Dorfkirche Knippelsdorf

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Kirche von Südosten

Die evangelische Dorfkirche Knippelsdorf ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude[1] in Knippelsdorf, einem Ortsteil der amtsfreien Kleinstadt Schönewalde im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster.

Baubeschreibung und -geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eingangsportal auf der Südseite

Bei der Knippelsdorfer Dorfkirche handelt es sich um einen rechteckigen Feld- und Raseneisensteinbau aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Der Saalbau besitzt in der Ostwand eine Dreifenstergruppe. An der Südseite ist außerdem ein spitzbogiges Stufenportal mit Raseneisensteineinfassung zu finden. Der sich im Westen des Kirchenschiffs anschließende quadratische Westturm stammt aus dem Jahre 1846. Dieser besteht aus Backstein und besitzt ein verschiefertes Oberteil mit oktogonalem Knickhelm.[1][2][3][4]

Das Bauwerk befindet sich inmitten eines ehemaligen Friedhofs, der auf dem ovalen Dorfanger des Dorfes zu finden ist.[3] Umfangreiche Umbauarbeiten erfuhr das Bauwerk im 18. Jahrhundert[1] und im Jahre 1846. Letztere prägen die Kirche bis in die Gegenwart.[3][1]

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Innere der Kirche ist von einer flachen Holzdecke und einer vorschwingenden Hufeisenempore mit kassettierter Brüstung geprägt. Der sich hier befindliche oktogonale Kanzelaltar entstand im Zuge von umfangreichen Umbauarbeiten im Jahre 1846, wobei Teile eines Altarretabels verwendet wurden, die aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts stammen. In der Predella des Altars mit zweigeschossigem Aufbau ist ein Abendmahlsgemälde zu finden. Weiters befinden sich in den Flügeln zwei Schnitzfiguren aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, die die Heilige Barbara und die Heilige Katharina darstellen.[3][2][4]

Erwähnenswerte sakrale Ausstattungsstücke der Kirche sind eine zinnerne Abendmahlskanne mit der Inschrift Der Kirche zu Knippelsdorf gehörig 1859 sowie eine Taufschale aus Messing mit den Initialen AMUR MT 1697.[3]

Orgel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Orgel stammt aus dem Jahr 1873 und wurde vom Merseburger Orgelbaumeister Friedrich Gerhardt (1828–1922) geschaffen. Sie besitzt eine mechanische Schleiflade, ein Manual und sieben Register.[4][3]

I Manual C–f3
Principal 8′
Gamba 8′
Hohlflöte 8′
Octave 4′
Octave 2′
Mixtur II
Pedal C–d1
Subbass 16′

Grabmäler und Gedenken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grabstein an der Südwand

An der Südwand der Kirche ist ein mit Putten versehener Inschriften-Grabstein aus dem Jahre 1716 zu finden.[2] Weiters befindet sich an der Nordempore der Kirche eine Erinnerungstafel aus Eisenguss für den 1871 gefallenen Rittergutsbesitzer A. Mutrack.[3][1]

Geläute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche besitzt zwei unter Denkmalschutz stehende Glocken. Eine bronzene Glocke stammt aus dem Jahre 1590. Diese stammt vom Glockengießer Meister Heine aus Westfalen. Eine eiserne Glocke wurde 1925 in der Apoldaer Glockengießerei Schilling und Lattermann geschaffen.[3][1]

Pfarrbereich Knippelsdorf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Knippelsdorf befindet sich im Kirchenkreis Bad Liebenwerda. Zum Pfarrbereich Knippelsdorf gehören auch die Orte Mehlsdorf, Werchau, Wiepersdorf, Wildenau, Schöna, Kolpien, Lebusa und Körba.[5]

Weiterführende Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Brandenburg. 2. Auflage. 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 1079.
  • Sybille Gramlich, Irmelin Küttner: Landkreis Elbe-Elster Teil 1: Die Stadt Herzberg/Elster und die Ämter Falkenberg/Uebigau, Herzberg, Schlieben und Schönewalde. ISBN 978-3-88462-152-3, S. 321–324.
  • Kulturamt des Landkreises Elbe-Elster, Kreismuseum Bad Liebenwerda, Sparkasse Elbe-Elster (Hrsg.): Orgellandschaft Elbe-Elster. Herzberg/Elster 2005, S. 38/39.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dorfkirche Knippelsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Datenbank des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (Memento des Originals vom 9. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bldam-brandenburg.de, abgerufen am 25. September 2016.
  2. a b c Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Brandenburg. 2. Auflage. 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 1079.
  3. a b c d e f g h Sybille Gramlich, Irmelin Küttner: Landkreis Elbe-Elster Teil 1: Die Stadt Herzberg/Elster und die Ämter Falkenberg/Uebigau, Herzberg, Schlieben und Schönewalde. ISBN 978-3-88462-152-3, S. 321–324.
  4. a b c Kulturamt des Landkreises Elbe-Elster, Kreismuseum Bad Liebenwerda, Sparkasse Elbe-Elster (Hrsg.): Orgellandschaft Elbe-Elster. Herzberg/Elster 2005, S. 38/39.
  5. Webauftritt des Pfarrbereichs Knippelsdorf auf der Website des Kirchenkreises, abgerufen am 31. Januar 2023.

Koordinaten: 51° 49′ 23,9″ N, 13° 20′ 55,3″ O