Donnersberger Literaturtage

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Die Donnersberger Literaturtage (DLT) sind eine ehrenamtlich organisierte Literaturveranstaltung des Donnersberger Literaturvereins in Rheinland-Pfalz. Sie finden alle zwei Jahre im Rahmen des Kultursommers Rheinland-Pfalz statt.

Logo der Donnersberger Literaturtage

Ziele und Konzept[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ziel ist es, die Region um den Donnersberg zu einer pfälzer und darüber hinaus rheinland-pfälzischen Literaturbühne zu erheben. Sie entspringen einer Initiative von Donnersberger Autoren (2006), die zwischenzeitlich (ab 2008) von Thomas M. Mayr allein getragen wurde. Seit 2012 ging die Organisation auf den Donnersberger Literaturverein über, dessen Vorsitzender er ist.

Weitere Vorstandsmitglieder sind derzeit: Ulrike Pohl (2. Vorsitzende), Michael Juppe (Schriftführer), Hannelore Mayr-Knochel (Schatzmeisterin), Dr. Thomas Behnke, Katharina Elsinger und Gabi Treiber (Beisitzende).

Die DLT richteten sich anfangs an Vorbildern wie den Rheinland-Pfälzischen Literaturtagen und dem Eifel Literatur Festival aus. Inzwischen haben sie ihren eigenen Stil gefunden und dienen gar anderen als Orientierung. Das Konzept fußt auf drei Säulen und beinhaltet Lesungen mit nationalen wie auch regionalen Autoren. Hinzu kommt eine Ausschreibung an Schüler in Rheinland-Pfalz nach Abschluss der Mittleren Reife, wobei sich das Thema an das des Kultursommers Rheinland-Pfalz anlehnt.

Im Einzelnen:

  • Zum Schreibwettbewerb können Schüler sich nur über ihre Schule anmelden. An die Gewinner wird der Susanne-Faschon-Preis verliehen.
  • Außerdem wird ein „Preis für die schreibkreativste Schule“ vergeben, um das Engagement von Lehrern zu würdigen.
  • Die Preisträger eines Jahrgangs werden nach dem Schreibwettbewerb gefördert, indem ihnen Lesungen in verschiedenen Landesteilen ermöglicht werden.
  • Die Susanne-Faschon-Preisträger sind Mitglied der Jury beim nachfolgenden Wettbewerb.

Darüber hinaus

  • werden national bekannte Autoren zu Lesungen eingeladen; darunter ein bilingualer Autor.
  • Es lesen regional bekannte Autoren; darunter ein Mundartdichter.
  • Hinzu kommt ein Poetry Slam.
  • Von Schülern und Azubis wird für die Lesungen kein Eintritt erhoben.

Angesichts dieses Konzeptes, das darüber hinaus Veranstaltungen für Kinder, eine Kunstausstellung zum literarischen Thema, Workshops und passende Sachvorträge beinhaltet, sind die DLT vermutlich das komplexeste und vielseitigste Literaturfestival in Rheinland-Pfalz, vielleicht sogar im nationalen Vergleich. Inhaltlich sind alle Literaturgattungen vertreten von Science-Fiction/Fantasy bis hin zur Lyrik. Es beteiligen sich rings um Kirchheimbolanden eine Vielzahl von Institutionen an den verschiedensten Orten im Donnersbergkreis.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die DLT stehen unter der Schirmherrschaft des rheinland-pfälzischen Kulturministeriums und finanzieren sich größtenteils aus Spenden sowie Geldern der öffentlichen Hand, die in die Projekt- und Programmarbeit fließen.

Sie begannen 2007 mit der Beteiligung von Schülern aller in Frage kommenden Schulen im Donnersbergkreis. Seit 2017 beziehen sie alle Schüler mit abgeschlossener Mittlerer Reife in der Pfalz, seit 2019 auch in Rheinhessen, ab 2021 in ganz Rheinland-Pfalz ein.[1] Die DLT finden alle zwei Jahre statt. Die Lesungen waren anfangs auf eine Woche begrenzt und umfassen inzwischen die Monate Mai und Juni. Die Besucherzahlen sind kontinuierlich gestiegen und lagen 2017 mit 13 Veranstaltungen bei über 1300 Besuchern.

Neben dem Susanne-Faschon-Preis[2] wird seit 2015 auch ein „Preis für die schreibkreativste Schule“ vergeben. Er honoriert seit 2015 das Engagement von Lehrern.

Seit 2018 beteiligen sich die DLT jährlich mit Beiträgen an den Kirchheimbolander Friedenstagen.

Jurymitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Barbara Franke, Autorin, Lehrerin, frühere 1. Vorsitzende des LVP
  • Thomas Behnke, Kulturreferent bei der Zeitung Die Rheinpfalz
  • Thomas Maria Mayr, Vorsitzender des Donnersberger Literaturvereins und Autor
  • Preisträger des letzten Susanne-Faschon-Preises

Frühere Mitglieder der Jury waren: Gabriele Weingartner, Gerd Forster, Michael Dillinger, Waltraud Amberger, Katrin Kirchner

Susanne-Faschon-Preis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Susanne-Faschon-Preis ist mit 2000 € dotiert und damit der zeithöchst dotierte, anonym vergebene, Preis in Rheinland-Pfalz. Insgesamt werden 13 Schüler ausgezeichnet. Die ersten Drei mit Geldpreisen in Höhe von 500 € / 300 € / 200 €, die folgenden zehn Autoren mit je 100 €.[2] Geehrt wird mit ihm die in Kaiserslautern geborene und in Rheinland-Pfalz wie im Rhein-Main-Raum wirkende Schriftstellerin Susanne Faschon[3][4].

Preisträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Preis für die schreibkreativste Schule von Rheinland-Pfalz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Preis ist mit 200 € dotiert sowie einer vom Friedrich-Bödecker-Kreis geförderten Lesung bzw. Schreibwerkstatt. In seine Wertung fließen ein:

  • Platzierung der Schüler beim Schreibwettbewerb
  • Durchführung einer auf die DLT bezogenen Schreibwerkstatt oder einer durchlaufenden Schreib-AG im Schuljahr des Wettbewerbs
  • Beteiligung von mindestens 5 Schülern jener Schule.

Gewonnen haben:

Preisträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gewinner des Poetry Slams[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Autoren (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Donnersberger Literaturtagen zu Gast waren u. a. Salim Alafenisch, Christian Baron, Michael Bauer, Gabriele Beyerlein, Johann von Bülow[8], Eugen Damm†, Christoph Dittert, Sumaya Farhat-Naser, Sherko Fatah, Sebastian Fitzek, Catalin Dorian Florescu, Gerd Forster, Volker Gallé, Monika Geier, Doris Gercke, Nora Gomringer, Peter Härtling†, Markus Heitz, Annegret Held, Gad Kaynar Kissinger, Verena Keßler, Abbas Khider, Tanja Kinkel, Vincent Kliesch, Michael Konrad[9], Klaus Kordon, Ilona Lagrene, Katja Lange-Müller, Tino Leo, Sibylle Lewitscharoff†, Paul Maar, Jagoda Marinić, Ingrid Noll, Hasan Özdemir, Wolfgang Ohler, Hanns-Josef Ortheil, Gudrun Pausewang†, Ulrike Piechota, Jaroslav Rudiš, Andrea Maria Schenkel, Norbert Scheuer, Bernhard Schlink, Kathrin Schmidt, Helga Schneider, Norbert Schneider, Sylvia Schopf, Wolfgang Schorlau, Saša Stanišić, Petra Urban, Theresia Walser

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • SWR4, Sandra Biegger: Sendung zum Thema Lesen und darin zu den 3. Donnersberger Literaturtagen, 12. Mai 2013
  • SWR4, Marianne Lechner: Sendung Sonntagsgalerie, Studiogespräch mit Thomas M. Mayr am 30. April 2017
  • Thomas M. Mayr: ZimmerLautStärke. Rückblick auf die 1. Donnersberger Literaturtage, in: Donnersberg Jahrbuch 2008, Jg. 31, S. 134–138[1], GTS-Druck Kirchheimbolanden 2007, ISBN 978-3-926306-57-9
  • Heike Steger: Zur Pflege und Förderung der Literatur. Donnersberger Literaturverein gegründet, in: Donnersberg Jahrbuch 2014, Jg. 37, S. 153–154, GTS-Druck Kirchheimbolanden 2013, ISBN 978-3-926306-69-2
  • Thomas Behnke: Breite Bühne für das geschriebene Wort. Die Donnersberger Literaturtage, in: Donnersberg Jahrbuch 2024, Jg. 47, S. 109–111, Kerker Druck Kaiserslautern 2023, ISBN 978-3-9818418-7-9

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rheinpfalz: Literaturtage-2021-Schülerwettbewerb-erstmals-landesweit-ausgeschrieben. Abgerufen am 17. November 2020.
  2. a b Autorenwelt: Susanne-Faschon-Preis. 11. Dezember 2016, abgerufen am 24. April 2020.
  3. Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz: Land und Leute: Susanne Faschon. Abgerufen am 17. November 2020.
  4. Donnersberger Literaturverein: Susanne Faschon. Abgerufen am 17. November 2020.
  5. Wie junge Menschen mit dem Thema Hoffnung umgehen. Abgerufen am 29. Mai 2023.
  6. Kreisverwaltung Donnersbergkreis - Preisträger 2015. Abgerufen am 24. April 2020.
  7. Und seitab liegt die Stadt 2021. Abgerufen am 14. April 2021.
  8. Johann von Bülow kommt zu den Literaturtagen. Abgerufen am 16. Juni 2023.
  9. Gewinner der Sinsheimer Plakette: Michael Konrad im Interview. Abgerufen am 10. März 2018.