Eduard Wolff (Mediziner)

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Eduard Wolff (* 24. November 1794 in Berlin; † 30. Dezember 1878 ebenda[1]) war ein deutscher Chirurg.

Wolff wurde am 5. Dezember 1818 mit der Schrift De Colchici autumnalis uso medico (‚Die medizinische Nutzung der Herbstzeitlose‘) promoviert und habilitierte sich 1829 in Berlin. 1832 bis 1856 war er als außerordentlicher Professor für Militärheilkunde tätig. Er leitete an der Charité die Medizinische Akademie für Wundärzte.[2] Da Militärangehörige oft nicht ausreichend Latein beherrschten, hielt Wolff seine Vorlesungen auf deutsch, weshalb sein Haus auch als „Deutsche Klinik“ bezeichnet wurde,[3] während Ernst Daniel August Bartels seine Vorlesungen weiterhin in traditionellem Latein hielt („Lateinische Klinik“). 1856 wurde Wolff emeritiert, und ab 1857 wurde sein Haus zur Propädeutischen Klinik ausgebaut.[4] Von 1875 bis 1878 war Wolff Präsident der Gesellschaft für Natur und Heilkunde.[5] Wolff wurde der Ehrentitel „Geheimer Sanitätsrat“ verliehen.[6] Wolff wird als „wissenschaftlich wenig bedeutend“ beschrieben, seine Klinik wurde aber besonders für praktische Übungen empfohlen.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christian Andree (Hrsg.): Rudolf Virchow. Sämtliche Werke, Teil 4: Briefe, Band 59: Der Briefwechsel mit den Eltern 1839–1864. P. Lang, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-89412-475-X, S. 1025 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Alois Kernbauer (Hrsg.): Die „klinische Chemie“ im Jahre 1850. Johann Florian Hellers Bericht über seine Studienreise in die deutschen Länder, in die Schweiz, nach Frankreich und Belgien im Jahre 1850 (= Sudhoffs Archiv, Beihefte. Ausgabe 49). Steiner, Stuttgart 2002, ISBN 3-515-08122-4, S. 73 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Volker Hess: Fieberbehandlung und Klinische Wissenschaft (1820–1850). In: Johanna Bleker, Volker Hess (Hrsg.): Die Charité: Geschichte(n) eines Krankenhauses. Akademie-Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-05-004525-2, S. 71–99, hier S. 96 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Die Berliner Charité
  5. Uta Motschmann: Handbuch der Berliner Vereine und Gesellschaften 1786–1815. Walter de Gruyter, Berlin 2015, ISBN 978-3-05-006015-6, S. 69 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Julius Pagel: Die Entwickelung der Medicin in Berlin von den āltesten Zetten bis auf die Gegenwart. J.F. Bergmann, 1897, S. 69 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Peter Schneck; Hans-Uwe Lammel: Die Medizin an der Berliner Universität und an der Charité zwischen 1810 und 1850 (= Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften. Ausgabe 67). Matthiesen, Husum 1995, ISBN 3-7868-4067-9, S. 99 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).