Diskussion:Theodor Piffl-Perčević

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Ich gehöre nicht zu den Anhängern von Theodor Piffl-Percevic und sympathisiere nicht mit seiner Partei, der ÖVP. Dennoch erscheint es mir als ungerecht und als dem Neutralistätsgebot der Wikipedia widersprechend, Piffls Konflikt mit Thomas Bernhard als "Blamage" zu qualifizieren, die seinen Ruf geschädigt habe. Bernhard hatte in seiner "Festrede" zum kleinen Staatspreis die Österreicher unter anderem pauschal als "Geschöpfe der Agonie" bezeichnet,was den etwas steifen aber redlich bemühten Minister und Patrioten dazu veranlasste, den Saal zu verlassen. (siehe die Diskussionsseite zu Thomas Bernhard. Hier von einer Blamage des Ministers zu sprechen, ist einseitig und Partei ergreifend. Bei allem Verständnis dafür, dass Künstler gerne auch provozieren - auch Politiker müssen sich nicht alles gefallen lassen.

Robert Schediwy86.32.128.18 16:22, 28. Apr. 2007 (CEST)[Beantworten]

Habe mir nach langer Zeit wieder einmal diese Seite angesehen. Die Eliminierung des Bernhard-Zitates erscheint mir nach wie vor inakzeptabel. Wir sind hier kein Fanclub sondern eine Enzyklopädie. Also bitte keine Beschönigungen und Verunklarungen. --Robert Schediwy 09:21, 4. Jun. 2010 (CEST)[Beantworten]

Mein erstes Revert - ich habe auch nicht vor, mich hier auf einen "Krieg" einzulassen, dazu ist mir Herr Piffl viel zu gleichgültig. Wenn Braveheart also wieder reiten sollte, gebe ich kampflos auf. Der Ausdruck Blamage ist aber eindeutig POV, und die Eliminierung des verbürgten Bernhard-Zitates sehr bezeichnend. Es gibt halt ein strukturelles Problem mit "Gemeinde bildenden" Autoren in der Wikipedia. Robert Schediwy 86.33.220.2 19:52, 2. Sep. 2007 (CEST)[Beantworten]

Bernhards Staatspreisrede 1968[Quelltext bearbeiten]

Wie gesagt: Ich führe keine edit wars. Nur eine kleine Korrektur eines immer wieder auftauchenden Fehlers: Bernhards "Dankesrede" für den Staatspreis 1967 fand am 4.März 1968 statt und ist wohl als Beitrag zur damals gepflegten Provokationskultur zu sehen. Warum ein Zitat, das eine Reaktion expliziert, POV sein soll, entzieht sich zwar meinem Begriffsvermögen, aber sei's drum. Früher stand im Hauptartikel über Bernhard ein noch viel unsinnigeres, ja geradezu bewusst irreführenes Zitat: Bernhard wurde da mit der eher banalen Weisheit zitiert, alles sei nichtig angesichts des Todes, und deshalb habe der Minister den Saal verlassen. Wäre nett, wenn wer die entscheidenden Passsagen von Bernhards Rede, offensichtlich erschienen in FORVM Nr 15/1968, ins Netz stellen könnte.

Im übrigen sind mir - bei aller (partiellen) Wertschätzung der betroffenen Autoren - die "Bernhardiner" weiterhin ebenso unbegreiflich wie die Heimitisten oder die Krausianer...

Robert Schediwy 86.33.220.2 07:08, 3. Sep. 2007 (CEST)[Beantworten]

P.S.:Ich zitiere einge Kernsätze der Rede in der Fassung des jüngst (2009) bei Suhrkamp erschienen Bernhard-Buches "Meine Preise" (S 121). "Der Staat ist ein Gebilde, das fortwährend zum Scheitern, das Volk ein solches, das ununterbrochen zur Infamie und zur Geistesschwäche verurteilt ist... Wir sind Österreicher, wir sind apathisch; wir sind das Leben als das gemeine Desinteresse am Leben, wir sind in dem Prozess der Natur der Größenwahn-Sinn als Zukunft. Wir haben nichts zu berichten, als dass wir erbärmlich sind..." etc. Dass solche Worte einen eher einfach gestrickten Patrioten erbittern können, ist eigentlich evident. Aus Bernhards Kommentar S 66ff geht im übrigen hervor, dass dieser sich hauptsächlich darüber geärgert haben dürfte, nur den "kleinen" österreichischen Staatspreis erhalten zu haben. Robert Schediwy 05:15, 16. Apr. 2009 (CEST)[Beantworten]

Thomas Bernhard stellt in seinem Buch "Meine Preise" den Piffl-Perčević als beschränkten kleinen Landwirtschaftskammerbeamten aus der Steiermark dar, der nur durch parteiinterne Zufälle Minister geworden wäre. In Wirklichkeit war er geborener Südtiroler, aus altösterreichischer Offiziersfamilie, sein Großonkel war Wiener Erzbischof (Friedrich Gustav Piffl, der vor Innitzer), er selbst promovierter Jurist, weiters war er vor und während dem Krieg im konservativen Widerstand gegen die Nazis, 1939 bis 1940 politischer Häftling und der tatsächlich für ein freies Österreich gekämpft hatte und der auf Grund seiner Vita gleich mehrere Gründe hatte, diesen Staat als einzig möglichen Rettungsanker zu sehen. Und so einem Mann dann bei einer Preisverleihung in der Dankesrede vorzulesen, dass Österreich eine miese kleine Kloake wäre (so fasst es Marcel-Reich Ranicki zusammen), ist schon ein wenig frech. Da braucht man sich nicht wundern, dass der Piffl-Perčević etwas erbost war. --El bes (Diskussion) 16:06, 11. Feb. 2014 (CET)[Beantworten]
der nur durch parteiinterne Zufälle Minister geworden wäre. - Manche Sachen ändern sich wohl nie ;-) --Braveheart Welcome to Project Mayhem 16:28, 11. Feb. 2014 (CET)[Beantworten]
P.S.: War Piffl-Percevic Bauernbundler? Das geht aus dem Artikel momentan nicht hervor.--Braveheart Welcome to Project Mayhem 16:30, 11. Feb. 2014 (CET)[Beantworten]
Vor Kurzem war auf Ö1 eine Lesung von "Meine Preise", wirklich hervorragend und amüsant gesprochen von Peter Simonischek, aber den Wortlaut von Bernhards Festrede damals haben sie ausgelassen. Nach der Lesung habe ich geglaubt, dass der Wortlaut auch im Buch nicht drin steht. Jetzt wo ich aber hier ein Zitat gefunden habe (Dank an Robert Schediwy) und die Vita des Piffl-Perčević etwas recherchiert habe, wundert es mich nicht mehr so sehr, dass der Minister auf Bernhard verärgert war. --El bes (Diskussion) 16:44, 11. Feb. 2014 (CET)[Beantworten]
1964 war ja da noch etwas: Helmut Leherb#Der Biennale-Skandal. Er war eben ein damals schon ein wenig aus der Zeit gefallener Konservativer. Vielleicht hat das zusammen mit seinen (menschlich gar nicht unsympathischen) Reaktionen für einen schlechten Ruf gesorgt... -- Clemens 02:23, 3. Dez. 2019 (CET)[Beantworten]