Philippe Druillet

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Philippe Druillet (2007)

Philippe Druillet (* 28. Juni 1944 in Toulouse) ist ein französischer Comicautor und Comiczeichner. Außerdem entwirft er die Optik von Computerspielen, ist Autor, Filmemacher, Regisseur und Schauspieler. Er ist Mitgründer der Zeitschrift Métal hurlant und des Verlags Les Humanoïdes Associés.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Philippe Druillet wuchs in Spanien auf. Sein Vater, Victor Druillet,[1] ein überzeugter Faschist, faschistischer Spanienkämpfer und Vichy-Polizeichef, war aus dem Vichy-Rückzugsort Sigmaringen mit seiner Frau Denise Druillet und ihm nach Figueres geflohen. In Frankreich war im Januar 1945 ein Todesurteil[1] in Abwesenheit gegen beide Eltern gefällt worden. Sein Vater starb in Spanien als Druillet sieben Jahre alt war. Als Jugendlicher begann Druillet Geschichtsbücher zu lesen und sich kritisch mit der Vergangenheit seiner Eltern auseinanderzusetzen. Dabei geriet er in Streit mit seiner Mutter. 1952 ging er nach Frankreich zurück, mit seiner Mutter, die bis ans Ende ihres Lebens an faschistischen und antisemitischen Überzeugungen festhielt, hatte er gebrochen.[1]

Zu Beginn seines Schaffens arbeitete Druillet zunächst als Fotograf. 1966 erschien sein erstes Comicalbum mit der Figur Lone Sloane. 1975 gründete er mit Jean-Pierre Dionnet, Bernard Farkas und Moebius die Comic-Zeitschrift Métal hurlant, die bald auch als „Heavy Metal“ und „Schwermetall“ im englischen und deutschen Sprachbereich vertrieben wurde. Neben Philippe Druillet sind die Hauptautoren Moebius und Richard Corben.

Der österreichische Science-Fiction-Autor Herbert W. Franke würdigte Druillet als Comicautor und -zeichner wie folgt: „Die einschneidende Erneuerung kam in den siebziger Jahren aus Europa, vor allem mit zwei französischen Zeichnern: Philippe Druillet und Moebius. Druillet, zwischen gotischem Horror und barocker Science-fiction angesiedelt, sprengt den traditionellen Rahmen der Comic strips und eröffnet dem Leser ein wahnsinniges und gigantisches Universum, in dem der Mensch keinen Platz findet.“

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Armin Schreiber: Kunst: Comics – Corben, Druillet, Moebius. Ortung eines künstlerischen Mediums. Dreibein, Hamburg und Edition Kunst der Comics, Thurn 1989, ISBN 3-923102-26-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Philippe Druillet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c François Broche: La cavale des collabos. Nouveau Monde éditions, Paris 2023, ISBN 978-2-38094-444-0, S. 431 f.
  2. Eurocon awards site 1972 (Memento des Originals vom 8. Juli 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.esfs.info auf esfs.info
  3. Eurocon awards site 1990 (Memento des Originals vom 19. August 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.esfs.info auf esfs.info
  4. Archives nationales: Archives du Bureau du Cabinet du ministre de la Culture. Ordre des arts et lettres (1962-2000). (PDF) S. 82, abgerufen am 29. November 2021 (französisch).