Dugald Drummond

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Dugald Drummond (vor 1912)

Dugald Drummond (geboren am 1. Januar 1840 in Ardrossan; gestorben am 8. November 1912 in Surbiton) war ein schottischer Eisenbahningenieur und Lokomotivkonstrukteur. Er war bei mehreren britischen Eisenbahngesellschaften als Chefingenieur bzw. Locomotive Superintendent für deren Fahrzeugpark verantwortlich und entwickelte in diesen Positionen weit über 30 Lokomotiv- und Triebwagenreihen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drummond wurde in Ardrossan als Sohn eines Eisenbahners geboren. Sein jüngerer Bruder Peter Drummond wurde ebenfalls Lokomotivkonstrukteur. Nach dem Ende der Schulzeit begann er 1856 eine Ausbildung als Ingenieur bei der Lokomotivfabrik Forrest and Barr in Glasgow. Nach dem Ende der Ausbildung war er unter anderem bei Peto, Brassey and Betts in Birkenhead tätig, bevor er zur Edinburgh and Glasgow Railway in deren Hauptwerkstätte in Cowlairs wechselte, die von William Stroudley geleitet wurde. 1865 wechselte Stroudley als Chefingenieur zur Highland Railway; Drummond folgte ihm und übernahm eine Leitungsposition in den Lochgorm Works der Highland Railway in Inverness. Im gleichen Jahr heiratete Drummond seine Frau Jane. Beide hatten zusammen vier Söhne und vier Töchter, von denen die ersten beiden Söhne als Kleinkinder verstarben.[1] 1870 wechselte Drummond zusammen mit Stroudley zur London, Brighton and South Coast Railway (LB&SCR).

Von der LB&SCR ging Drummond 1875 zurück nach Schottland und übernahm bei der North British Railway (NBR) erstmals eine Position als Locomotive Superintendent. Mit seinen dortigen Entwürfen bestimmte er die Lokomotiventwicklung der NBR für die nächsten Jahre wesentlich mit. Sein Bruder Peter folgte ihm zur NBR, nachdem er nach dem Ende seiner Ausbildung bereits bei der LB&SCR unter seinem älteren Bruder gearbeitet hatte. 1877 war er mit der Untersuchung des Tay Bridge Disasters befasst und konnte nachweisen, dass der Brückeneinsturz nicht auf ein Entgleisen des Zuges zurückzuführen war.[1] Seit 1881 war er Mitglied der Institution of Mechanical Engineers. 1882 wechselte Drummond in der gleichen Funktion zur Caledonian Railway, dem schärfsten Konkurrenten der NBR in Schottland; sein Bruder folgte ihm erneut und übernahm die Leitung der St Rollox Works, der Hauptwerkstätte der Caledonian Railway in Glasgow. Neben einigen eigenen Lokomotiventwicklungen umfasste seine Tätigkeit dort vor allem Umbauten älterer Maschinen. Im Wagenpark der Caledonian Railway führte er erstmals Dampfheizung, Gasbeleuchtung und durchgehende Bremsen ein.[2]

1890 entschloss sich Drummond, nach Australien auszuwandern und die Leitung einer neugegründeten Lokomotivfabrik zu übernehmen. Dieses Unternehmen scheiterte jedoch und er kehrte nach Schottland zurück, wo er einen kleinen Betrieb für den Bau von Industrielokomotiven aufbaute. Die London and South Western Railway (LSWR) bot ihm 1895 die Position als Locomotive Superintendent an. Drummond bekleidete diese Position, deren Bezeichnung 1905 in Chief Mechanical Engineer geändert wurde, bis zu seinem Tod im Jahre 1912. Neben einer großen Anzahl neuer Lokomotivbauarten entwarf Drummond in dieser Zeit versuchsweise auch mehrere Dampftriebwagen. Unter seiner Verantwortung richtete die LSWR ihre neue Hauptwerkstatt in Eastleigh ein. In der Lokomotivkonstruktion für die LSWR entwickelte er technische Verbesserungen bei den Lokomotivkesseln, insbesondere für Feuerbüchse und Rauchkammer.[3]

Bei einem Unfall in den Werkstätten in Eastleigh erlitt Drummond Verbrühungen an den Beinen durch kochendes Wasser. Er lehnte eine gründliche Behandlung der Wunden ab, die sich daraufhin entzündeten und eine Amputation erforderten. Drummond starb während der Amputation.[1] Sein Grab befindet sich auf dem Brookwood Cemetery in Woking.

Lokomotiven[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei allen drei Bahngesellschaften, bei denen Drummond die Position als Chefingenieur bekleidete, entstanden diverse neue Lokomotivbauarten in seiner Verantwortung, teils als Neubauten, teils als Umbauten vorhandener Lokomotiven.

North British Railway[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Caledonian Railway[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

London and South Western Railway[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c L. A. Summers: Men of Steam: Britain’s Locomotive Engineers, Amberley Publishing, Stroud 2016, ISBN 978-1445656052, Chapter 5: The Drummond Brothers
  2. O. S. Nock: The Caledonian Railway, Ian Allan, London 1963, S. 87
  3. Nachruf auf Drummond in der Zeitschrift der Institution of Mechanical Engineers