Diskussion:Václav Riedlbauch

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Nadi2018 in Abschnitt Enzyklopädische Form
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Hochwasser & Dirigentenwechsel 2002[Quelltext bearbeiten]

Wieso werden diese Ereignisse derart breit hier (1,6 k) dargestellt? Haben diese Ereignisse im Vergleich zu seiner Arbeit als Komponist und als Minister dauerhaften Wert? Gibt es dafür Belege in den Nachrufen, weiteren posthumen Würdigungen oder wissenschaftlichen Analysen? Ist die Bewältigung eines Hochwasserschadens in einem Gebäude nicht eine ganz normale Aufgabe im Leben eines Managers? Gehört es nicht auch zur normalen Arbeit eines Kulturmanagers, für ein Orchester einen neuen Dirigenten zu finden, wenn einer einen Karrieresprung macht? Das kann doch alles weggelassen werden und bläht diesen Artikel auf.--Engelbaet (Diskussion) 19:12, 5. Jun. 2020 (CEST)Beantworten

Dem Artikel ist eine gewisse Redseligkeit nicht abzusprechen, etwa scheint mir die Behandlung des Themas Macbeth für einen biographischen Artikel deutlich zu ausführlich. Die angesprochenen +1,6 k finde ich jedoch vertretbar; das 2002 zu bewältigende (Jahrhundert-)Hochwasser ging wohl über einen gängigen Wasserschaden hinaus und auch Riedlbauchs letztlich nicht glückliche Hand in der Personalpolitik ist eine erwähnenswerte zusätzliche Facette. --Density 14:16, 6. Jun. 2020 (CEST)Beantworten
Was versteht man eigentlich unter "Enzyklopädie"? Es ist ein Nachschlagewerk, in dem der gesamte Wissensstoff aller Disziplinen oder nur eines Fachgebiets in alphabetischer oder systematischer Anordnung dargestellt ist. Es ist - mit anderen Worten - eine umfassende Darstellung. Genau das beschreibt die Passage der Bewältigung des Moldau-Hochwassers. Václav Riedlbauch hatte damals nicht als Musiker, nicht als Komponist, nicht als politischer Mandatsträger, sondern als Kulturmanager gehandelt. Dieses Kapitel "Kulturmanager" steht gänzlich eigenständig und selbständig neben seinen anderen Arbeitsbereichen und entzieht sich Bedeutungsvergleichen. Man kann nach wie vor Äpfel schlecht mit Birnen vergleichen; sie haben vor allem unterschiedliche Kerne. Die Bewältigung dieses Jahrhunderthochwassers ist deshalb von großer Bedeutung, weil damit unschätzbar wertvolle Archiv-Dokumente, Musikalien und Instrumente der Teschechischen Philharmnie gerettet wurden. Ein zeitgenössischer tendenzfreier Beleg dafür ist angegeben, und der ist wesentlich beleg- und beweisrelevanter als irgendein Nachruf. Nachrufe sind in der Regel tendenziell formuliert.
Und die Bewältigung eines Jahrhunderthochwassers ist auch in einem Managerleben bemerkenswert. Was wäre denn, wenn der Kulturmanger das Archiv, die Musikalien, die Musikinstrumente nicht gerettet hätte? Es wäre ein Ereignis gewesen mit Verlustfolgen wie beim Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln im Jahre 2009.
Macbeth ist das kompositorische Hauptwerk von Václav Riedlbauch. Damit hat er sich ca. 15 Jahre seines Lebens beschäftigt. Es wurde 11 Jahre lang auf der bedeutendsten tschechischen Bühne und auch im Ausland aufgeführt. Dies rechtfertigt auch die Wiedergabe eines eigenen Textes von Václav Riedlbauch über diesen Stoff.
Horst Schäfer, ehemaliger Kunstgalerie-Leiter, Mail: 04g11s04@web.de --88.73.165.234 18:04, 6. Jun. 2020 (CEST)Beantworten
Danke für die bisherigen 3. Meinungen.
Die Passage mit der „Bewältigung des Moldau-Hochwassers“ beschreibt bisher nicht, ob hier Riedlbauch als Geschäftsführer der Philharmonie gehandelt hat (und wie), sondern nur, dass der Wasserschaden irgendwie bewältigt wurde. Der (mir nicht vorliegende) Artikel aus der Prager Zeitung dreht sich allerdings auch nicht spezifisch um den Wasserschaden, sondern ist eine Quelle, mit der im Artikel ja auch anderes belegt wird. Wir erfahren bisher nicht einmal, ob es beim Wasserschaden tatsächlich um wertvolle Archivalien, Notenbestände und Instrumente ging, sondern nur, dass 5000 qm Kellerfläche im Rudolfinum vom Wasserschaden betroffen waren und wieder getrocknet wurden (das ist folglich mit dem Schaden im Kölner Stadtarchiv bzw. mit den dort noch geborgenen Archivalien, die nun innerhalb von 50 Jahren gerettet werden sollen, also nicht nur 7 Monate getrocknet werden müssen, überhaupt nicht vergleichbar. Vermutlich ist bisher auch nicht bekannt, ob beim Anrücken des Hochwassers aufgrund einer Entscheidung des Geschäftsführers Teile des Kellers geräumt werden sollten und konnten).
Im Unterschied zu den bisher als 3. Meinung geäußerten Argumenten meine ich, dass man die z.T. wenig glückliche Hand Riedlbauchs in der Personalpolitik nicht mit einem Beispiel aufzeigen kann, wo wir nicht erfahren, ob und wie er als Geschäftsführer der Philharmonie gegenüber Zdeněk Mácal gehandelt hat, da die Rolle Riedlbauchs hierbei nicht deutlich wird.
Als Personalie viel entscheidender in Zusammenhang mit Riedlbauch ist die im Artikel bisher fehlende Causa Vladimír Darjanin, seinem Nachfolger als Geschäftsführer der Philharmonie, den er als Minister aber absetzte. Daraufhin wurde Kritik laut: Weder Riedlbauch in seiner Zeit an der Spitze des Orchesters, noch seinem Nachfolger Vladimír Darjanin war es gelungen, diese Probleme zu lösen (gemeint sind die Finanzprobleme des Orchesters). Beide Herren bezichtigen sich öffentlich der Lüge und des sorglosen Umgangs mit öffentlichem Geld. Die Musiker verweigerten indes aus Protest einen Auftritt und mittlerweile ermittelt die Polizei in der Causa. Öffentliche Kritik an Ministerentscheidungen gab es aber auch, weil Riedlbauch ohne Ausschreibung einfach den ehemaligen Leiter des Tschechischen Rundfunks, Václav Kasík, zum Geschäftsführer der Philharmonie ernannt hatte; die Philharmoniker forderten eine partizipative Entscheidung. Diese Sachverhalte (bzw. dieses Wissen) ist im Artikel überhaupt nicht verankert. @Density: ist es nicht sinnvoller, die Causa Darjanin statt der Causa Mácal im Artikel zu verankern. (Denn die Personalie Mácal ist meiner Ansicht nach in diesem Artikel auf die Dauer gesehen bestenfalls zweitrangig).
Horst Schäfer hat in seiner Rede 2014 weder die Tätigkeit von Riedlbauch als Geschäftsführer der Philharmonie etwa zur Bewältigung der Wasserschäden erwähnt noch die Komposition MacBeth. Für die Verbesserung des Artikels interessiert aber, ob seine Ausführungen zur Tonsprache Riedlbauchs nicht in den Artikel finden sollten.--Engelbaet (Diskussion) 10:09, 7. Jun. 2020 (CEST)Beantworten
@Engelbaet: Ich gebe Dir Recht: wer A sagt, müsste natürlich auch B sagen (oder vice versa). Auch Aussagen zur Tonsprache wären wünschenswert, während die Ausführungen zu Macbeth guter Grundstock für einen eigenen Artikel wären. --Density 10:51, 7. Jun. 2020 (CEST)Beantworten
Engelbaets erste Intervention galt der aus seiner Sicht zu breiten Darstellung des Hochwassers. Nun verlangt er dessen noch breitere Darstellung. Ok, das ist kein Problem, zumal der WP-Artikel Hochwasser in Mitteleuropa 2002 genügend Hintergrund zu der Causa bietet und der von mir zitierte Zeitungsartikel mehr Details enthält, als ich aufgeführt habe. Wenn die bisherigen Diskutanten daran interessiert sind, den Artikel auch persönlich zu begutachten, genügt eine kurze Mail an bwaeltz@gmail.com (ein online einsehbares Archiv konnte ich leider nicht ausfindig machen). Dass ein Geschäftsführer einer Philharmonie in einer solchen Ausnahmesituation eine besondere Verantwortung trägt, versteht sich für mich von selbst (vielleicht, weil ich auch mal viele Jahre Geschäftsführer eines Unternehmens war), es übersteigt aber mein Vorstellungsvermögen, dass die enzyklopädische Relevanz erst dann gegeben sein soll, wenn ich belegen kann, dass er auch selber feuchte Noten aus dem Keller geschleppt hat. Er hatte hoffentlich Besseres zu tun.
Wo Engelbaet allerdings Recht hat, und wo ich unbeabsichtigt einigen Konflikte keine Beachtung geschenkt habe, das sind die häufigeren Konflikte mit den Philharmonikern und deren Geschäftsführern. Da will ich gerne nachbessern, würde mich aber auch über konstruktive Hinweise zum "Wie" freuen. In der jetzigen Struktur des Artikels gibt es die Abfolge von "Kulturmanager" zu "Politik und Politiker". Die Konflikte um die Philharmoniker aber sind übergreifend, sie am jetzigen Ankerpunkt (Kulturmanager) breiter darzustellen, würde diesen Punkt sehr aufblähen und zudem Sachen vorziehen, die erst in Riedlbauchs Polit-Karriere spielten. Aus meiner Sicht die sauberste Lösung wäre, seiner Zeit als Geschäftsführer der Tschechischen Philharmonie einen eigenen Abschnitt zwischen den beiden zuvor schon erwähnten Kapiteln einzuräumen. Alternativ kann ich mir aber auch vorstellen, diese ganzen Konflikte hier nur zu erwähnen und sie dann ausführlicher im Artikel über die Tschechische Philharmonie darzustellen. Wovon ich in dem Zusammenhang nichts halte, ist Engelbaets Vorschlag, "die Causa Darjanin statt der Causa Mácal im Artikel zu verankern". Dass der Abgang eines Dirigenten vom Ruf eines Aschkenasis für ein Orchester und seinen Geschäftsführer kein einfacher Tatbestand ist, scheint mir evident. Um so schmerzlicher, wenn dann der Nachfolger nach wenigen Jahren ebenfalls ausscheidet, wenngleich aus völlig anderen Motiven. Wenn man dem WP-Artikel zu Mácal trauen kann, hat dieser danach kein festes Engagement mehr erhalten.
Aus der Frage, ob in dem Artikel Riedlbauchs Tonsprache zur Darstellung kommen soll, halte ich mich raus, davon verstehe ich nichts; die Behandlung des Themas Macbeth halte ich jedoch nicht für zu ausführlich. Hier schließe ich mich hier ausdrücklich der Meinung von Horst Schäfer an. Das von mir verwendete Zitat kennzeichnet relativ knapp Riedlbauchs Musik- und Kunstverständnis, das sollte auch (und gerade) in einem biografischen Artikel nicht unter den Tisch fallen. So, das wars. Ich wünsche allen Beteiligten eine gelingende Woche.--Der wilde bernd (Diskussion) 13:48, 8. Jun. 2020 (CEST)Beantworten
Bitte etwas genauer lesen: Wie kommst Du darauf, dass ich die „noch breitere Darstellung“ des Hochwassers verlangen würde. Das Hochwasser selbst interessiert in diesem Artikel überhaupt nicht, sondern nur die Bewältigung des Schadens, den es auslöste. Ich bin bisher noch nicht davon überzeugt, dass es in dem Personalartikel auftauchen sollte.
Ich bin auch nicht der Ansicht, dass eine „enzyklopädische Relevanz erst dann gegeben sein soll, wenn … er auch selber feuchte Noten aus dem Keller geschleppt hat.“ Wenn das Hochwasser aber schon mit zwei mittellangen Sätzen im Artikel über einen Komponisten, der zeitweise als Geschäftsführer sein Geldverdiente, steht, kann es meiner Ansicht nach allerdings nicht nur darum gehen, dass der Keller getrocknet wurde.--Engelbaet (Diskussion) 18:01, 8. Jun. 2020 (CEST)Beantworten

Enzyklopädische Form[Quelltext bearbeiten]

Der Artikel bedarf dringend einer Straffung auf das Wesentliche und einer Umstrukturierung. Es ist z. B. nicht üblich, alle Geschwister mit Namen und Daten zu nennen, die Listenform innerhalb des Fließtextes geht gar nicht. Die Diskussion im obigen Kapitel habe ich mir noch nicht durchgelesen - den Artikel auch nur ansatzweise, aber es ist sicher, dass hier viel getan werden muss. Gruß--Nadi (Diskussion) 17:53, 15. Feb. 2021 (CET) Warum wird hier ständig auf Ivan Kurz verwiesen. Man kann es so darstellen, wie Kurz schreibt, wenn es so war und dann einfach den Einzelnachweis dahinter.--Nadi (Diskussion) 18:12, 15. Feb. 2021 (CET)Beantworten

Diskussionsteilnehmer Engelbaet stellt – ohne sich auf konkrete WP-Regeln zu beziehen oder wenigstens sein subjektives Verständnis von Enzyklopädie-Inhalt darzulegen - eigene Beweisregeln für die Bedeutung von Fakten mit dem möglichen Ziel auf, ein paar Sätze des Artikels zu eliminieren und verlangt dann weitere Detailbeschreibungen, die – um seine Wortwahl aufzugreifen – den Artikel nur weiter „aufblähen“ würden. Im akademischen Diskurs nennt man das – wegen seines Logikmangels - seit alters her ein klassisches venire contra factum proprium. Das Argument überzeugt nicht wegen seiner Widersprüchlichkeit.
Engelbaet setzt eigene subjektive Bedeutungsschwerpunkte für weitere Fakten ohne auch dort wenigstens seine subjektiven Kriterien für seine Gewichtung zu nennen. Es fehlt jegliche Transparenz. Er spekuliert desweiteren über den Inhalt eines Dokuments, das er – seinen eigenen Angaben zufolge – nicht kennt, was aber existiert und belegt ist und ihm zur Kenntnisnahme angeboten worden ist. Natürlich würde solche Überlegung dazu zwingen, den Artikel weiter „aufzublähen“. Ein Argument also von bedeutungslosem Gewicht.
Auch die Zählweise der „Meinungen“ bleibt Engelbaets‘ Geheimnis. Er zählt „3 Meinungen“. Es waren – bis zu seinem Eintrag - zwar 3 Äußerungen, aber nur 2 Grundmeinungen. Die eine Meinung sagt, der Text ist enzyklopädisch relevant, hält angemessene Balance zwischen Allgemeinenzyklopädie und Fachlexikon, ist wissenschaftlich gut gestützt und belegt, und schlüssig. Die andere sagt „aufgebläht“, und damit der Text besser und enzyklopädischer wird, möge er erweitert bzw. „aufgebläht“ werden.
Diskussionsteilnehmerin Nadi2018 fordert eine gewisse enzyklopädische Formenstrenge ein: Fließtext statt tabellarischer Aufzählung. Listen – auch innerhalb von Artikeln - sind nach den WP-Regeln Darstellungen, die Informationen nicht als Fließtext präsentieren sondern in Form von tabellarischen Aufzählungen oder Tabellen. Sie haben den Zweck, einen Überblick in einer vor allem übersichtlichen Form zu geben. Die kurze tabellarische Aufführung der fast ausnahmslos professionell-musikalischen Geschwister ist in jedem Falle übersichtlicher als Fließtext.
In der Kritik an den Daten der Geschwister ist Nadi2018 auch nicht konsequent. Die Geburtstage aller Geschwister hat sie gestrichen, die Geburtsmonate aber nur teilweise. Für diese ihre Methode spricht grundsätzlich sogar Daten- und Persönlichkeitsschutz. Aber konsequent wäre, wenn dann bei Jan Riedlbauch ebenfalls der Geburtsmonat November gestrichen würde.
Die von Nadi2018 gestrichenen Texte im Eingangsabsatz des Kapitels "Kulturmanager" kann ich teilweise nachvollziehen, das Umschreiben der Liste "weitere Stationen als Kulturmanager" in einen Fließtext ist für den Leser auch an dieser Stelle unübersichtlicher als tabellarische Aufzählung.
Dasgleiche gilt für das Umschreiben der Liste der "weiteren Beispiele" der politischen Aktivitäten als Kulturminister in einen Fließtext.
Das alles ändert aber nichts an der Enzyklopädie-Relevanz.
Nadi2018‘s Kritik am wiederholten Zitieren des Biographen Ivan Kurz kann ich gut verstehen. Dessen präzises biographisches Wissen kann man auch als Fakt in direkter Rede wiedergeben. Er ist ohnehin in der Discographie und den Einzelnachweisen erwähnt.
Gegen das ersatzlose Streichen von Václav Riedlbauchs Wirken zur Beseitigung der Folgen des Moldau-Jahrhunderthochwassers vom August 2002 im Rudolfinum spricht, daß es sich erstens um ein Ereignis mit nachhaltiger Öffentlichkeitswirkung und zeitüberdauernder Bedeutung handelt und zweitens, daß diese Tätigkeit V. Riedlbauch viele Monate beansprucht hatte, obwohl sie nicht zu seinen originären kulturpolitischen Aufgaben gehört hatte. Diesem Eintrag ist Enzyklopädie-Relevanz also nicht abzusprechen.
Das ersatzlose Streichen des gesamten Textes um die Nachfolge des weltbekannten Chefdirigenten der Tschechischen Nationalphilharmonie Wladimir Aschkenasi geht ganz und gar nicht. Dies war über Jahre hinweg ein kulturpolitischer Diskurs-Höhepunkt nicht nur Philharmonie-intern sondern im öffentlichen tschechischen Kulturleben auf oberster Ebene, dies erfuhr auch internationale Aufmerksamkeit, und Václav Riedlbauch stand im Zentrum dieses Diskurses und Konflikts. Ein – evtl. germanozentrisch verstehbaress - Streichen dieser Passage verkennt völlig den identitätsstiftenden Stellenwert der Tschechischen Philharmonie in Tschechien. Und wenn Engelbaet hier einwendet, in dieser Textpassage werde die Rolle Václav Riedlbauchs in diesem Vorgang nicht deutlich genug, so geht diese isolierte Betrachtungsweise gänzlich an der gesamten dargestellten Musikerbiographie vorbei. Der WP-Leser kann den Repertoire-Konflikt Riedlbauch/Macal sehr leicht aus den Kapiteln „Studium und Hochschullehrer“, „Kulturmanager“, „Politiker“ und „Musiker und Komponist“ ableiten und nachvollziehen. Wie ein roter Faden durch die Biographie zieht sich seine Förderung zeitgenössischer Musik und auch die sehr große Mehrheit seiner Kompositionen. Titel seiner Musikstücke wie z.B. „Stilleben mit toter Nachtigall“ oder „Schlangenhäuten“ stehen hier dem Macalschen Standardmusikrepertoire von Bedrich Smetanas Suite „Mein Vaterland“ und Antonin Dvoraks 9. Sinfonie gegenüber. Musik des 19. versus des 20.Jahrhunderts.
Auch die Biographien von V.Riedlbauch und Z.Macal sind konträr. Macal verließ 1968 – 32-jährig – sein Herkunftsland Tschechoslowakei. Demgegenüber lebte und arbeitete V.Riedlbauch bis zur Wende 1989 dauerhaft in der CSSR. Und V.Riedlbauch verfasste ein umfangreiches kompositorisches Werk. Z.Macal hingegen bekannte gegen Ende seines Lebens: „Ich habe in meinem Leben keine einzige Note und keine Orchestrierung geschrieben.“
Dass es vor diesem Hintergrund zu einem Konflikt zwischen dem Propagandisten moderner Musik, Václav Riedlbauch, und dem Präsentierer traditioneller klassischer Musik, dem Dirigenten Zdenek Macal kommen konnte, und daß Václav Riedlbauch darin eine herausragende Rolle spielte, vermag keinen WP-Leser mehr zu überraschen. Diese WP-Textpassage ist schlüssig und absolut enzyklopädierelevant.
Engelbaet und Nadi2018 scheinen auch einem generellen Mißverständnis zu unterliegen. Wikipedia unterliegt nach seinen eigenen Grundprinzipien nicht den Beschränkungen klassischer Enzyklopädien. Sie ist kein Wörterbuch und will und soll eine Allgemeinenzyklopädie mit Fachlexika vereinen und sogar Themen der Populärwissenschaft und des aktuellen Zeitgeschehens abdecken. Dabei ist kein Themenbereich ausgeschlossen. Fakten eines WP-Artikels bedürfen letztlich zwar einer möglichst stringenten wissenschaftlichen Glaubhaftmachung, nicht jedoch der Beweiskraft etwa eines justiziellen Verfahrens. Gründe für eine Deutungshoheit Einzelner über aufgeworfene Auslegungsfragen der Enzyklopädie-Relevanz sind nicht erkennbar; die Diskussionsbeiträge erschöpfen sich in Verfahrensfragen. Die Originalfassung des Artikels über Václav Riedlbauch erfüllt alle WP-Grundprinzipien.
Um es schließlich auf ein Habermas’sches Diskursprinzip zu bringen: Normen und Regeln sind nur dann gültig, wenn sie die Zustimmung aller Betroffenen als Teilnehmer eines praktischen Diskurses finden. Solche Zu- und Übereinstimmung in Auslegungsbereichen ist im vorliegenden Diskussionsforum bisher nicht zu erkennen.
Fazit: Einige nachvollziehbare Einwände gegen den Artikel über Václav Riedlbauch wechseln mit einigen wertlosen.
Horst Schäfer, ehemaliger Kunstgalerie-Leiter und Richter am VG Wiesbaden i.R., Mail: 04g11s04@web.de, 03.03.2021--88.64.223.170 14:04, 23. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Keineswegs stelle ich hier „eigene Beweisregeln“ auf, sondern halte mich an die in WP üblichen (vornehmlich, dass in den Artikeln der Wikipedia ein enzyklopädischer, nicht ausufernder Stil gepflegt werden soll und überdies auch WP:Belege ausreichend beachtet wird, also auch eine Quellenkritik vorgenommen wird.) Auch zähle ich eins weiter oben nicht „3 Meinungen“, sondern beziehe mich auf die „3. Meinungen“, die geäußert wurden (vgl. zur Bedeutung WP:3. Meinung). Überdies geht es mir schlichtweg um die inhaltliche Verbesserung des Artikels, mag das dann auch logisch widersprüchlich wirken (der mir gemachte Vorwurf des venire contra factum proprium ist allerdings starker Toback und unsinnig: Selbstverständlich lässt sich in einem Artikel an einer Stelle streichen und an einer anderen Stelle erweitern. Entsprechend bitte ich um Rückkehr zur WP:Wikiquette und folglich, eine Argumentation ad hominem zu unterlassen).
Falsch ist die Tatsachenbehauptung: „Die Diskussionsbeiträge erschöpfen sich in Verfahrensfragen;“ denn es ging sehr wohl und zunächst um Inhalte (wie die Gegenrede zu Hochwasser oder zu Macal vom 3. oder 23. März ja bestätigt). Der Artikel ist meiner Ansicht nach durch die von Nadi vorgenommene Straffung wesentlich besser geworden. Meiner Ansicht nach wäre es hilfreich, das Kapitel über den Komponisten weiter nach vorne zu setzen (wenigstens vor das als Politiker).
Wenn es am Artikel in der vorliegenden Form noch was zu verbessern gilt, bitte das doch etwas gezielter Ansprechen (und gerne auch gleich hier in der Diskussion mit Quellen belegen, z.B. dazu, dass das Hochwasser Riedlbauch über Monate beschäftigte und dies auch von seinen Biographen als wichtiges Ereignis gewertet wurde; in der weiteren Diskussion könnte es vermutlich auch darum gehen, wieso das in diesen biographischen Artikel gehört und nicht z.B. in den über das Rudolfinum (Prag)). Was bringt uns hier ein langer Diskussionsbeitrag mit dem Fazit alla „Einige nachvollziehbare Einwände gegen den Artikel über Václav Riedlbauch wechseln mit einigen wertlosen“? Überhaupt nicht habe ich verstanden, wieso in der Diskussion um diesen Artikel jetzt das Argument eingebracht wird, dass Wikipedia kein Wörterbuch sei. Das ist zwar so allgemein richtig, hat aber hier meiner Ansicht nichts verloren. Auch müssen wir hier meines Erachtens nicht ganz generell erfahren, dass „kein Themenbereich ausgeschlossen“ ist.--Engelbaet (Diskussion) 08:15, 24. Mär. 2021 (CET)Beantworten
Ich schließe mich da den Ausführungen des Kollegen Engelbaet, der sehr erfahren ist im Bearbeiten von Artikeln über Persönlichkeiten des Musiklebens, vollumfänglich an. Enyzklopädie heißt: das Wesentliche in Kurzfassung - für Details sind dann Biografien etc. da, die - falls vorhanden - im Artikel in einem Kapitel "Literatur" eingetragen werden können. Je ausufernder der Artikel ist, umso schwerer ist es für den interessierten Leser, die wichtigen Kerninformationen herauszulesen. Der Artikel ist nach den vorgenommenen Bearbeitungen (verglichen mit Artikeln über wesentlich bekanntere Persönlichkeiten) immer noch recht umfangreich und im Gesamtbild aus meiner Sicht noch nicht wirklich zufriedenstellend.--Nadi (Diskussion) 10:39, 24. Mär. 2021 (CET)Beantworten