Donald Sterling

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Donald Sterling, 2010

Donald T. Sterling[1] (* 26. April 1934 in Chicago, Illinois als Donald Tokowitz[2]) ist ein US-amerikanischer Finanzmagnat und ehemaliger Besitzer der Basketball-Franchise Los Angeles Clippers (ursprünglich San Diego Clippers). Sein Vermögen wird auf 4,1 Milliarden US-Dollar geschätzt.[3]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sterling begann seine Karriere 1961 als Anwalt. Kurz darauf stieg er ins Immobiliengeschäft ein und kaufte im Jahr 1981 den NBA-Club San Diego Clippers für 12 Millionen US-Dollar.[4] 1984 zog der Club nach Los Angeles um und wurde in „Los Angeles Clippers“ umbenannt. In den 1980er-Jahren war das Team unter Sterlings Ägide jedoch kaum erfolgreich. 1992 erreichten die Clippers erstmals die Playoffs. Diesen Erfolg konnte man 1993 wiederholen.

Aufgrund von rassistischen Aussagen geriet Sterling im Jahr 2014 weltweit in die Schlagzeilen. Sterling hatte Ende April 2014 seiner Exfreundin gesagt, sie möge keine Afro-Amerikaner mehr zu Spielen der Clippers mitbringen und keine Fotos von ihr mit Ausnahmespieler „Magic“ Johnson in sozialen Netzwerken veröffentlichen.[5][6] US-Präsident Obama bezeichnete seine Äußerungen als „unglaublich rassistisch beleidigend“.[7] Die Clippers-Spieler trugen aus Protest gegen ihren Vereinschef beim nächsten Playoff-Spiel in Oakland ihre Aufwärmtrikots auf links gedreht und während der Partie schwarze statt weiße Socken. Darüber hinaus kündigten einige Sponsoren der Franchise ihren Rückzug an, darunter Mercedes-Benz und Red Bull.[8] Sterling wurde wenige Tage nach Veröffentlichung des Telefonmitschnitts von der NBA lebenslang gesperrt und zur maximalen Geldstrafe von 2,5 Mio. US-Dollar verurteilt. Zudem drängte ihn die Verbandsführung zu einem Verkauf der Clippers, deren Wert auf etwa eine Milliarde US-Dollar geschätzt wurde.[9] Die 29 weiteren NBA-Clubbesitzer, die dem Verkauf mit einer Dreiviertelmehrheit offiziell zustimmen müssen, sprachen sich vorab einstimmig dafür aus.[10]

Am 12. August 2014 kaufte der vorherige Microsoft-Manager Steve Ballmer die Anteile an der Franchise für zwei Milliarden US-Dollar (rund 1,49 Milliarden Euro).[4][11] Sterlings Einspruch gegen den Verkauf wies ein kalifornisches Gericht ab.[12]

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sterling war seit 1955 mit Rochelle „Shelly“ Stein verheiratet. Aus der Ehe gingen zwei Söhne und eine Tochter hervor. Das Paar trennte sich 2012.[13] Eine Woche danach starb Sterlings Sohn Scott im Alter von 32 Jahren an einer Überdosis Drogen.[13]

Im Mai 2014 wurde bekannt, dass Sterling an Krebs erkrankt ist.[14]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Emmis Communications: Los Angeles Magazine. Emmis Communications, Dezember 1999 (englisch, google.de [abgerufen am 4. Juli 2020]).
  2. Donald Sterling has options to weigh after NBA ban bei latimes.com, abgerufen am 20. August 2014
  3. Donald Sterling. In: The World’s Billionaires. Forbes Magazine, abgerufen am 11. August 2023.
  4. a b Ballmer officially becomes new owner of Clippers. NBA news, 12. August 2014.
  5. Rassismus-Vorwurf in der NBA: "Ich verlange, dass du Schwarze nicht zu meinen Spielen bringst". In: Spiegel Online. 26. April 2014, abgerufen am 30. April 2014.
  6. L.A. Clippers Owner to GF: "Don't Bring Black People to My Games … Including Magic Johnson". In: TMZ.com. 25. April 2014, abgerufen am 30. April 2014 (englisch).
  7. NBA sperrt Clippers-Besitzer Sterling. In: tagesschau.de. 29. April 2014, archiviert vom Original am 30. April 2014; abgerufen am 29. April 2014.
  8. NBA: Clippers verlieren Sponsoren wegen Rassismus-Skandal. In: Spiegel Online. 29. April 2014, abgerufen am 30. April 2014.
  9. Rassismus-Skandal in der NBA: "Ich hätte sie einfach auszahlen sollen". In: Spiegel Online. 3. Mai 2014, abgerufen am 3. Mai 2014: „Donald Sterling hat sich seit Bekanntwerden seiner rassistischen Äußerungen erstmals öffentlich geäußert und sein Bedauern ausgedrückt – allerdings nicht über seine diskriminierenden Bemerkungen gegenüber Schwarzen. Stattdessen bedauerte er, dass er seine Freundin V. Stiviano, die den Skandal bekanntgemacht hatte, nicht mit Geld zum Schweigen gebracht habe. „Ich hätte sie einfach auszahlen sollen“, wird der Noch-Besitzer des NBA-Clubs Los Angeles Clippers vom amerikanischen Magazin „DuJour“ zitiert.“
  10. Kaufpreis mehr als eine Milliarde Dollar. In: Süddeutsche.de. 2. Mai 2014, abgerufen am 2. Mai 2014.
  11. Clippers-Verkauf perfekt: Steve Ballmer übernimmt NBA-Skandalklub. Spiegel Online, 12. August 2014.
  12. http://www.sportal.de/einspruch-von-donald-sterling-abgewiesen-steve-ballmer-uebernimmt-los-angeles-clippers-1-2014081441078300000
  13. a b The sad last chapter of Sterling's life bei espn.go.com, abgerufen am 20. August 2014
  14. ali: Nach lebenslänglicher NBA-Sperre: LA-Clippers Besitzer Donald Sterling hat Krebs. In: Focus Online. 2. Mai 2014, abgerufen am 14. Oktober 2018.