Edmund Kötscher

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

„Connie“ Edmund Kötscher (* 17. April 1909 in Berlin; † 15. Januar 1990 ebenda) war ein deutscher Unterhaltungsmusiker, Komponist und Bandleader.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kötscher studierte Musik an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar bei Max Strub und Gustav Kulenkampff. Anschließend arbeitete er als Dirigent bei verschiedenen Orchestern, bevor er ein eigenes Tanzorchester leitete und war seit 1933/34 Konzertmeister am Berliner Admiralspalast, wo er eine Verpflichtung als Kapellmeister hatte. Nachdem das Erhard-Bauschke-Orchester häufig auf Tourneen oder vertraglich anderweitig gebunden war, wurde Kötscher damit beauftragt, beim deutschen Kurzwellensender ein Orchester aufzubauen.[1] Ab 1939 spielte er mit seinem Tanzorchester (einer Studioband aus Musikern des Admiralspalastes, der auch der Pianist Helmuth Wernicke angehörte) ab 1939 eine Reihe von Schallplatten für Imperial und Electrola ein wie „Großstadtmelodie“ (Imperial 17269, mit dem Schuricke-Terzett), „Fidele Geisterstunde“[2] und „Cabaret der Noten“ (1939),[3] „Schön ist die Zeit der jungen Liebe“, „Sing mit mir“ (1942),[4] (beide mit Herta Mayen) und „Ich sag’ dir guten Morgen“ (um 1942/43, mit Liselotte Malkowsky, Electrola 7310). Kötscher schrieb rund 2000 Lieder, meist Unterhaltungsmusik und Schlager wie „Abends in der kleinen Bar“, „Liechensteiner Polka“,[5] „Amsterdamer Polka“, „Wenn die Lichter wieder scheinen“ (aufgenommen von Arne Hülphers[6]), aber auch Swing-beeinflusste Nummern wie „Step Boys“.[7] Er komponierte außerdem Werke für Akkordeon, Bigband und Orchester; ferner schrieb er eine Bearbeitung von Mozarts Violin-Konzert in G-dur.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Armin Suppan, Wolfgang Suppan: Das Blasmusik-Lexikon. Komponisten – Autoren – Werke – Literatur. Hrsg. in Verbindung mit dem Steirischen Blasmusikverband, 5. Auflage, HeBu-Musikverlag, Kraichtal 2010, ISBN 978-3-9806925-9-5.
  • Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. CD-ROM-Lexikon, Kiel 2009, 2. Auflage, S. 4199–4201. online
  • Paul E. Bierley, William H. Rehrig: The Heritage Encyclopedia of Band Music – Composers and Their Music, Westerville, Ohio: Integrity Press, 1991, ISBN 0-918048-08-7.
  • Edmund Kötscher, in: Die Blasmusik – Offizielles Organ des Bundes Deutscher Blasmusikverbände e.V., Freiburg im Breisgau, Juni 1990, pp. 175, ISSN 0344-8231
  • Andreas Masel: Das Große Ober- und Niederbayerische Blasmusikbuch; mit Beiträgen von Stephan Ametsbichler, Stefan Hirsch und Heinz Wohlmuth; Ehrentafel der Ober- und Niederbayerischen Blasmusikkapellen, herausgegeben vom Musikbund von Ober- und Niederbayern, Wien: Verlag Christian Brandstätter, 1989, 543 p.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jazz in Deutschland, hrsg. von Wolfram Knauer, Jazz-Institut Darmstadt. Wolke Verlagsges. Mbh, 1996, S. 30
  2. Berlin März 1939 - KC 27 563 - Imperial 17 251
  3. Imperial 17 245 / KC 27539
  4. Electrola, EG 7291 / ORA 5851
  5. Fiesta" ist eine von Shane MacGowan und Jem Finer bearbeitete Version der Liechtensteiner Polka, erschienen auf dem The-Pogues-Album If I Should Fall from Grace with God von 1988.
  6. Musik: Edmund Kötscher; Text: Charles Alson; aus dem Film „Menschen ohne Schwerkraft“; Arne Hülphers mit Orchester und Otto Gerd Fischer (Gesang); Aufnahme: Grammophon 47563/Polydor
  7. Tom Lord: The Jazz Discography (online, abgerufen 12. September 2016)
  8. Mozart, Wolfgang Amadeus. Violin-Konzert in G dur. Hier: Cadenzen zum I. und II. Satz von Edmund Kötscher. Originalhandschrift. Der Braune Musikverlag. Ohne Ort, 1940