Edmundo de Conceição Silva

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Edmundo de Conceição Silva oder Edmandu[1] (* 1946)[2] ist ein ehemaliger Verwaltungsbeamter und Mitglied der pro-indonesischen Milizen (Wanra) in Osttimor. Er stammte aus Moro (Suco Parlamento)[3] und war Sohn des lokalen Herrschers von Moro Lautém.[2]

Bereits Ende der 1970er Jahre war Silva Chef (Camat) des Subdistrikts Lautém in indonesischen Diensten und kommandierte von Moro aus die vom indonesischen Militär rekrutierte Miliz Tim Nuklear (deutsch Kernteam). Ab 1995 war er bis zum Ende der indonesischen Besatzung 1999 Regierungspräsident (Bupati) des osttimoresischen Distrikts Lautém.[3] Nun leitete er die Miliz Jati Merah Putih[4] und hatte die Oberhoheit über die Miliz Team Alfa. 1999 wurde Silva Generalvorsitzender der Volksfront Osttimor (indonesisch Barisan Rakyat Timor Timur BRTT). Außerdem war er Ehrenmitglied der indonesischen Spezialeinheit Kopassus.[5]

Mehrmals trat Silva öffentlich auf, um seine Loyalität zu Indonesien zu bekunden und Unabhängigkeitsbefürwortern zu drohen.[2] Nach dem Ende der indonesischen Herrschaft über Osttimor 1999 setzte sich Silva nach Indonesien ab. Hier wurde er noch im Dezember 1999 von der Indonesischen Menschenrechtskommission zu den Vorfällen in Osttimor befragt. Im Juni 2000 bemühte er sich um eine Rückkehr in seine Heimat, ohne die Gefahr einer Strafverfolgung.[2] 2002 wurde Silva in Abwesenheit, wegen seiner Verantwortung an den Verbrechen im Umfeld des Unabhängigkeitsreferendums in Osttimor 1999 im Distrikt Lautém vor den Special Panels for Serious Crimes (SPSC) in Dili angeklagt. Zu diesem Zeitpunkt hielt er sich vermutlich weiter in Indonesien auf.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. John Braithwaite, Hilary Charlesworth, Adérito Soares: Networked Governance of Freedom and Tyranny: Peace in Timor-Leste, S. 100, ANU press 2012.
  2. a b c d Hamish McDonald, Desmond Ball, James Dunn, Gerry van Klinken, David Bourchier, Douglas Kammen, Richard Tanter: Masters of Terror, ANU 2002, abgerufen am 5. August 2019.
  3. a b „Part 4: Regime of Occupation“, S. 21 & 46 (PDF; 563 kB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  4. ASAP – Crimes Against Humanity in East Timor – January to October 1999 (Memento vom 8. Mai 2005 im Internet Archive)
  5. a b Special Panels for Serious Crimes: Indictment Case No.12/2002, 15. November 2002, abgerufen am 5. August 2019.