Diva Grabovčeva

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Diva Grabovčeva († um 1680 in Kedžara bei Jablanica, Eyâlet Bosnien) ist eine legendäre[1][2] Märtyrerin der römisch-katholischen Kirche in Bosnien und Herzegowina.

Denkmal für Diva Grabovčeva in Kedžara (Bronzestatue von Kuzma Kovačić, 1998[3])

Ihr Märtyrertod steht für den Mythos des Widerstandes der katholischen Bevölkerung gegen die damals im heutigen Bosnien und Herzegowina herrschenden muslimischen Osmanen. Noch heute wird Diva vor allem von den überwiegend katholischen Kroaten in Bosnien und Herzegowina verehrt. Am ersten Sonntag im Juli eines jeden Jahres wird zum Fest ihres Martyriums in Kedžara die Heilige Messe gefeiert, an der mehrere tausend Gläubige und Pilger teilnehmen.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bosnien und die Herzegowina standen im 17. Jahrhundert bereits seit fast 200 Jahren unter der Herrschaft des Osmanischen Reichs. Diva soll in der Gemeinde Prozor-Rama (Herzegowina) gelebt haben. Der reiche osmanische Beg der Nachbarregion Kupres Tahir Kopčić soll sich in die 20-jährige Diva verliebt haben. Er soll hartnäckig um die Frau geworben haben, die aus Glaubensgründen nicht in die Heirat einwilligen wollte. Zu ihrem Schutz wurde Diva von ihrem Vater in die Berge zu einem Verwandten geschickt. Der Beg ließ sie ausfindig machen und ermordete sie. Divas muslimischer Freund Arslan rächte sie und tötete den Beg. Divas Grab soll sich im Ort Kedžara befinden. Das Grabmal ist im Dorf Šćit bei Rama aufgestellt.

An dem Ort, wo ihr Blut vergossen wurde, soll ein Stein gestanden haben, aus dem seit ihrem Tod eine kleine Quelle fließt und eine Blume wächst. Den angeblichen Stein kann man heute besichtigen.

Die Legende ist in vielen kroatischen Erzählungen und Volksliedern wiederzufinden.

In den Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ćiro Truhelka: Djevojački grob : legenda iz bosanske prošlosti [Das Mädchengrab : Eine Legende aus bosnischer Vergangenheit]. Hrsg.: Franjevački samostan. 2003, ISBN 953-96497-0-6 (kroatisch, t-com.hr – Erstausgabe: St. Kugli, Zagreb 1922, historische Erzählung).
  • Dubravko Horvatić: Diva Grabovica. Zagreb 1987 (kroatisch, Erzählung für Kinder).
  • Ivan Aralica: Graditelj svratišta [Der Erbauer des Gasthofs]. Znanje, Zagreb 1986 (kroatisch, t-com.hr – Roman).

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erfolgreiche kroatische Band Thompson widmete ihr das gleichnamige Lied[4] auf dem 2006 erschienenen Album Bilo jednom u Hrvatskoj (Es war einmal in Kroatien).[5] Der populäre Frontmann Marko Perković gab seiner 2007 geborenen Tochter den Namen Diva Marija.

Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihr Leben wurde 2012 vom Autor Miljenko Karačić als Dokumentarfilm mit dem Titel Divin krik s Vrana verarbeitet.[6]

Oper[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Blago Karačić: Diva Grabovčeva. Naša ognjišta, Duvno 1978 (Tragödie in drei Akten).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mijo Džolan: Diva Grabovčeva : Cvijet neispisanog kršćanskog martirologija.
  2. Ivan Aralica: Zapis o Divi Grabovčevoj.
  3. Milan Bešlić: Graditelj forme.
  4. Mirko Jozić: Diva Grabovčeva : Simbol identiteta i uporište nade.
  5. Mijo Džolan: Poruka mučenice Dive Grabovčeve.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marko Dragić: Hrvatske predaje i legende iz Bosne i Hercegovine (= Deset kamenih mačeva. Band 1). Mala nakladna kuća Sveti Jure, 1999, S. 139, 181, 183 (kroatisch).
  2. Diva Grabovčeva. Abgerufen am 17. Januar 2018 (englisch): „According to a legend, …“
  3. Hrvatsko kulturno vijeće: Kuzma Kovačić. Abgerufen am 25. Oktober 2013 (kroatisch).
  4. diskografija.com: Diva Grabovčeva (mit Text). Abgerufen am 25. Oktober 2013.
  5. diskografija.com: Bilo jednom u Hrvatskoj - 2006 - Thompson. Abgerufen am 25. Oktober 2013.
  6. Kroatisches Fernsehen (HRT): Nagrađen "Divin krik s Vrana". Abgerufen am 25. Oktober 2013 (kroatisch).