Diskussion:Uranwirtschaft

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Letzter Kommentar: vor 7 Monaten von 17387349L8764 in Abschnitt HEU
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Brüter und die "Streckung" der Uranressourcen[Quelltext bearbeiten]

Ich schlage vor, den folgenden Beitrag: Wenn das Uranisotop 238U in Schwerwasserreaktoren eingesetzt wird oder in Brutreaktoren (sogenannten „schnellen Brütern“) in Plutonium transmutiert wird, kann damit die Menge des spaltbaren Materials praktisch um den Faktor 100 vergrößert werden, da 99,3 % des in der Natur vorkommenden Urans 238U ist. In diesem Fall sinkt der Bedarf an Natururan – und selbst die gesicherten Vorräte reichen noch 4.700 Jahre – bzw. 470 Jahre, wenn die Menschheit den aus Atomenergie erzeugten Strom verzehnfachen würde.

Zu ändern. Die Anzahl an verfügbaren Jahren sind extrem spakulativ wenn es um Brütertechnologie geht. Genaue Jahreszahlen sind da vielliecht irreführend, weil sich die Konkreten Zahlen massiv ändern je nach Annahmen. Mir würde dies besser gefallen:

[...]In diesem Fall sinkt der Bedarf an Natururan – und selbst die gesicherten Vorräte reichen noch mehrere tausend Jahre – bzw. mehrere Jahrhunderte, wenn die Menschheit theoretisch den gesammten Primärenergiebedarf mit Atomenergie abdecken würde.

Dio1982 17:12, 23. Apr. 2007 (CEST)Beantworten

Es ist schwer, belastbare Zahlen zu finden, wie sehr sich die Uran-Reichweite durch Einsatz schneller Brüter verlängern würde. Ich beziehe mich auf die Werte des Wiss. Dienstes des Bundestags: Faktor 30-100 (im Web findet man auch sehr häufig Faktor 60, z.B. bei Diehl). Ich halte den Brutreaktor für einen wichtigen Beitrag zum Thema. Auch wenn seine Realisierung spekulativ ist, sollte diese Option neutral (also als spekulativ gekennzeichnet) wiedergegeben werden. Wer meine Formulierung zu optimistisch findet, möge das korrigieren, aber bitte nicht einfach reverten, zumal ich jetzt auch eine Referenz angebe. --Extensive 21:16, 4. Aug. 2008 (CEST)Beantworten

Wirtschaftlich nutzbare Ressourcen[Quelltext bearbeiten]

Dieser Teil braucht wirklich mal eine Generalüberholung. Viel zu viel information welche unstrukturiert und zusammenhanglos presentiert wird. Weiterhin befinden sich ein paar Falschaussagen drin. Besonders der neue Edit ist falsch:

Der jährliche weltweite Uranbedarf kann bei der derzeitigen Förderungsmenge nur durch die Verwendung des Abrüstungsmaterials gedeckt werden. Eine Steigerung der Fördermengen ist jedoch mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden.

Das Decken des Uranbedarfs ist eine sehr komplexe Geschichte und hängt von wahnsinnig vielen Faktoren ab. Z.b. ist die Zahl von 68000 tonnen U3O8 pro Jahr alleine gestellt komplett falsch. Was gemeint ist, ist das Equivalent von 68000 tonnen U bei einem vorgebenem "tailing" bei der Anreicherung und einem Vorgegebenem Abbrand. Es gibt aber extrem viele Schräubchen an denen man drehen kann um den momentanen Uranverbrauch zu ändern.

Soweit ich weiß wird im Moment das Uran welches "zu kurz ist" mittels wesentlich höheren Burnups und kleineren Anreicherungs-Tailings gedeckt. Die Zeiten wo Russisches HEU verwendet worden sind, sind schon seit längerem vorbei. Seitdem die meisten anti-AKWler sehr schlecht informiert sind und nahezu keine Ahnung über den Nuklearen Brennstoffkreislauf haben, bewerten sie die Gelassenheit der beteiligten Firmen bzgl. des Uranangebots als Kurzsichtigkeit und Mangel an Planung der beteiligten Firmen. --Dio1982 18:19, 21. Mai 2007 (CEST)Beantworten

Jetzt ist der Abschnitt in die entgegengestzte Seite abgeglitten und wirft mit optimistischen Zukunftsprognosen um sich. Leute, ist NPOV wirklich so schwer zu realisieren?---<(kmk)>- 17:35, 12. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Meiner Meinung nach sollte nur der Erste Absatz stehen, welcher eine NPOV Zusammenfassung des Red Books ist. Ein weiterer Absatz sollte dann noch kurz anreißen warum diese Zahlen nicht als bare Münze genommen werden sollten und auf einen Grund erneuerten Artikel über den nuklearen Brennstroffkreislauf verweisen. Gibt es irgendwelche Einwände gegen den Ersten Absatz wie er steht?:
Die wirtschaftlich förderbaren Uranreserven (definiert durch den maximalen Förderpreis pro Kilogramm nach heutigem Stand der Technik) wurden von der Internationalen Atomenergie Organisation (IAEA) und der OECD Nuclear Energy Agency (NEA) im Jahr 2006 (letzte Veröffentlichung) im so genannten Red Book ausgewiesen. Demnach sind – je nach Höhe der unterstellten Förderkosten und der Sicherheit ihrer Erfassung – insgesamt noch zwischen 1,73 und 9,4 Millionen Tonnen Uran hinreichend gesichert als wirtschaftlich abbaubar, zu Gewinnungskosten von <130 US-$ pro kg Natur-Uran. Rechnet man vermutete Vorräte hinzu, die sich zu diesem Preis möglicherweise fördern ließen, beläuft sich der Vorrat auf insgesamt 16,9 Millionen Tonnen Uran (Äquivalent zu ~260 Jahre heutigem Verbrauchs).
--Dio1982 12:59, 15. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Hallo Dio. Die Beschränkung auf den ersten Absatz scheint mir auch angemessen. Dessen Formulierung finde ich noch nicht ganz optimal. Zunächst sollte die Aussage des "Redbook" komplett, also mit Nennung der Jahreszahl und Verweis auf einen entsprechenden Einzelbeleg angeführt werden. Danach und durch den Beleglink logisch getrennt sollte die Abschätzung inklusive der vermuteten Vorräte kommen, wobei auch hier ein Einzelbeleg zwingend ist. Ohne Beleg ist das freischwebende Glaskugelei, die man sich bei so einem kritischen Thema nicht erlauben sollte. Oder stammt auch die Zahl mit den vermuteten Vorräten aus dem "Redbook"? Wenn ja, dann sollte sich der Einzelbeleg ausdrücklich auf beide Aussagen beziehen.---<(kmk)>- 02:43, 16. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Dem Abschnitt fehlen schlicht Belege. Bislang konnte ich nur eine offene Quelle für die Menge an Reserven und Resourcen von Uran finden. Und das ist die Energiestudie der Bundesanstalt für Geowissenschaft und Rohstoffe.[1] Diese nennt als Reserven etwa 2 Mt Uran weltweit. Der Rest scheint eher Resource zu sein als tatsächliche Reserve, wie es der Artikel jedoch behauptet. Allerdings legt die BGR einen niedrigeren Preis für Uranreserven fest: 40 US-Dollar pro kg statt 130 US-Dollar pro kg. -- Thom 04:22, 16. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Thom, die Belege sind schon da. Unter dem wiki-link Red Book findest den Eintrag eine von der OECD herausgegebenen Liste wirtschaftlich abbaubarer Uranerz-Vorkommen weltweit [2].
Der Link zeigt dann auf die Seite vom OECD wo man kostenlos das .pdf vom Red Book herunterladen kann. Leider funktioniert ein direkter deep link of das .pdf nicht.--Dio1982 12:00, 16. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Hier mal eine leicht überarbeitete Version des ersten Absatzes:

Die wirtschaftlich förderbaren Uranreserven (definiert durch den maximalen Förderpreis pro Kilogramm nach heutigem Stand der Technik) wurden von der Internationalen Atomenergie Organisation (IAEA) und der OECD Nuclear Energy Agency (NEA) im Jahr 2006 (letzte Veröffentlichung) im so genannten Red Book ausgewiesen. Demnach sind – je nach Höhe der unterstellten Förderkosten (Maximum bei 130$/kg) und der Sicherheit ihrer Erfassung – insgesamt noch zwischen 1,73 und 9,4 Millionen Tonnen Uran vorhanden. Das Red Book verzeichnet weiterhin noch vermutete Vorräte welche sich zu einem Preis von weniger als 130$/kg möglicherweise fördern ließen. Wenn man diese vermuteten Uranvorkommen - wie in den meisten anderen Branchen üblich - zum Vorrat hinzu addiert, beläuft sich der momentan erfasste Uranvorrat auf insgesamt 16,9 Millionen Tonnen Uran (Äquivalent zu ~260 Jahre heutigem Verbrauchs).

Ein Abschätzen der Reichweite dieser Vorräte ist sehr schwierig da die extrahierte Energiemenge, und daher der Uranbedarf, sehr stark vom Brennstoffkreislauf abhängt. Dies sorgt oft für Verwirrung da diese Eigenschaft von Uran im Gegensatz steht zu fossilen Energieträgern welche einen eindeutig definierbaren Heizwert haben, z.B. ist der Uranbedarf der USA ungefähr doppelt so hoch pro erzeugte Strommenge als in Deutschland oder Frankreich laut dem Red Book. Ein weiterer Faktor der nicht übersehen werden darf, ist dass die weltweite Suche nach Uranlagerstätten sehr unvollständig ist und erst jetzt zum ersten mal seit den 70ern wieder anläuft. --Dio1982 16:46, 16. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Hallo zusammen, ein paar Anmerkungen:

1. Die Hinzuname von vermuteten Vorräten die sich möglicherweise fördern lassen ist m.E. enzyklopädisch bedenklich. Mit diesen "Unbekannten" auch noch "260 Jahre" Reichweite auszurechen ist dem Leser gegenüber grob unseriös.

Ein weiterer physikalischer Kritikpunkt: der Nachweis einer energetischen Rentabilität bleibt völlig aus. Das Hauptproblem, nämlich die sinkende Erzqualität dieser jetzt noch bekannten/vermuteten Vorräte bleibt unerörtert. Bei weiter sinkendem Urangehalt steigen die Förderkosten überproportional, welches eine Rentabilität in Frage stellt. Dazu eine sehr interessante Studie:

http://www.dpmc.gov.au/umpner/docs/commissioned/ISA_report.pdf.

Vorschlag: Die nutzbaren/bekannten Reserven nehmen, die damit mögliche Reichweite anzugeben, und gut. Eine andere Studie kommt iÜ ach zu ähnlichen Ergebnissen:

http://www.energywatchgroup.org/files/PMUranlang.pdf


2. Der im folgenden stattfindende Preisvergleich zw. Uran/Kohle zur Ermittlung des max. Uranpreises weist mehrere, teils grobe Fehler auf:

2.1 Hier wird direkt einsetzbare Kohle mit Minen-Uran verglichen, welches erst noch aufbereitet, angereichert und zu einem im AKW einsetzbaren Brennstab gefertigt werden muss. Die Kosten dafür werden unterschlagen, der Vergleich in dieser Form muss allein schon deswegen raus, bis er dahingehend ergänzt wird. (Und die Kosten für die Entsorgung des Atommülls die hier auch noch rein sollten, werden irgendwie immer vergessen..)

2.2. Ein weiterer kleiner Fehler betrifft die Vergleichsgrundlage. Diese erfolgt nur über den Heizwert, anstatt über das Kraftwerks-Endprodukt, die kWh elektrischer Energie. Hier ist das Steinkohlekraftwerk schon durch dessen höheren Wirkungsgrad im Vorteil. Aber das ist nicht das Hauptproblem:

2.3. Daraus entsteht der nächste Fehler: Will man Strom erzeugen braucht man ein Kraftwerk, d.h. zur Brennstoff/Nutz-Bilanz (kWh(el)) gehört auch zwingend der Fixkostenanteil bei Erzeugung, der wird hier auch nicht betrachtet. Ein AKW ist grob um Faktor 2-3 teurer als ein Kohlekraftwerk gleicher Leistung, D.h. das Uran muss auch einen ähnlichen Faktor billiger sein um wirtschaftlich verwendbar zu sein! (Genauere betriebswirtschaftliche Analysen gibt es genügend im Netz, was prinzipiell gemeint ist sollte aber klar sein)

2.4. Dann fehlt die Quelle für die 600.000 MJ/kg Energiegehalt. Macht aber nichts, es geht besser über den "real-world" Ansatz:

  • Uran
Der Uranbedarf Deutschlands beträgt ca. 4000 t Uran/Jahr (Quelle: L. Lindner, www.energie-fakten.de) erzeugt werden damit ca. 150 TWh (brutto), d.h.
150 *10^12 Wh / 4 *10^9 g = 37,5 kWhel/g el. Nutzenergie
  • Steinkohle
8,3 MWh/t * 0,43 = 3,6 MWhel/t

Als Verhältnis ergibt sich: Ein kg Uran (wohlgemerkt: schon aufbereitet zum Brennstab! d.h. die Fehler 2.1 u. 2.3 sind damit noch nicht berichtigt!) dürfte zunächst 10x mehr kosten als die Tonne Steinkohle. Mit dem Faktor aus 2.3, sind es wohlwollend höchstens 5x; rechnet man die unterschlagenen Kosten aus 2.1 noch dazu bleibt wohl irgendwas bei max. 3x.

Ein erzielbarer Uranpreis von 1000 $/kg ist somit utopisch. Er liegt genau da wo er z.Z. definiert wird, um die (3x Steinkohlepreis/t) also bei ca. 150 €/kg.

Kurz: Prinzipiell ist der Preisvergleich gut, nur richtig sollte er sein. Gruß, -- Harf 21:05, 20. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Danke für das Posting
Also ich weiß nicht wo du dich um etliche Zehnerpotenzen verrechnet hast, aber 158.7 TWh (el) ( http://www.bfs.de/kerntechnik/Jahresabschluss_Tab_2003_bis_2006.pdf )= 158700 GWh (el). Man teile dies durch 3000t Uran (laut Red Book der Dt. Verbrauch) und man erhält 52.9 GWh (el) / t U. Diese Zahl deckt sich auch ungefähr (Größenordnungsmäßig) mit den erziehlten Burnups von 55GWd / t Schwermetal in Deutschen AKWs und den benutzten Tailings aus der Anreicherung.
Wenn du umbedingt darauf bestehst, dann kann man auch die 4000 t U benutzen. Das macht die Suppe aber auch nicht fett. Sind halt ~40 GWh (el) / t U.
Nun zur Steinkohle (macht deine Anti-AKW-Zahlen etwas besser)
Heizwert: 32.7 MJ/kg = 32.7 GJ/t
Effizienz: 0.43
->14 GJ(el)/t
= 14 GJ/t / 3600Wh/J = 0.0039 GWh (el)/t
Uran erziehlt also einen läppischen Faktor von 10 000 mehr pro Kg als Kohle. Ein Uranpreis jenseits von $1000/kg Uran wäre also immernoch um Potenzen billiger als Kohle. Ist halt Atomenergie. Die Energiedichte ist unvorstellbar.
Weiterhin sind deine Angaben bzgl. 1 komplett Falsch. Selbst das Ökoinstitut in Darmstadt musste einräumen, dass es bislang keine Korrelation gibt zwischen Uranerzqualität und Energiekosten bzgl. der Minen. ( http://nzsses.auckland.ac.nz/conference/2007/papers/MUDD-Uranium-Mining.pdf ) --Dio1982 00:12, 21. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Hallo Dio, Danke für die schnelle Antwort!
Zur Rechnung:
  • Ich glaube du machst einen Fehler: Der Faktor pro gleicher Gewichtsdimension ist sicher 10.000, aber nicht pro Preisbezugsdimension. Dieser wird beim Vergleich bei Uran aufs kg bezogen, bei Steinkohle auf die Tonne! Diesen Faktor hatte ich bereits eingearbeitet. Deshalb liege ich mit der Aussage "Ein kg Uran (..) dürfte zunächst 10x mehr kosten als die Tonne Steinkohle" m.E. völlig richtig.
  • Wenn die Kosten 2.1 - 2.3 keinen Diskussionsbedarf erzeugen, gut. Wie Mozillo unten anführt ist der Weg zum fertigen Brennelement nochmal mit Kosten verbunden die dem Uranpreis entsprechen, folglich sind wir bei Faktor 10/2 = 5 (250$/kg), den Uran teurer als Steinkohle sein darf um wirtschaflich zu sein. (aber noch ohne 2.3) Also auf keinen Fall 1000$/kg!
PS. Wenn der gute energie-fakten.de - Lindner erfährt dass du ihn der Verbreitung von Anti-AKW-Zahlen bezichtigst, wird der bestimmt mächtig sauer;-))!
Zur Studie :
Zunächst mal sind es nicht meine Angaben, sondern Ergebnisse von Wissenschaftlern der University of Sydney und ob sie falsch sind, wird sich noch klären lassen. Ich lese mal deine Studie, du meine, ok? Reicht uns eine Woche? Hast du auch die andere Studie gelesen?
Vorab aber mal ehrlich und logisch denken: sinkt der Erzgehalt auf ein 1/10 bedeutet dies allein schon mal 10mal mehr Erdbewegung, also 10x mehr Treibstoff für die Bewegung des Erzes/Abraums für die gleiche Menge Uran. Da soll keine Korrelation vorhanden sein? Und da sind all die anderen Schritte noch gar nicht drin..
Gruß, -- Harf 10:44, 21. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
UPS Harf,
Du hast recht.
Mit meinen Zahlen komme ich auf 52MWh/kg Rohuran und 3.9MWh /t Kohle. Also ein Angleichen der Preise bzgl. extrahierter Energie wäre irgendwo bei 600$/kg U. Ich kann leider keine zuverlässigen Quellen finden bzgl. den Preisen für Konversion, Anreicherung und Brennelementefertigung. Ich habe etliche Quellen welche effektiv nichts anderes sind als blogs dies bzgl., aber für die Wikipedia ist sowas nicht gut genug. Ich Zitiere Energiefakten.de nur sehr ungerne weil sie A) eine Agenda haben, und B) einfach veraltete Zahlen benutzen. --Dio1982 12:37, 21. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Hallo Dio
Kein Problem mit deinem Fehler. Passiert jedem mal, aber nur wer Größe hat, gibt Fehler auch zu.
Zu den Zahlen: Wir könnten den Ausgangsfaktor 10.000 gern feintrimmen, wichtig war zunächst, dass die daraus folgende Dimension 10 für das gegebene Basis-Preisverhältnis (kg Uran / Tonne Steinkohle) passt.
Zur Kostensituation bei Konversion, Anreicherung und Brennelementefertigung konnte auch Mozillo nicht per Quelle weiterhelfen, er scheint den Vergleich aber ursprünglich eingestellt zu haben.
Zu Energiefakten.de: Ich zitiere von dort auch nur ungern. Bei den von mir von dort verwendeten Basis-Daten über die KE glaub ich den Machern schon halbwegs. Die sind ja alle aus dem Bereich. Da ist das Material noch eher pro-Kernenergie aufgehübscht;-) Die 10 sollte daher auch stehen, zudem der Uranbedarf in USA wie von die angegeben doppelt so hoch ist.
Ich sehe schon, der Teil "Preisvergleich" könnte produktiv werden. Nur, wie machen wir mit den strittigen Studien bei niedrigem Erzgehalt weiter? So wie von mir vorgeschlagen? Ich halte die Australier für recht seriös und zudem neutral (wenigstens keine Greenpeace- oder EnBW-Studie:-) Zudem ist es einfach nicht ehrlich bzw. korrekt, dass unbekannte, "fiktive" oder energetisch unrentable Uranreserven in eine Reichweitenangabe mit einbezogen werden. Da muss noch was geschehen.
Gruß, -- Harf 13:58, 8. Sep. 2007 (CEST)Beantworten
So, mal ein paar Erklärungen zu dem nun leider gelöschten Absatz: Dessen Hauptzweck war, einen groben Überblick über die Uranpreise im Vergleich mit anderen Brennstoffkosten zu geben und somit aufzuzeigen, dass ein Uranpreis von 130 $/kg, der die Obergrenze in den aktuell verfügbaren Prognosen darstellt, deswegen keinesfalls als "hoch" angesehen werden darf - deswegen der ermittelte max. Uranpreis von 1000 $/kg. Angesichts des Faktors 7, der sich dazwischen ergibt, habe ich mich auf eine Näherungslösung beschränkt, deren Genauigkeit stark begrenzt ist, was ich aber auch angegeben habe. Ob eine Löschung ohne Vorwarnung also wirklich nötig war, wage ich zu bezweifeln...
Harf, in Deiner Rechnung ergibt sich ein Preisunterschied von Kohle zu Uran von einem Faktor 10000, in meiner Rechnung waren es 20000. Wir sind uns also sehr weitgehend einig, den verbleibenden Faktor 2 kann ich wie folgt erklären:
Bei der Anreicherung wird nur ein Teil des im Natururan befindlichen U235 genutzt - man reichert üblicherweise von 0,72% (Natururan) auf 0,3% ab. Knapp 40% des U235 fallen hier also weg - dieser Wert ist allerdings durch wirtschaftliche, nicht durch technische Gründe gegeben und wird bei steigenden Natururanpreisen natürlich abnehmen.
Die in D vorgeschriebene direkte Endlagerung verhindert die Nutzung des nach dem Einsatz im Reaktor verbleibenden spaltbaren Materials. Hier wandern weitere ca. 20% Brennstoffenergie sinnlos ins Endlager. Auch dies ist keine technische, sondern nur eine politische Randbedingung, die also grundsätzlich aufgehoben werden kann.
Einmal 40% Verlust - nochmal 20% Verlust: Hier haben wir den Faktor 2, um den wir auseinander lagen - wir haben also beide richtig gerechnet. Nun zu den Kosten:
zu 2.1: Anreicherungskosten, Brennelementfertigungskosten und Endlagerungskosten sind übern Daumen ebenso groß wie der Natururanpreis. Bei einer Steigerung des Natururanpreises um den Faktor 7 können sie näherungsweise vernachlässigt werden.
zu 2.2: Der Wirkungsgradunterschied von KKWs und SteinkohleKWs wird durch die im Reaktor ablaufende Konversion (U238 --> Pu239) mehr als kompensiert.
zu 2.3: Wenn ich gemein wäre, dann würde ich verlangen, dem CO2-freien KKW auch ein CO2-freies Kohlekraftwerk gegenüberzustellen - die beiden nehmen sich in puncto Fixkosten nämlich nicht mehr viel... Da ich das nicht bin, weise ich nur darauf hin, dass die üblichen Abschreibungszeiten ca. 20-25 Jahre betragen, die technische Lebensdauer zahlreicher US-amerikanischer KKWs mit 60 Jahren angegeben wird. Die letzten 35 Jahre mit deutlich reduzierten Fixkosten wird der Kraftwerksplaner natürlich auch berücksichtigen.
Ich denke, dass man mit diesen Informationen den fraglichen Absatz wiederbeleben und verbessern kann. --Mozillo 00:32, 21. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Noch eine Anmerkung zu Euren Steinkohleheizwerten, Harf und Dio: Ich war mit meiner Annahme von 30 MJ/kg konservativ - übliche Werte liegen eher bei 26 - 28 MJ/kg. Schon Petrolkoks hat nur 31,5 MJ/kg, und dieses Zeug ist im Unterschied zu Steinkohle noch quasi wasser- und aschefrei. --Mozillo 00:44, 21. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Ich weiß Mozillo. Ich habe extra die schlechtesten Werte möglich für die Atomenergie benutzt weil ich weiß, dass die läppischen Faktoren nicht einen Abstand von vier Größenordnungen beeinflussen. Gibt Leuten mit einer Agenda weniger Munition um in sinnlose Flamewars über irrelevante Details einzugehen. --Dio1982 11:49, 21. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Hallo Mozillo!
Was der gelöschte Absatz bezwecken wollte war mir durchaus klar. Aber der Wert von 1000$/kg ist (nach wie vor) nicht haltbar, deswegen musste er raus. Wie gesagt, ein derartiger Vergleich ist wertvoll, aber richtig muss er sein. Das werden wir sicher gemeinsam schaffen.
Mein Faktor 10.000 berechnete sich auf Basis der Energie im Endprodukt, somit gehe ich allen genannten Problemen aus dem Weg. Dio1982 hat meinem Wert auch bestätigt, und er scheint, was die Thematik betrifft auch ein kompetenter Diskutant zu sein. Zum Faktor 20.000: Du magst physikalisch gesehen recht haben, aber nicht real-technisch und daran müssen wir uns beim Schreiben halten.
Zu 2.1.: Danke für die Angaben, hast du dafür verwendbare Quellen die man im Artikel später nennen könnte?
Zu 2.2.: Wie gesagt, das war nicht der Hauptpunkt, er sollte auf 2.3. führen.
Zu 2.3.: Wenn ich gemein wäre, dann würde ich verlangen, ein Atommüll-freies AKW gegenüberzustellen. Mal schauen, wir die hoch Fixkosten dann mit den nötigen Transmutation oder der Weltall-Entsorgungslösung wären;-)
Aber im Ernst. Beide Kraftwerkstypen sind, was technische Lebensdauer/Abschreibungsformen/Abzinsung/Unterhaltskosten betrifft sicher ungefähr ähnlich, (wobei ich bei Unterhalts-/Reparaturkosten schon Vorteile fürs KohleKW sehe) nur ist ein KKW beim Produktionsstart einfach schon mal 2-3mal teurer, das ist halt Stand der Dinge. Dieser Faktor für den Fixkostenanteil (der das Endprodukt verteuert) muss in eine Gegenüberstellung mit rein sonst verfälscht es die Wirtschaftlichkeitsberechnung des betrachteten Brennstoffs. Was schlägst du vor? Wie anpacken?
Gruß, -- Harf 11:28, 21. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Gehen wir aber mal zurück zu den Deutschen AKWs und ein wenig Hintergrundwissen bzgl. des Brennstoffkreislaufes. Ich weiß, dass der Burnup der momentan Entnommenen Brennstäben von DWRs im Durchschnitt oberhalb von 55GWd/t liegt. Der von SWRs liegt bei 50GWd/t. Der neue Brennstoff sollte burnups von 70GWd/t und 65GWd/t respektive erreichen. Die Benutzten Anreicherungsgrade liegen beim DWR bei 4.6% und beim SWR bei ~4.2%. Die Tailings des Urans betragen bei Urenco 0.2%, also nur 75% des U235 wird in Brennstäben verbaut. Bei DWRs werden also ungefähr 8.5t Rohuran pro t Brennstabmaterial gebraucht, bei SWRs 7.7t.
Die Extrahierte Energiemenge beträgt also ~155GWh (th)/t U. Verrechnet mit einer thermischen Effizienz von 0.34 ergibt das also ~52.8GWh (el)/t U. Erstaunlich eigentlich, dass meine obige Abschätzung so genau war. Der obig erwähnte Brennstoff mit 70GWd/t wird mit den maximal erlaubten 5% angereichert sein. Also 9.2t Rohuran pro t Brennstabmaterial. Damit würde man also 178 GWh (th)/t U erreichen.
Der aufmerksame Leser sollte jetzt aufhorchen. Wie ist eigentlich sowas möglich: Die gleiche Menge an Rohuran kann jetzt plötzlich 17% mehr Energie liefern?
Der noch aufmerksamere Leser wird auch feststellen, dass selbst wenn man [i]sämtliche[/i] U235 Atome in einer tonne Rohuran spaltet man maximal eine Energiemenge von 164GWh/t Rohuran erhält. Aber beim 70GWd/t HM Brennstab bleiben noch ~15% der U235 Atome ungespalten zurück, und in den Tailings der Anreicherung befinden sich noch weitere 25% der U235 Atome. Gespalten wurden also nur 63% der U235 Atome, also ~103GWh/t an Energie wurde durch die gespaltenen U235 Atome geliefert. Dennoch wird mehr Energie geliefert als anscheinend überhaupt verfügbar ist.
Tja, dann macht mal eure Hausaufgaben und erklärt wie sowas möglich ist.--Dio1982 11:49, 21. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Harf, zu 2.1: Meine Kenntnisse basieren auf Fachvorträgen, Konferenzen und gelegentlichem Schmökern in Fachliteratur, daraus nachträglich wissenschaftlich zitierbare Quellenangaben zu extrahieren ist natürlich etwas mühsam...
Das atommüllfreie KKW nach der Definition des CO2-freien Kohlekraftwerks gibt es schon immer. Der Begriff bedeutet ja nichts weiter, als dass das unerwünschte Endprodukt nicht in die Luft geblasen sondern in Fässer gefüllt und dann dafür ein Endlager gesucht wird.
Aber zurück zum Thema: Ein exakter wirtschaftlicher Vergleich wird hier in der WP nicht möglich sein, dazu sind die Rahmenbedingungen für den Betrieb von Kohlekraftwerken zu divers (Anlagen mit/ohne CO2-Abtrennung? falls ohne, wird der Erwerb von CO2-Emmissionszertifikaten verlangt (Kosten langfristig ca. 10-20 €/t, macht auf den Kohlepreis gerechnet das Dreifache aus, was den Kohlepreis verdoppeln würde)). Je nach Lust und Laune könnte man sich also die Ergebnisse beliebig zurechtrechnen. Unter anderem aus diesem Grund habe ich einen sehr einfachen Ansatz gewählt und auch auf dessen Einfachheit hingewiesen. Trotzdem sehe ich ein, dass die Angabe eines konkreten Zahlenwertes problematisch ist, daher schlage ich nun vor, die im Vergleich zu fossilen Brennstoffen um vier Größenordnungen erhöhte Energiedichte besonders zu betonen und daraus abzuleiten, dass daher: a) die Ausbeute von Lagerstätten mit vergleichweise geringer Erzkonzentration wirtschaftlich sein kann und b) für Anreicherung, Brennelementefertigung und Endlagerung auch ein sehr hoher Aufwand pro kg Brennstoff wirtschaftlich sein kann. Die im folgenden Absatz von Dio1982 erwähnten Methoden stellen letztlich auch eine Erhöhung der Energiedichte des Urans dar, die sich auf die Wirtschaftlichkeit positiv auswirken kann. Mir geht es letztlich um die Aussagen, dass eine wirtschaftliche Nutzung der Kernenergie im Vergleich zur Kohleverstromung schon heute unproblematisch möglich ist und auch bei Preisen weit jenseits der heute diskutierten 130 $/kg möglich wäre. Mögliche politische Einschränkungen der Kohlenutzung durch CO2-Emmissionszertifikate sind nochmal für einen Faktor 2 gut. Gibt's zu dieser Aussage Einwände? --Mozillo 23:00, 27. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Hallo Mozillo!
1. Bei Steinkohle CO2-Sequestrierungskosten hinein zu nehmen und bei Kernenergie die Entsorgung/Endlagerung des Atommülls zu ignorieren kann nicht ernst gemeint sein, oder? Entweder die Kosten werden für einen Vergleich beiden Techniken zugeschlagen oder keiner.
2. Die CO2-Zertifikate können definitiv nicht verrechnet werden da sie keine realen Kosten darstellen, sie werden ja netterweise verschenkt.
3. Die Uran-Energiedichte ist definitiv sehr hoch, sagt aber isoliert betrachtet absolut nichts über eine Wirtschaftlichkeit aus. Dein Textvorschlag "die Ausbeute von Lagerstätten mit vergleichsweise geringer Erzkonzentration wirtschaftlich sein kann" ist so pauschal wie vage; die eigentliche Klärung der Rentabilität über den gegebenen 130$/kg fehlt.
Bisheriger Stand:
  • Wir sind bei Einigkeit über den Faktor 10 beim Minen-Uran stehen geblieben, dazu kommen wie erwähnt..
  • ..die Kosten bis zum fertigen Brennstab, also (laut dir, leider ohne Quellen) nochmal die Minen-Uran-Kosten, folglich sind wir grob bei Faktor 5 ..
  • ..dann noch die höheren Kosten des KKWs gegenüber des SteinkohleKWs nochmal ca. Faktor 2*, dann sind wir bei ca. 2-3, also ungefähr in den Größen von 100-150 kg/$ die Minen-Uran kosten darf ($/kg) um mit Steinkohle ($/t) "mitzuhalten"! (*pi*Daumen, neue Erkenntisse dazu?)
Danach widerspricht das Ergebnis deiner Meinung, dass eine wirtschaftliche Nutzung der Kernenergie (im direkten Vergleich zur Kohleverstromung) über 100-150 kg/$ Minenuran möglich ist und bestätigt die allgemein genannte Wirtschaftlichkeitsgrenze von 130 kg/$. D.h. wird Uran durch zukünftig ungünstigeren Abbau teurer als diese Grenze, es lohnt sich nicht mehr.
So wie es jetzt aussieht macht sich der Absatz aber auch ohne den (schwierig "wasserdicht" zu bekommenen) Vergleich ganz gut. Gruß, -- Harf 14:20, 8. Sep. 2007 (CEST)Beantworten
Hallo Harf,
zu 1: Die Endlagerkosten für Uran können unproblematisch mit hinzugenommen werden - ich wollte nichts gegenteiliges darstellen. Allerdings bleiben die ja absolut konstant und werden somit bei einer kräftigen Uranpreissteigerung relativ gering.
zu 2: Der CO2-Emmissionshandel ist ein politisch sehr neues Thema, so dass wir mit hoher Wahrscheinlichkeit von weiteren Anpassungen von Seiten der Politik ausgehen können. Diese werden zu einer weiteren wirtschaftlichen Verschlechterung des Vergleichsenergeiträgers Steinkohle führen. Hier quantitative Angaben zu machen, ist jedoch aufgrund der Unabwägbarkeiten der Politik unmöglich. Daher habe ich exemplarisch vorgeführt, dass schon die aktuellen CO2-Preise zu einer Verdoppelung des Kohlepreises führen würden (sofern sie voll bezahlt werden müssten). Die hier versteckte Hebelwirkung ist also potentiell hochreleant! Auch wenn diese Situation heute noch nicht Realität ist, so wird jeder Kraftwerksbetreiber diese Möglichkeit bei der Prognose der Energiekosten über eine Kraftwerkslebensdauer von 60 Jahren berücksichtigen - wir sollten das also auch tun.
zu 3: ok Schöne Grüße --Mozillo 20:52, 16. Sep. 2007 (CEST)Beantworten

Mögliche Ausnutzungsverbesserungen des U-235 und U-238[Quelltext bearbeiten]

Auch mit Wiederaufarbeitungstechnik kann das U-235 nie zu 100% genutzt werden, denn dazu wäre vielfache Immer-wieder-Aufarbeitung des immer-wieder-verwendeten selben Brennstoffs nötig. Dabei würden sich bestimmte, als Reaktorgifte (störend starke Neutronenabsorber) wirkende höhere Aktiniden so weit aufbauen, dass der Brennstoff nach einigen Verarbeitungszyklen schon nicht mehr kritisch würde. Mit Weiterentwicklungen der Aufarbeitungstechnologie kann man die Grenze sicher hinausschieben, aber irgendwo noch deutlich unterhalb 100% würde die Sache wenn nicht technisch unmöglich, dann jedenfalls unwirtschaftlich. Ganz ähnlich gilt das für die Ausnutzung des U-238 in einer Brutreaktor-Wiederaufarbeitungs-Verbundwirtschaft; statt der naiv-theoretischen fast 100% Streckung der Uranressourcen (weil U-235 nur < 1% vom Natururan) sprach man im "Projekt Schneller Brüter" in den 1970er Jahren von etwa einem Faktor 30. Ich habe beides im Artikel entsprechend geändert. --UvM 15:23, 27. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Naja, das mit der Wiederaufbereitung ist so eine Sache.
Mit modernen 60GWd/t SM Brennstäben wird nur ungefähr 63% des U235 im ersten Durchlauf genutzt. 25% des U235 befinden sich in den Tailings der Anreicherung (In den USA wären sogar 38% des U235 dort zu finden). Übrig bleiben ungefähr 12% des ursprünglichen U235 aus dem Rohuran im Brennstab.
Zur Veranschaulichung, der Brennstab hat Gewichtsanteile von ~0.8% U235 und ~1.5% Pu Isotope. Aufgrund von Zerfallsprozessen entstehen sehr ungewollte Reaktorgifte mit der Zeit. Deswegen ist eigentlich das alte schon extrahierte Uran aus der Wiederaufbereitung mittelmäßig unnütze. Oder besser gesagt, es ist weniger gut als aus neuem Abbrandmaterial MOX herzustellen. Die alten Lager an wiederaufbereitetem Uran wurden soweit ich informiert bin niemals zum unterstützen der Herstellung von konventionellem Uran-Brennstabmaterial genutzt.
Momentan werden bei wiederaufbereitungsanlagen sämtliche Actinide (U, Pu, und schwerer) einfach abgetrennt und mit abgereichertem Uran, die oben erwähnten Tailings, vermischt um Reaktorbrennstäbe zu produzieren. Dieser Brennstoff wird eigentlich hauptsächlich verwendet um das Pu, welches ansonsten nur teuer herumliegt, zu verwerten. AFAIK, und hier bin ich mir sehr unsicher, wird hierbei 20-30% des Pu vernichtet. Vom Uran bleibt AFAIK fast nichts mehr übrig (vielleicht 1-2% im Vergleich zum ursprünglichen Rohuran). Dieser Brennstoff arbeitet auch mit einer ziemlich hohen Bruteffizienz.
Was dann mit dem "verbrannten" MOX passieren soll steht wirklich noch nicht fest. Manche wissenschaftler mutmaßen einen überholten PUREX Prozess welcher die schwereren Isoptope als Pu heraustrennt und das Pu weiter in LWRs zu "verfeuern". Andere, z.B. Frankreich, wollen mit dem recycled MOX spezielle Actinide-Zerstörungsreaktoren mit schnellem Neutronenspektrum betreiben.
Eines darf man aber nicht aus den Augen verlieren:
Mit hohem Abbrand und einmaligem Recycling mittels MOX wird weit mehr als das doppelte an Energie aus dem Rohuran herausgezogen als überhaupt in der Form von U235 vorher vorhanden war. Und dies obwohl mehr als 25% des U235 unverbraucht in den Tailings herum liegt. Dies liegt einfach an der hohen Brut und Spalteffizienz von U238->Pu239 im modernen Brennstabmaterial.
Aufgrund dieser Tatsache, verbraucht z.B. Frankreich ungefähr die hälfte an Uran als z.B. die USA pro erzeugte Stromeinheit. Kann man im Red Book nachlesen. --Dio1982 21:05, 27. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
Man kann eigentlich daher sagen, dass eine konsequente Nutzung der Wiederaufbereitung die Uranressourcen nicht um Faktor 1.2, sondern sogar um Faktor 2 streckt... --Dio1982 14:28, 28. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

OK. Diese indirekte Streckung via Pu-Ausnutzung (MOX) ist aber -- zumindest bez. U-235 -- eine andere Sache, als im Artikel behauptet wurde. Der Umgang mit MOX-Brennstoff, der aus hoch abgebranntem U-Brennstoff stammt, ist schon wegen der hohen Radioaktivität des Pu-241 (HWZ nur 14 Jahre) besonders aufwändig. Und die 100-fache Streckung der Uranressourcen durch Brüterwirtschaft bleibt Utopie.--UvM 15:35, 28. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Das alles geht Hand in Hand. Man kann es nicht wirklich trennen. Bei modernem hoch abgebranntem Brennstoff kommt ungefähr 40% der Spaltungsenergie aus gespaltenem erbrütetem Plutonium. Über die Lebenszeit des Brennstabes wurde ziemlich exakt 1 Pu-Atom erbrütet pro gespaltenes U235-Atom. Man muss aber sagen, dass dies eine so gute Brütbilanz aufweist, da ja auch die Neutronen der gespaltenen Pu-Atome mitbrüten.
Wie schon gesagt, der "Brennwert" den man aus natürlichem Uran bezieht ist extrem variabel und hängt von vielen Faktoren ab. Faktoren die quasi mit einem Fingerschnipp geändert werden können. Dies verstehen die wenigsten Menschen die mit der "Uran-ist-knapp-Laier" kommen. Ich persönlich zweifele z.B. sehr stark dass die Zahl die im Red Book angegeben wird bzgl. Uranverbrauch auch nur annähernd richtig ist.
Übrigends, es ist wirtschaftlicher und einfacher aus den abgebrannten Brennstäben das übriggebliebene Uran gleich mit dem Plutonium in MOX zu verpacken als das Uran heraus zu trennen und in gesonderten Anreicherungsanlagen und Brennelementefabriken zu verarbeiten. Aufgrund der wesentlich höheren Strahlung vom wiederverwendetem Uran (hat z.B. etwas U236 und U232, ganz fieses Zeug)kann man nämlich nicht die konventionellen Uran Anlagen hierfür verwenden. Der Aufwand ist eigentlich kleiner MOX direkt herzustellen...
Der Faktor 30 durch Brüterwirtschaft bezieht sich auf einen voll implementierten Wiederaufbereitungskreislauf. Dieser ist ja schon um ungefähr Faktor zwei besser als once-through. Und damit schließt sich wieder der Kreis und man kommt zurück zum Faktor 50-60 welchen man überall lesen kann.
Dennoch ist die Pu-Brüterwirtschaft völlig unnötig für mindestens das nächste Jahrhundert und hat IMHO nichts hier im Artikel zu suchen. Was es in absehbarer Zeit geben wird sind Flüssigmetall gekühlte Reaktoren mit schnellem Neutronenspektrum um das übriggebliebene Pu im MOX zu vernichten. --Dio1982 16:32, 28. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Überarbeitung Wirtschaftliche Ressource[Quelltext bearbeiten]

Ich habe den etwas weiter oben beschriebenen Text nach den Kommentaren geändert und in den Artikel eingefügt. Vielleicht kann ich so mehr Wikianer aus dem Versteck hervor locken um an der Überarbeitung dieses Textes zu wirken.

Ich weiß, dass dies nicht ganz nach der Wiki Ettiquette ist, aber der alte Text war wirklich grausam. Sorry --Dio1982 18:13, 5. Sep. 2007 (CEST)Beantworten

Vielen Dank, Dio1982. Das war wirklich eine Verbesserung. Hiermit ergeht meine Aufforderung an potentielle Ergänzer: Bitte haltet Euch zurück den Abschnitt wieder mit Glaskugel-Spekulationen anzureichern!---<(kmk)>- 21:14, 16. Sep. 2007 (CEST)Beantworten
Der Teil sollte korrigiert oder gelöscht werden! Was da steht ist nur politisch motivierter Blödsinn. Jedem halbwegs vernünftigen Menschen muss eigentlich auffallen, das, was da steht, nicht aktueller Stand der Dinge sein kann! --85.180.71.121 15:35, 1. Jun. 2008 (CEST)Beantworten
Der Absatz wurde gelöscht. --JWBE 16:56, 1. Jun. 2008 (CEST)Beantworten

Folgekosten[Quelltext bearbeiten]

Ist es richtig, dass jährlich ca. 60 Mio kg reines Uranmetall gefördert werden? Was passiert mit dem verbrauchten Metall? Läßt sich abschätzen, wieviel davon als konventionelles giftiges Schwermetall entsorgt wird und wieviel als hochradioaktiv kontaminiert einer Endlagerung zugeführt wird? Sind die Entsorgungskosten Teil der Uranwirtschaft? Gibt es Zahlen über das Verhältnis der Endlagerkosten konventionell/radioaktiv? Danke! 87.79.210.138 12:50, 5. Aug. 2008 (CEST)Beantworten

Es wird jährlich ca. 60 Mio kg Uran verbraucht, gefördert wird etwa 40 Mio kg, der Rest kommt aus Lagerbeständen. Es gibt zwei Arten von "verbrauchtem" Material: Abgereichertes Uran mit ca. 0,3% U-235 entsteht als "Abfallprodukt" der Anreicherung (laut Diehl sind das üblicherweise ca. 90%). Das wird typischerweise nicht entsorgt sondern in Form von Uranhexafluorid gelagert, damit es eventuell in Zukunft wieder angereichert werden kann, falls das durch steigenden Uranpreis rentabel wird. Die restlichen 10% der Masse haben nach der Anreicherung etwa 4% Gehalt von U-235 und werden in Reaktoren "verbrannt" bis der Uran-235-Gehalt auf ca. 1% gesunken ist, und danach endgelagert oder aufgearbeitet. In der Aufarbeitung wird typischerweise der Plutonium-Anteil abgetrennt und für MOX-Elemente verwendet, während der Uran-Anteil wiederum für eventuelle spätere Verwendung gelagert wird. Aufarbeitungsuran enthält Anteile von U-232 (stark radioaktiv) und U-236 (Neutronenabsorber), die es für den Reaktoreinsatz weniger attraktiv machen als Natururan.
Ich würde Endlagerung auf jeden Fall als Teil der Uranwirtschaft sehen... --Extensive 21:21, 7. Aug. 2008 (CEST)Beantworten
Danke, vieles war mir neu und sollte im Artikel aufgenommen werden.
So scheinen die Zwischenlagerkosten für 90% des Uran als abgereichertes Uranfluorid nicht unerheblich (gekapselt und bei höchstens Raumtemperatur).
Dein Hinweis auf Steigerung der Reichweite sollte zu einem Artikel Plutoniumwirtschaft führen.
(Ergänzender Hinweis für deine nette Benutzerseite: HTML-Format für den Gedankenstrich ist &ndash; (mein Bearbeitungsfenster stellt – unf − ununterscheidbar dar.)) 87.78.210.84 22:37, 9. Aug. 2008 (CEST)Beantworten
Die Thematik Plutoniumwirtschaft sollte man zunächst in diesem Artikel unterbringen und im Zusammenhang aufzeigen. Sollte sich dieses Thema weiter entwickeln und genügende Größe erhalten, kann man es immer noch zu einem selbständigen Artikel auslagern. --JWBE 23:00, 9. Aug. 2008 (CEST)Beantworten
@JWBE: Sehe ich auch so. @87.78.210.84: Ich bin kein unbedingter Freund von HTML-Format, da es die Lesbarkeit im Edit-Fenster verschlechtert. --Extensive 00:00, 14. Aug. 2008 (CEST)Beantworten
Von den 60 Mio kg Natururan sind schonmal 99.3% nur nutzloses U238.
Bei den Anreicherungsanlagen kommt 4.5% angereichertes U235 Uran raus, während 0.25% abgereichertes U235 als "Tailing" zurückbleibt. Die Massenströme sind so, dass ungefähr 10.8% des Natururans in Brennstäbe verarbeitet wird, und die restlichen 89.2% an Uran liegen bei der Anreicherungsanlage "auf Halde". Von den 60 000 Tonnen Natururan kommen also nur 6500 Tonnen überhaupt in Reaktoren. Die restlichen 53.5 Mio kg / Jahr werden bei den Anreicherungsanlagen in Tanks als UF6 gelagert. Höhrt sich nach viel an, ist aber aufgrund der hohen Dichte von Uran eigentlich eine WINZIGE Menge.
Verfolgen wir mal weiter die 6500 Tonnen an Brennstabmaterial:
Von den 4.5% U235, werden grob 3% gespalten und in Spaltprodukte umgewandelt. Das sind also ~194 Tonnen an gefährlichen Spaltprodukten (Und NUR diese gehören in die Gruppe der Hochradioaktiven Stoffen).
Weiterhin werden ungefähr 3.5% dieser 6.5 Mio kg in Plutonium umgewandelt. 2/3 Hiervon wird gespalten und weitere 1/3 werden zu Transurane erbrütet. Das sind also weitere ~151 Tonnen an Spaltprodukte und ~75 Tonnen an Transurane.
Am Ende hat man also 6000 Tonnen an U238 (=92%), ~350 Tonnen an Spaltprodukten, 75 Tonnen an Transurane und 65 Tonnen an U235.
Dies ist der Grund hinter der Wiederaufbereitung. Wenn man die Brennstäbe direkt ohne Wiederaufbereitung Endlagern will, braucht man ungefähr 60 000 - 100 000 Tonnen an "Verpackungsmaterial". Wenn man aber Wiederaufbereitung betreibt, kann man nur die Gefährlichen 350 Tonnen an Spaltprodukte herausfischen und gesondert EXTREM sicher "verpacken". Dafür braucht man ungefähr 1500 tonnen an Glas in dem die Spaltstoffe gelöst werden. Es stehen also ungefähr 1800-2000 Tonnen an verglastem Abfall ungefähr 100 000 Tonnen an relativ unsicher verpacktem direkt Endgelagerten Brennstäben gegenüber.
Weiterhin kann dann mittels MOX und RepU die 75 Tonnen an Transurane und 65 Tonnen an U235 in das Äquivalent von ungefähr 15 Mio kg an Natururan für neue Brennstäbe umgewandelt werden. --Dio1982 14:48, 31. Mär. 2009 (CEST)Beantworten

Kritik[Quelltext bearbeiten]

Ich habe den Kritik-Teil des Artikels deutlich gestrafft und mich um eine Formulierung bemüht, die dem WP:NPOV gerecht wird. Insbesondere, habe ich versucht, statt umfassender Einzelfallschilderungen, die in der vorherigen Version den Rahmen des Artikels deutlich gesprengt hatten, zusammenfassende Formulierungen zu finden, ohne dass dabei wesentliche Inhalte verloren gehen. Über konstruktive Verbesserungen des Absatzes würde ich mich sehr freuen, aber bitte versucht ihn nicht zu sehr aufzublähen, immer im Sinne von WP:NPOV... --Extensive 00:08, 8. Jul. 2009 (CEST)Beantworten
Da steht was von Zyanid in den Abraumteichen. Zyanid wird im Goldbergbau verwendet. Kann jemand belegen, daß zyanid zur Urangewinnung verwendet wird?--Bernhard117„“ 15:59, 13. Okt. 2012 (CEST)

Ich habe es rausgeschmissen.Geomartin (Diskussion) 03:41, 14. Okt. 2012 (CEST)Beantworten

Reichweite der Uranvorräte[Quelltext bearbeiten]

"Allerdings ist diese Technik schwer beherrschbar, so dass – obwohl in einigen Ländern einzelne Anlagen in Betrieb sind oder waren – bislang nicht nachgewiesen werden konnte, dass schnelle Brüter wirtschaftlich und sicher betrieben werden können."

Kann diese Aussage belegt werden? Schon Jahrzente alte Forschungsergebnisse aus den USA und die Vorstellung des DFR beim GreenTec Award spricht eine andere Sprache. Wenn niemand Einspruch erhebt, würde ich den Abschnitt in Kürze entfernen. --93.223.211.63 00:00, 26. Sep. 2013 (CEST)Beantworten

Der Satz steht dort noch und ist mir auch aufgefallen. Es sollte zu jedem Argument eine Evidenz geliefert werden. MfG --17387349L8764 (Diskussion) 16:55, 15. Sep. 2023 (CEST)Beantworten

Abfälle[Quelltext bearbeiten]

Der Satz "Bei der Energiegewinnung in Kernreaktoren entstehen radioaktive Abfälle, die dauerhaft von der Biosphäre abgeschlossen werden müssen. Bislang existiert weltweit kein zugelassenes Endlager für hochradioaktiven Abfall." betrifft die Entsorgung im Brennstoffkreislauf. Das Lemma berücksichtigt in dem aktuellen Zustand nur den Teil der Versorgung. MfG --17387349L8764 (Diskussion) 21:16, 17. Sep. 2023 (CEST)Beantworten

HEU[Quelltext bearbeiten]

Wenn es keine Einwände gibt, wird der Satz "Für den Bau effektiver Kernwaffen ist ein Anreicherungsgrad von mindestens 85% nötig." aus dem Artikel genommen. Das ist hier nicht das Thema hier, sondern von Uran-Anreicherung und hochangereichertes Uran. MfG --17387349L8764 (Diskussion) 21:01, 25. Sep. 2023 (CEST)Beantworten