. Nov. 2018 (CET)Beantworten

Theodolit von der Firma Aristo[Quelltext bearbeiten]

Schultheodolit von Aristo

Von der Firma Aristo gibt es auch Theodoliten. Handelt es sich hierbei um die Firma Aristo (Unternehmen), die ja auch Rechenschieber und Zeichenwerkzeuge im Sortiment hat? Unter Aristo (Unternehmen) finde ich jedenfalls keine Angaben zu solchen Produkten. Gruß --Mabit1 (Diskussion) 09:38, 28. Sep. 2020 (CEST)Beantworten

Nochmals zu Etymologie[Quelltext bearbeiten]

Ich habe die selbstgestrickte griechische Küchenetymologie entfernt. Sie ist nicht nur sinnfrei, sondern auch vom Griechischen her schlicht nicht nachvollziehbar. Das r in dõron (δῶρον ‚Geschenk‘) gehört zum Wortstamm und das h in lithos (λίθος ‚Stein‘) ist Teil eines Digraphen und kann nicht weggelassen werden, zumal nicht im Englischen, woher das Wort kommen muss, das diesen Digraphen auch als Phonem kennt. Für eine Herkunft aus dem Arabischen spricht, dass die aus demselben Gebiet kommenden Begriffe Alhidade, Zenit, Nadir und Azimut ebenfalls aus dem Arabischen stammen. --Hajo-Muc (Diskussion) 01:45, 19. Sep. 2023 (CEST)Beantworten