Eduard Ebel

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Weihnachtsgruß in Ebels Gesammelten Gedichten von 1895

Eduard Ebel (* 7. August 1839 in Stargard, Preußen, Provinz Pommern; † 30. Januar 1905 in Halle (Saale)[1]) war ein deutscher evangelischer Pfarrer, Superintendent und Dichter. Bekannt wurde er vor allem als Verfasser des noch heute populären Winterliedes Leise rieselt der Schnee, dessen Text er 1895 unter dem Titel Weihnachtsgruß veröffentlichte.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ebel studierte Theologie in Königsberg (Preußen) und wurde dort im Sommersemester 1857 Mitglied der Burschenschaft Germania. 1863/64 war er Oberhelfer (Pfarramtskandidat[2]) am Rauhen Haus in Hamburg, 1866–69 Pastor an der französisch-deutschen evangelischen Gemeinde Beirut.[3] Anschließend wurde er Prediger und Seelsorger im Diakonissenhaus zu Königsberg.[3] 1872 wurde er Pfarrer der evangelischen Gemeinde in Graudenz und ab 1901 evangelischer Superintendent. 1904 ging er in den Ruhestand und zog nach Halle (Saale) um.

Er war verheiratet mit Anna geb. Roethe, einer Schwester des Mediävisten Gustav Roethe.[4]

Für Leise rieselt der Schnee erhielt die Tochter Eduard Ebels 1955 noch fast 10.000 DM jährliche Tantieme von der GEMA ausbezahlt (die Regelschutzfrist betrug damals noch 50 Jahre nach Tod des Autors).[5][6]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Weihnachten im Johanniterhospital zu Beirut in Syrien. In: Wochenblatt der Johanniter-Ordens-Balley Brandenburg, Band 10 (1869), Nr. 5, 3. Februar 1869, S. 27–28 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Morgenland und heilige Schrift: zwei Vorträge. Königsberg 1873.
  • Kurze Geschichte der evangelischen Gemeinde Graudenz. Zur Feier des 100jährigen Bestehens der Friedrichskirche. 1885.
  • Die soziale Frage und das Evangelium. 1892.
  • Ein Weihnachtsmärchen. 1893.
  • Gesammelte Gedichte. Gaebel, o. O. [Graudenz] 1895 (Scans auf Wikimedia Commons).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eduard Ebel, ein Theologe aus Preußisch Stargard. In: Der Westpreuße. 68 (2016), Nr. 12, S. 17 f., ISSN 0043-4418 (online).
  • Ebel, Eduard. In: Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. 6. Auflage, Band 2. Reclam, Leipzig 1913, S. 85 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band II: Künstler. Winter, Heidelberg 2018, ISBN 978-3-8253-6813-5, S. 156.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eduard Ebel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Eduard Ebel – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerhard Lüdtke (Hrsg.): Nekrolog zu Kürschners Literatur-Kalender 1901–1935. Walter de Gruyter, Berlin 1936, Sp. 145 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Rauhes Haus. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 16: Plaketten–Rinteln. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1908, S. 633 (zeno.org).
  3. a b Peter Meinhold (Hrsg.): Der Briefwechsel (zur Brüdergeschichte) (= Johann Hinrich Wichern, Sämtliche Werke. Band 8). Luth. Verlag-Haus, Hannover 1980, ISBN 3-7859-0468-1, S. 234 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Dorothea Ruprecht, Karl Stackmann (Hrsg.): Regesten zum Briefwechsel zwischen Gustav Roethe und Edward Schröder. Teil 2. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-82509-9, S. 959 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  5. Gustav Ermecke: Die soziale Bedeutung des geistigen Eigentums (= Gesellschaft für Urheberrecht e. V., Schriftenreihe, Band 30). Vahlen, Berlin / Frankfurt am Main 1963, S. 25 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Erich Schulze: Urheberrecht in der Musik: Stand vom 1. Juni 1965. De Gruyter, Berlin 1965, S. 13 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).