Diskussion:Weltreich

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Typologie der Großreichsbildung[Quelltext bearbeiten]

Könnte man in den Artikel einbauen, läge aber quer zu seiner derzeitigen Systematik: Herfried Münkler entwickelt in seinem Buch Welt in Aufruhr. Die Ordnung der Mächte im 21. Jahrhundert (Rowohlt Berlin, Berlin 2023, ISBN 978-3-7371-0160-8) in Anlehnung an Ernst Kapp Eine kleine Typologie der Großreichsbildung (S. 97 ff.), in der er in chronologischer Reihenfolge potamische, thalassische und ozeanische Kultur- und Machformationen behandelt.

  • Potamische Großreichsbildungen gab es entlang großer Flüsse, die als Transport- und Versorgungswege dienten und deren Wasser große landwirtschaftliche Bewässerungssysteme speiste. Solche Großreiche bildeten sich an Nil, Euphrat, Tigris, am Jangtse und am Gelben Fluss und auch am Indus und Ganges.
  • Thalassische Großreiche bildeten sich um Binnenmeere herum, bekanntestes Beispiel ist das Römische Reich mit dem Mittelmeer als geographisches Zentrum. Aber auch das sehr viel kurzlebigere und schwächer strukturierte schwedische Reich des 17. Jahrhunderts um die Ostsee herum wird genannt.
  • Das Zentrum ozeanische Großreiche wie Portugal, die Niederlande und besonders ausgeprägt Großbritannien, lag meist am Rand der beherrschten Gebiete.
  • Die USA wurde dieser Typologie entsprechend nach dem Zweiten Weltkrieg, als sie sich nicht (wie nach dem Ersten Weltkrieg) aus Europa zurückzogen, zu einer ozeanisch-thlassischen Macht und entwickelten eine Geostrategie der kontrollierten Gegenküste.(Münkler, S. 120 ff.)

--Jürgen Oetting (Diskussion) 18:16, 6. Nov. 2023 (CET)[Beantworten]