Egon von Loebell

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Egon Robert Karl von Loebell (* 19. April 1879 in Weilburg an der Lahn; † 15. Juni 1939 in Potsdam) war ein deutscher Offizier und Militärschriftsteller.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Egon war der einzige Sohn des preußischen Generalleutnants Arthur von Loebell (* 1848; † 1928) und dessen Ehefrau Jenny, geb. Löffler (* 1856; † 1935). Er heiratete am 9. Dezember 1922 in Hamburg Alice, geb. Böhmer (* 1885; † N. N.).[1] Friedrich Wilhelm von Loebell war sein Onkel.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 18. August 1900 wurde von Loebell zum Unterleutnant im 3. Garde-Regiment zu Fuß der Preußischen Armee ernannt.[2] Am 27. Januar 1910 erfolgte seine Beförderung zum Oberleutnant im selben Regiment.[3] Schon am 22. März 1914 wurde er zum Hauptmann befördert.[4] Während des Ersten Weltkrieges kämpfte von Loebell als Bataillonskommandeur mit seinem Regiment in Frankreich und erhielt für seine Verdienste das Eiserne Kreuz.[5]

Am 21. März 1920 war von Loebell, neben Leutnant Kubich, Unteroffizier Hedaleines und dem Zeitfreiwilligen Jacks Teil eines Kriegsgerichts, welches zahlreiche Todesurteile nach dem Scheitern des Kapp-Putsches zur Hinrichtung aussprach, darunter der USPD-Kommunalpolitiker Alexander Futran.[6][7] Er wurde in die neugegründete Reichswehr übernommen und wurde am 1. Februar 1923[8] zum Major in der Inspektion für Waffen und Geräte ernannt. Am 1. Mai 1928[9] wurde er zum Oberstleutnant im Heeres-Waffenamt (WaA) befördert. Danach diente er als Abteilungsleiter der Infanterieabteilung des Heeres-Waffenamt im Reichswehrministerium, wo er auch am 12. April 1931 zum Oberst befördert wurde. Zu seinen dortigen drei untergeordneten Offizieren zählten Major Richard Veith, Hauptmann Karl Ritter von Weber und Hauptmann Walther Hillert; alles spätere Generäle.[10] Danach schied er aus der Reichswehr aus und ließ sich in Potsdam nieder.[11]

Egon von Loebell trat 1918 dem Johanniterorden bei und worte dort 1926 Rechtsritter, war Mitglied in der Brandenburgischen Genossenschaft der Kongregation.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mit dem 3. Garde-Regiment z. F. im Weltkriege 1914/18 Tagebuch. Hiehold & Lanz, 1920
  • Mit Gott für König und Vaterland gewidmet den im Weltkriege gefallenen Helden des Königl. Preuss. 3. Garde-Regiments zu Fuss; 1914–1918. Meisenbach, Riffarth & Co, 1921
  • Das 3. Garde-Regiment zu Fuß im Weltkriege. Stalling, 1926
  • Der Nahkampf: Beispiele und Lehren auf Grund der Erfahrungen des Weltkrieges. Mittler, 1929
  • Gefechte unter besonderen Verhältnissen Beispiele u. Lehren auf Grund d. Kriegserfahrgn. Mittler, 1931
  • Neuzeitliche Infanteriewaffen. 1934
  • Glanz der Friedenszeit. 1935
  • Unter dem Preußischen Adler. Voggenreiter, 1936
  • Technik im Spanischen Kriege, 1938

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler, Jürgen von Flotow: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser, A (Uradel), Band V, Band 24 der Gesamtreihe GHdA. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1960, S. 203–204. ISSN 0435-2408.
  • Liste der Mitglieder der Brandenburgischen Genossenschaft des Johanniterordens nach dem Stande vom 1. Mai 1935. Selbstverlag, Druck Spengler, Berlin 1935, S. 16.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1900. In: "Der Gotha". Adelige Häuser nach alphabetischer Ordnung. 1. Auflage. Loebell, Egon von Loebell. Justus Perthes, Gotha Januar 1900, S. 563–564 (uni-duesseldorf.de).
  2. Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1902. Mit den Dienstalterslisten der Generale und der Stabsoffiziere […]. Nach dem Stande vom 1. Juni 1902. In: Silesian Digital Library. (org.pl).
  3. Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1912. Mit den Dienstalterslisten der Generale und der Stabsoffiziere […]. Nach dem Stande vom 6. Mai 1912. In: Silesian Digital Library. (org.pl).
  4. Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914. Mit den Dienstalterslisten der Generale und der Stabsoffiziere […]. Nach dem Stande vom 6. Mai 1914. In: Silesian Digital Library. (org.pl).
  5. Ernst Boerschel: Unser Eisernes Kreuz: Ein deutsches heldenbuch. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-24811-9 (google.com).
  6. Einweihung von zwei Informationstafeln zum Gedenken an die Opfer des Kapp-Putsches. Bezirksamt Treptow-Köpenick, 25. August 2020, abgerufen am 13. August 2022.
  7. Gerd Lüdersdorf: Der Köpenicker Blutsonntag vom 21. März 1920. In: Berlinische Monatsschrift (Luisenstädtischer Bildungsverein). Heft 3, 2000, ISSN 0944-5560, S. 37–45 (luise-berlin.de).
  8. Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Nach dem Stande vom 1. April 1924. In: Silesian Digital Library. (org.pl).
  9. Reichswehrministerium (Hrsg.): Rangliste des deutschen Reichsheeres. E. S. Mittler & Sohn, 1930 (google.com).
  10. Reichswehrministerium (Hrsg.): Rangliste des deutschen Reichsheeres. E. S. Mittler & Sohn., 1931 (google.com).
  11. Hayn’s Erben Potsdam (Hrsg.): Adreßbuch Potsdam 1934. Books on Demand, 2021, ISBN 978-3-88372-282-5 (google.com).