Donat Blum

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Donat Blum (* 1986 in Schaffhausen) ist eine Schweizer schriftstellerisch und queer-feministisch sowie -aktivistisch tätige Person.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blum studierte an der Universität Bern Interreligiöse Studien und von 2011 bis 2015 am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel sowie am Deutschen Literaturinstitut Leipzig (DLL) Literarisches Schreiben. Blum war Co-Präsident des Filmfestivals Queersicht und ist Initiator sowie Mitherausgeber der ersten queeren Literaturzeitschrift des deutschsprachigen Raums Glitter – Die Gala der Literaturzeitschriften. 2016 war Blum Stipendiat der Autorenwerkstatt Prosa am Literarischen Colloquium Berlin (LCB). 2018 erschien der Debüt-Roman Opoe bei Ullstein fünf.[1]

Donat Blum ist veranstaltet die «Werkstattgespräche Teppich» im Literaturhaus Zürich sowie initiierte und moderiert die literarischen Diskussions- und Netzwerkveranstaltungen «Skriptor»[2] an den Solothurner Literaturtagen. Blum gründete darüber hinaus PEN Berlin, ein Aktionsbündnis gegen Xenophobie.[3]

Blum akzeptiert für sich männliche Pronomen, verwendet selbst aber das sogenannte Neopronomen ens.[4]

Kontroverse um Anthologie Oh Boy (2023)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2023 hatte Blum zusammen mit Valentin Moritz das Debattenbuch Oh Boy – Männlichkeit*en heute im Kanon Verlag herausgegeben, welches nach feministisch motivierten Protesten in Bezug eines Beitrags von Valentin Moritz zurückgezogen wurde.[5] Über die Angelegenheit wurde in diversen Medien berichtet, wobei sich die Kritik auch direkt an Blums Verhalten als Mitherausgeber richtete. Frankfurter Rundschau[6], Neues Deutschland[7] und TAZ[8] hoben hervor, wie vehement Blum die Publikation von Valentin Moritz’ umstrittenem Textbeitrag verteidigt habe, obwohl bereits einige Wochen öffentlich dagegen protestiert wurde. In einem Interview mit der Journalistin Nora Zukker behauptete Blum: „Das Instagram-Gericht hat aufgrund einer anonymen Quelle geurteilt.“[9] Das Online-Magazin Das Lamm bezeichnete Blums Rechtfertigungen als „dreiste Täter-Opfer-Umkehr“ und schrieb: „Blum wurde in den letzten Wochen zu einem besonders enthemmten Beispiel für den kritisch-männlichen Umgang mit feministischer Kritik.“[10] Über die Angelegenheit schrieb Fatma Aydemir im Guardian.[11] Zuspruch bekam Blum hingegen vom Cicero.[12] Dass weder Blum noch Moritz zu einer Veranstaltung des Internationalen Literaturfestivals Berlin zur Anthologie eingeladen waren, wurde von Deniz Yücel in der Welt kritisiert.[13]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Donat Blums Werke umfassen einen Roman, Kurzgeschichten, Essays und Reportagen. Das Manuskript zum Debüt-Roman Opoe wurde im Jahre 2015 von Stadt und Kanton Schaffhausen mit einem Förderbetrag unterstützt.[14] 2016 wurde Blum mit dem Text in die Autorenwerkstatt Prosa des Literarischen Colloquiums Berlin eingeladen.

Eigenständige Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anthologien, Magazine, Literaturzeitschriften, Blogs (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Gesellschaft stellt Fragen, also antworte ich. In: Resonanzboden Blog, Berlin 2018.[15]
  • Tìn. In: Surprise, Nr. 429, Basel 2018.[16]
  • Da war was. In: Thomas Geiger, Norbert Miller, Joachim Sartorius (Hrsg.): Spritz, Nr. 221, Berlin 2017.[17]
  • Wie ich zum Feministen wurde. In: Merkur, Juli 2017[18]
  • Was eine Seite A hat, hat auch eine Seite B. In: Büro für Problem, Jugend in Comic und Literatur, Basel 2016.[19]
  • Religiös? In: Fabrikzeitung, Zürich 2014.[20]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Opoe auf perlentaucher.de. 11. September 2018, abgerufen am 24. Juli 2023.
  2. Skriptor (Memento des Originals vom 20. August 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.literatur.ch
  3. Mitgründer:innen. Archiviert vom Original am 18. Juli 2022; abgerufen am 13. Juli 2022.
  4. Donat Blum. In: Kanon Verlag. Abgerufen am 26. August 2023 (deutsch).
  5. "Oh Boy" - Hat der Kanon-Verlag falsch gehandelt? 22. August 2023, abgerufen am 26. August 2023.
  6. „Oh Boy“ – Junge, Junge. 20. August 2023, abgerufen am 17. September 2023.
  7. Erik Zielke: »Oh Boy«: Die alte Leier. Abgerufen am 17. September 2023.
  8. Simon Sahner: „Oh Boy“ und kritische Männlichkeit: Der große Fehlschluss. In: Die Tageszeitung: taz. 25. August 2023, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 17. September 2023]).
  9. Interview zu Debatte um «Oh Boy» – Wirbel um Buchstopp: «Das Instagram-Gericht hat aufgrund einer anonymen Quelle geurteilt». 25. August 2023, abgerufen am 17. September 2023.
  10. Wenn "kritische Männlichkeit" antifeministisch wird. 13. September 2023, abgerufen am 17. September 2023 (Schweizer Hochdeutsch).
  11. Fatma Aydemir: Heavy metal and macho writers: how Germany’s #MeToo moment is finally taking off. In: The Guardian. 21. September 2023, ISSN 0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 26. September 2023]).
  12. Internationales Literaturfestival - Toxische Männlichkeit: Woke vs. Woke | Cicero Online. Abgerufen am 17. September 2023.
  13. „Oh Boy“: Unter dem gefühligen Ton lauert ein autoritärer Geist - WELT. 21. September 2023, abgerufen am 21. September 2023.
  14. KSD Schaffhausen: Kanton Schaffhausen: Schaffhauser Förderbeiträge 2015 und Atelierstipendien 2016. Abgerufen am 20. August 2018.
  15. Essay auf Resonanzboden.com. Abgerufen am 20. August 2018.
  16. Surprise Nr. 429 auf Issuu.com. Abgerufen am 20. August 2018.
  17. Sprache im technischen Zeitalter – Sprache und Literatur der Gegenwart. Abgerufen am 20. August 2018.
  18. Merkur Zeitschrift. Abgerufen am 20. August 2018.
  19. Büro Für Problem. Abgerufen am 20. August 2018.
  20. Fabrikzeitung. Abgerufen am 20. August 2018.