Gad Kaynar

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Gad Kaynar am 29. Januar 2010 in Bad Kissingen als Referent bei den „Jüdischen Kulturtagen“

Gad Kaynar, ursprünglich Kissinger (* 26. Juni 1947 in Tel Aviv, Israel) ist ein israelischer Schauspieler, Dramaturg, Hochschullehrer, Übersetzer, Autor und Herausgeber.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er ist der Sohn von Oda Scheuer und von Ernst Kissinger (1910–1994), Mitinhaber des Herrenkonfektionsgeschäfts seiner Eltern in seiner Geburtsstadt Bad Kissingen. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten emigrierte Ernst Kissinger am 4. Juli 1934 über Triest (Italien) nach Israel und baute sich in Tel Aviv eine neue Existenz als Textilkaufmann auf. Kaynars Großeltern väterlicherseits verließen Bad Kissingen erst nach den Novemberpogromen von 1938.[1] Die Familie Kissinger ist mit dem früheren US-Außenministers Henry Kissinger verwandt.

Kaynar ist Professor für Theaterwissenschaft an der Universität Tel Aviv und Leiter der Sektion Regie, Dramaturgie und Schreiben. Zudem ist er Leiter des Hochschultheaters. Außerdem ist er Gastprofessor an der Hebräischen Universität Jerusalem und am „Institut für Theaterwissenschaft München“ (TWM) an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Er hat über 50 Theaterstücke aus dem Deutschen, Schwedischen und Norwegischen in die hebräische Sprache übersetzt. Er gilt als Experte für die Werke von August Strindberg und Henrik Ibsen, von denen er bisher neun bzw. drei Theaterstücke aus dem Original übersetzt hat. Außerdem hat er drei Ibsen-Werke aus dem Deutschen ins Hebräische übersetzt, sowie Werke von Ingmar Bergman, Jon Fosse, Gotthold Ephraim Lessing, Patrick Süskind und Igor Bauersima.

Kaynar Kissinger ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher über das Theater und die Dramaturgie. In den vergangenen drei Jahrzehnten war er Dramaturg des israelischen Nationaltheaters Habimah, des Cameri-Theaters in Tel Aviv und des Jerusalemer Khan-Theaters. Er arbeitet außerdem selbst als Schauspieler und Regisseur und hat bisher sieben Bände mit eigenen Gedichten veröffentlicht. Zum Teil wurden sie auch ins Spanische und Englische übersetzt.

Er ist Generalsekretär der israelischen Sektion des „Internationalen Theaterinstituts“ (ITI).

Kaynar ist verheiratet mit Ahuva Jablonka und hat drei Kinder Or, Noam und Matan.[2]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 10. Juni 2008 wurde Kaynar von König Harald V. von Norwegen für die Übersetzung der Werke Henrik Ibsens ins Hebräische mit dem norwegischen Verdienstorden ausgezeichnet, der ihm am 16. Januar 2009 in der norwegischen Botschaft in Israel durch Botschafter Jakken Biørn Lian überreicht wurde.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Who's who in Israel and Jewish personalities from all over the world, Band 2001–2002, Verlag Bronfman, 1985, Seite 178 (Auszug)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans-Jürgen Beck, Rudolf Walter: Jüdisches Leben in Bad Kissingen, Seite 142, Stadt Bad Kissingen (Hg.), Rötter Druck und Verlag, Bad Neustadt 1990.
  2. Kaynars Ahnenliste (Memento des Originals vom 18. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/members.fortunecity.co.uk
  3. Professor Gad Kaynar appointed Officer of The Royal Norwegian Order of Merit (Memento vom 8. Mai 2012 im Internet Archive)