ESNA

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ESNA

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Rechtsform Personengesellschaft
Gründung 14. Oktober 2008
Sitz Berlin, Deutschland Deutschland
Leitung Tino Brömme
Branche Medien
Website www.esna.tv

ESNA oder ESNA European Higher Education News ist eine Nachrichtenagentur, spezialisiert auf grenzüberschreitende Hochschul- und Wissenschaftspolitik in Europa.[1] Sie veröffentlicht seit 2008 Nachrichten, Presseschauen, Dossiers, Konferenzen,[2] Rezensionen[3], Podcasts[4] und Videoreportagen[5] aus dem Europäischen Hochschulraum.

Themen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ESNA informiert über Wissenschaftspolitik im weitesten Sinne, der geographische Schwerpunkt liegt auf der Europäischen Union. Ihre wissenschaftspolitischen Themen umfassen: Universitäten, Lehre und Forschung, Hochschulzugang, Studium, Abschluss und Berufswege von Studierenden, akademische und studentische Kultur, regionale, nationale und internationale Bildungspolitiken,[6] Finanzierung und Gesetzgebung von höherer Bildung und Forschung, wissenschaftliches Verlagswesen und Open Access, Hochschulforschung und -geschichte,[7] internationale Beziehungen und Bildungsmärkte,[8] Innovation und Wissenstransfer, e-Learning und MOOCs, Exzellenzinitiative, Science Parks, bis hin zu transnationalen Entwicklungen wie studentische und akademische Mobilität, Bologna-Prozess,[9] GATS, TTIP sowie Sprachbarrieren, Inklusion, Gleichstellung, Akkreditierung, Finanzierung des Bildungswesens auf EU-Ebene und darüber hinaus.[10]

Bildungspolitischer und journalistischer Entstehungskontext[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gründung der Nachrichtenagentur ESNA war inspiriert von einem Vortrag Peter Prestons über Pressefreiheit und die Europäische Union. Der damalige Redakteur der Zeitung The Guardian sagte im April 2005 in seinem Vortrag bei einer Veranstaltung von WORK|OUT in Venedig: „Das ist der Teil, den Europas Gründerväter vergessen haben. Wir erbauen ein großes neues Gebäude der Freiheit ohne eine freie Presse, die dieses Wachstum abbildet und überwacht. Das muss von Grund auf in Angriff genommen werden, gestützt auf persönliche Kontakte und individuellen Enthusiasmus. Wir müssen beginnen, unsere eigene öffentliche Meinung zu errichten, und der Zeitpunkt ist jetzt.“[11]

ESNA begann damit, hochschulpolitische Nachrichten aus ganz Europa ins Englische zu übertragen und mittels tagespolitischer Berichterstattung eine Übersicht über die nationalen Wissenschaftssysteme in Europa zu ermöglichen. Die Agentur steht somit als Branchendienst zwischen nationalen Fachorganen wie Forschung & Lehre oder duz in Deutschland und internationalen angelsächsischer Prägung wie dem amerikanischen Chronicle of Higher Education[12] oder dem britischen Times Higher Education Magazine.

Unternehmensentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ESNAs Ursprünge liegen im studentischen Journalismus. Ihre Urform war die Zeitschrift LETSWORK Zeitung für studentische Arbeit, die erstmals 1999 von der studentischen Arbeitsvermittlung TUSMA e.V. herausgegeben wurde.[13] TUSMA betreute 20.000 internationale Studierende in Berlin und erweiterte ihren Wirkungskreis durch LETSWORK mit Nachrichten über Studienbedingungen, Integration, Gleichstellung, studentische Kultur und Arbeitsrecht.

Nach der Auflösung der TUSMA 2002 wurde LETSWORK zu einer selbständigen Zeitschrift namens WORK|OUT European Students’ Review, die von einem Kulturverein mit einer Auflage von bis zu 160.000 Exemplaren herausgegeben wurde. WORK|OUT erschien vierteljährlich und mehrsprachig und wurde mit Unterstützung lokaler Studierendenorganisationen in verschiedenen europäischen Hauptstädten vertrieben. 2003 erschien WORK|OUT als Beilage der italienischen Tageszeitung il manifesto. WORK|OUT gewann zweimal (2004 und 2005) den nationalen italienischen Preis Palinsesto als „beste multimediale Informationsplatform“[14] und wurde 2006 in Deutschland als „eine der zehn besten deutschen Studierendenmagazine“ ausgezeichnet.[15]

Durch personelle Entwicklungen und eine Verlagerung von studentischen zu allgemein hochschulpolitischen Themen löste sich die Redaktion von WORK|OUT im Jahr 2008 auf und gründete ESNA European Higher Education News als Branchendienst für die europäische Wissenschaftsgemeinschaft. ESNA bildet europäische Studierende als Nachwuchsjournalisten aus. Seit 2014 produziert ESNA über Textjournalismus hinaus Videodokumentationen und seit 2015 einen Podcast zu Fragen der Hochschulpolitik, der Innovation und des Wissenstransfers.[16] Seit 2019 hat ESNA das Projekt „United Universities of Europe“ oder UUU begonnen[17]; es dokumentiert die Politik und Entwicklung europäischer Hochschulzusammenarbeit.[18]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Universities in the Knowledge Economy (2014). “UNIKE People and Partners”. Abgerufen am 4. Januar 2021
  2. Berlin Science Week (2020). “United Universities of Europe? How European University Alliances transform higher education” (Memento des Originals vom 22. Dezember 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/falling-walls.com. Abgerufen am 4. Januar 2021
  3. Ritzen, Jo (2011). “Wake Up and Smell the Crisis: Ritzen and the Future of Higher Education in Europe” (Memento des Originals vom 29. März 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/empowereu.org. Abgerufen am 4. Januar 2021
  4. ESNA Media auf Soundcloud (2019). “Reinventing European Universities”. Abgerufen am 4. Januar 2021
  5. Université de Poitiers (2020). “What is EC2U?”. Abgerufen am 4. Januar 2021
  6. Kloppisch, Karl-Heinz Jr und Brömme, Tino (2010). Abgerufen am 4. Januar 2021
  7. Brömme, Tino (2015). “Die politische Ökonomie von Science 2.0”. Abgerufen am 4. Januar 2021
  8. Fjeldberg, Anders (2011). “Debat om danske studenter med Europas længste sabbat”. Abgerufen am 4. Januar 2021
  9. ESNA Bulletin (2012). “Bucharest Revisited: Bologna after the EHEA Ministerial Conference” (Memento des Originals vom 19. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.esna.tv. Abgerufen am 4. Januar 2021
  10. Britten, Barneby und Brömme, Tino (2017). “DWill Greece ever embrace private higher education?”. Abgerufen am 4. Januar 2021
  11. Preston, Peter (2005). “Europeans Without Voice”. Abgerufen am 4. Januar 2021
  12. Chronicle of Higher Education “About the Chronicle”. Abgerufen am 4. Januar 2021
  13. TU Pressestelle (2000). “TU Intern”. Abgerufen am 4. Januar 2021
  14. Caucaso (2005). “WORK|OUT”. Abgerufen am 4. Januar 2021
  15. Spiegel Online (2006). “MLP Campus - Presse Award: Die besten Studentenzeitschriften”. Abgerufen am 4. Januar 2021
  16. Eurostudent auf YouTube (2015). “EUROSTUDENT V results”. Abgerufen am 4. Januar 2021
  17. United Universities of Europe (2019). “United Universities LOGBOOK”. Abgerufen am 4. Januar 2021
  18. Europäische Kommission (2019). “Initiative „Europäische Hochschulen“”. Abgerufen am 4. Januar 2021