Dyshämoglobin

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Als Dyshämoglobine bezeichnet man Derivate des Hämoglobins, des roten Blutfarbstoffs in den Erythrozyten, die nicht für den Sauerstofftransport zur Verfügung stehen.

Die häufigsten Dyshämoglobine sind Carboxyhämoglobin (COHb, Norm ≤ 0,8 – 1,0 %, bei Rauchern bis 5 %, max. 10 %), Methämoglobin (MetHb, Norm ≤ 0,5 – 1,0 %),[1][2] seltenere Arten sind Sulfhämoglobin sowie Carboxysulfhämoglobin. Das Vorhandensein von Dyshämoglobinen beeinträchtigt die Fähigkeit des Blutes zum Sauerstofftransport und kann dadurch zu einer Hypoxämie führen. Gemessen wird die Konzentration von Dyshämoglobinen im Blut mit Hämoxymetern oder Geräten zur Blutgasanalyse. Dyshämoglobine wie COHb oder MetHb verändern die Farbe des Blutes und können somit die Genauigkeit von Pulsoxymetern beeinträchtigen.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael Fresenius, Michael Heck: Repetitorium Anästhesiologie. Vorbereitung auf die anästhesiologische Facharztprüfung und das Europäische Diplom. 5., vollst. aktualisierte Auflage. Springer, Berlin / Heidelberg / New York, NY 2007, ISBN 978-3-540-46575-1, doi:10.1007/978-3-662-09752-6.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rolf Rossaint, Christian Werner, Bernhard Zwißler: Die Anästhesiologie. Allgemeine und spezielle Anästhesiologie, Schmerztherapie und Intensivmedizin. 3. komplett aktualisierte und erweiterte Auflage. Springer-Verlag, Berlin / New York 2012, ISBN 978-3-642-21125-6, S. 143 (books.google.de).
  2. Norbert Roewer, Holger Thiel, Christian Wunder: Anästhesie compact. Leitfaden für die klinische Praxis. 4. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-13-158284-3, S. 57 (books.google.de).
  3. S. P. Holbrook, A. Quinn: An unusual explanation for low oxygen saturation. In: British Journal of Anaesthesia. Band 101, Nr. 3, 18. Juni 2008, S. 350–353, doi:10.1093/bja/aen183, PMID 18567676.