Dohnsen (Bergen)

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Dohnsen
Stadt Bergen
Koordinaten: 52° 49′ N, 10° 1′ OKoordinaten: 52° 49′ 19″ N, 10° 1′ 25″ O
Höhe: 73 (70–79) m
Einwohner: 857
Eingemeindung: 1. Februar 1971
Postleitzahl: 29303
Vorwahl: 05051
Der „Gehrshof“, ein ehemaliger Bauernhof

Dohnsen ist eine Ortschaft der niedersächsischen Stadt Bergen im nördlichen Landkreis Celle in der Lüneburger Heide.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt 4 km östlich von Bergen und hat 857 Einwohner (Stand 2006). Ortsteile von Dohnsen sind Wohlde, Hünenburg, Roxhüllen, Salzmoor und Siddernhausen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Dohnsen wurde urkundlich erstmals 1330 unter dem Namen Dodensen erwähnt.

Am 1. Februar 1971 wurde Dohnsen in die Stadt Bergen eingegliedert.[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vertreten wird Dohnsen durch den Ortsrat und den Ortsbürgermeister. Der Ortsrat hat u. a. Entscheidungskompetenzen für die in der Ortschaft gelegenen öffentlichen Einrichtungen, ist zuständig für die Förderung der Ortsbildpflege und des Vereinslebens und muss von der Stadt Bergen bei allen die Ortschaft betreffenden Belangen gehört werden.[2] Er setzt sich aus fünf gewählten Vertretern, den aus Dohnsen stammenden Mitgliedern des Gemeinderates Bergen sowie dem Bürgermeister der Stadt Bergen zusammen.

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[3]

Ortsbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsrat wählt den Ortsbürgermeister, Amtsinhaber ist Hinrich Otte.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Steinkammer bei Dohnsen
Hügelgrab bei Wohlde
  • Nördlich des Ortes, befindet sich die Steinkammer bei Dohnsen ein rekonstruiertes und versetztes Großsteingrab aus der Jungsteinzeit (3500–2800 v. Chr.).
  • Etwa 800 m östlich von Dohnsen, auf dem Lührsberg, eine 77 m über NN hohe und etwa 500 m breite Erhebung, wurde 1936 vom Hermannsburger Archäologen Hans Piesker, eine Siedlung der Trichterbecherkultur (ca. 4200–2800 v. Chr.) entdeckt. Von der ursprünglich 30.000 m² großen Siedlung konnten zahlreiche Pfostenlöcher und Siedlungsgruben, aber auch mehrere Hausgrundrisse freigelegt werden. Die Häuser hatten eine Länge von knapp 6 m und waren zwischen 0,80 m und 1,40 m in den Boden eingegraben. Sie hatten mit Lehm beworfene Flechtwände. Daneben wurden Pfeilspitzen, Schaber, eine Speerspitze und Bruchstücke von Beilen aus Feuersteinen gefunden und Gefäßscherben ausgegraben. Durch den Fund von Spinnwirtel konnte nachgewiesen werden, dass hier auch Wolle oder pflanzliche Fasern verarbeitet wurden.
  • Auch die anderen zum Teil noch erhaltenen Hünengräber der Umgebung (siehe auch Hügelgräber bei Wohlde und Grabhügelfeld von Bonstorf) bezeugen, dass es hier bereits vor und zur Bronzezeit eine Besiedelung gab.
  • Der Sögel-Wohlde-Kreis ist eine frühbronzezeitliche (etwa 1600–1000 v. Chr.) Kulturgruppe, die nach den Orten Sögel im Landkreis Emsland und dem Ortsteil Wohlde in Dohnsen benannt ist.
  • Der Fund einer Bronzetasse aus Dohnsen könnte Verbindungen zur mykenischen Kultur im 16. bis 15. Jahrhundert v. Chr. belegen. Allerdings sind die Fundumstände zweifelhaft.[4]

Der dörfliche Charakter des Ortes ist in großen Teilen erhalten geblieben. In Dohnsen findet man heute noch ursprüngliche Bauerngehöfte mit zum Teil altem Eichenbestand.

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe Baudenkmale in Dohnsen

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Haltepunkt Dohnsen liegt an der Bahnstrecke Celle–Soltau. Regelmäßiger Personenverkehr findet nicht statt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ewald Schrader – Chronik Dohnsen-Wohlde mit Siddernhausen, Roxhüllen, Hünenburg u. Salzmoor Bergen (1976)
  • Andrea Hoffmann: HeimatDORF. Ortsgeschichte im 20. Jahrhundert: Dohnsen, Siddernhausen, Wohlde, Salzmoor, Roxhüllen, Hünenburg, 2008, ISBN 978-3-941092-02-0

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dohnsen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 223.
  2. Informationen zur niedersächsischen Kommunalverfassung
  3. Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
  4. s. zu den Fundumständen Hans-Günter Buchholz: Archaeologia Homerica. Kapitel E, Teil 3, Kriegswesen: Ergänzungen und Zusammenfassung. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, S. 355.