Eichenbrandt

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Eichenbrandt
Koordinaten: 52° 38′ N, 13° 51′ OKoordinaten: 52° 37′ 57″ N, 13° 50′ 54″ O
Höhe: 113 m ü. NHN
Postleitzahl: 15345
Vorwahl: 03341

Eichenbrandt ist ein bewohnter Gemeindeteil im Ortsteil Gielsdorf der Stadt Altlandsberg im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg.[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt elf Kilometer nordöstlich von Altlandsberg. Die Nachbarorte sind Heidekrug im Norden, Försterei Lattbusch und Stadtstelle im Nordosten, Wilkendorf, Gartenstadt und Gielsdorf im Südosten, Wesendahler Mühle und Wesendahl im Südwesten, Rudolfshöhe im Westen sowie Hirschfelde und Werftpfuhl im Nordwesten.[2]

Gielsdorf, Gielsdorfer Mühle und Gielsdorfer Vorwerk (= Eichenbrandt) auf dem Urmesstischblatt 3299 Prötzel von 1843

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Siedlung entstand als Vorwerk des Rittergutes Gielsdorf zwischen 1840 und 1843. Die Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Potsdam und der Stadt Berlin von 1841 (Stand 1840) erwähnt dieses Vorwerk noch nicht.[3] Es ist aber im Urmesstischblatt 3299 Prötzel von 1843 bereits als Gielsdorfer Vw. eingezeichnet. Im Jahr 1860 wurde es offiziell Eichenbrand genannt.[4] Die Ortschafts-Statistik des Regierungs-Bezirks Potsdam mit der Stadt Berlin. von 1861 beschreibt es als 1 abg. Vorw. (1860 ben. Eichenbrand).[5] Mit der Bildung der Amtsbezirke in Preußen wurde Eichenbrand dem Amtsbezirk 14 Hirschfelde zugewiesen. Amtsvorsteher war Rittergutsbesitzer von Schmidt auf Hirschfelde, sein Stellvertreter Administrator Waldau auf Gielsdorf.[6] Eichenbrandt war damals Teil des Gutsbezirks Gielsdorf, der zum Kreis Oberbarnim gehörte.

Die offizielle Schreibweise wechselte bis nach 1900 zwischen Eichenbrand und Eichenbrandt hin und her. Bereits 1873 findet sich ein erster Beleg für Eichenbrandt.[7] Auch das Messtischblatt 3349 Prötzel von 1888 benutzt bereits die Schreibweise Eichenbrandt.[8] Im Alphabetischen Verzeichnis sämtlicher im Regierungsbezirk Potsdam belegenen Ortschaften und Ortsteile von 1897 ist noch die Schreibweise Eichenbrand zu finden.[9] Selbst in Niekammer's Landwirtschaftlichen Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg von 1929 findet sich noch die Schreibweise Eichenbrand.[10]

1857 gehörte Gielsdorf und Wilkendorf den Brüdern Richard Balduin Ernst von Pfuel (1827–1900) und Gustav Bertram Felix von Pfuel,[11] ebenso noch 1863.[12] 1873 wurde das Gut Gielsdorf und Eichenbrandt von einem Administrator Waldau verwaltet. 16 Personen wohnten damals in dem Gutsareal von Eichenbrandt.[6] 1879 ließ Ritterschaftsdirektor Gustav von Pfuel, nun alleiniger Besitzer, das Gut von einem gewissen Wagner bewirtschaften.[13][14] 1903 folgte Richard von Pfuel.[15] 1907 ist dann Dr. Georg von Caro, Geheimer Kommerzienrat in Berlin, Besitzer der beiden Rittergüter. Er ließ sie durch den Inspektor Hermann Frehse bewirtschaften.[16][17] Dr. Georg von Caro starb am 22. September 1913 in Wilkendorf. Das Güter-Adreßbuch für die Provinz Brandenburg von 1914 führt ihn allerdings noch als Besitzer auf; anscheinend lag der Redaktionsschluss nach vor September 1913.[18]

1921 hatte der Besitz gewechselt, Gielsdorf und Wilkendorf gehörten nun Franz Wolf, Major a. D. und seiner Frau. Er hatte Gielsdorf und Wilkendorf an Otto Busse verpachtet. Der ließ das Gut Gielsdorf aber von einem Oberinspektor Petzel verwalten. Der Gutsbezirk Gielsdorf maß damals 1437 ha. Eichenbrand ist nicht extra ausgewiesen.[19]

1929 war Frau Caroline Wolf alleinige Besitzerin der Güter Gielsdorf und Wilkendorf. Pächter war weiterhin Otto Busse, Oberinspektor in Gielsdorf war Petzel.[10]

1928 wurde der Gutsbezirk Gielsdorf (und damit auch Eichenbrandt) mit der Gemeinde Gielsdorf vereinigt. Eichenbrandt wurde 1932 und 1957 als Wohnplatz der Gemeinde Gielsdorf bezeichnet. 1964 und 1974 war es dann Ortsteil von Gielsdorf.[6] In der Kreisreform von 1952 wechselte Gielsdorf in den neuen Kreis Strausberg.

1993 bildete Gielsdorf zusammen mit fünf anderen Gemeinden und der Stadt Altlandsberg das Amt Altlandsberg. Das Amt Altlandsberg wurde 2002 aufgelöst, die amtsangehörigen Gemeinden in die Stadt Altlandsberg eingemeindet. Seither ist Gielsdorf ein Ortsteil von Altlandsberg, Eichenbrandt ist ein Gemeindeteil von Gielsdorf ohne eigene kommunale Vertretung.[20]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil VI – Barnim. Bearbeitet von Lieselott Enders unter Mitarbeit von Margot Beck. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam) – Band 16. Begründet von Friedrich Beck. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2011, ISBN 978-3-941919-83-9, S. 125 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadt Altlandsberg – Ortsteile nach § 45 Kommunalverfassung – Bewohnte Gemeindeteile – Wohnplätze. Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. September 2016; abgerufen am 21. September 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/service.brandenburg.de
  2. BrandenburgViewer der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB)
  3. August von Sellentin: Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Potsdam und der Stadt Berlin: Aus amtlichen Quellen zusammengestellt. 292 S., Verlag der Sander’schen Buchhandlung, 1841 Zentral- und Landesbibliothek Berlin: Link zum Digitalisat (S. 186)
  4. Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin, Stück 43 vom 12. Oktober 1860, S. 348 Online bei Google Books
  5. Richard Boeckh: Ortschafts-Statistik des Regierungs-Bezirks Potsdam mit der Stadt Berlin. 276 S., Verlag von Dietrich Reimer, Berlin, 1861, S. 44 (unter Passow)
  6. a b c Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam und der Stadt Berlin, Beilage zum 27. Stück des Amtsblattes vom 3. Juli 1874, S. 10 Online bei Google Books
  7. Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871. II. Provinz Brandenburg. Verlag der Königlichen Statistischen Bureaus (Dr. Engel), Berlin 1873. Online bei Google Books, S. 28.
  8. Deutsche Fotothek: Messtischblatt 3349 Prötzel (alt 1768) von 1888
  9. F. Mauer: Alphabetisches Verzeichnis sämtlicher im Regierungsbezirk Potsdam belegenen Ortschaften und Ortsteile nebst einer Zusammenstellung der zugehörigen Oberförstereien und Bezirkskommandos. 296 S., A. Stein's Verlagsbuchhandlung, Potsdam 1897, S. 62.
  10. a b Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, Ludwig Hogrefe (Hrsg.): Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg: Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts mit Angabe der Gutseigenschaft, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen, des Viehbestandes, der eigenen industriellen Anlagen und Fernsprechanschlüsse, Angabe der Besitzer, Pächter und Verwalter, der Post-, Telegraphen- und Eisenbahnstationen und deren Entfernung vom Gute, der Land- und Amtsgerichte, einem alphabetischen Orts- und Personenregister, einem Verzeichnis der wichtigsten staatlichen Behörden und Dienststellen, der landwirtschaftlichen Vereine und Körperschaften. 4. vermehrte und verbesserte Auflage, 464 S., Leipzig, Verlag von Niekammer's Adressbüchern, Leipzig, 1929 (Niekammer's Güter-Adressbücher Band VII), S. 45.
  11. Karl Friedrich Rauer: Hand-Matrikel der in sämmtlichen Kreisen des Preussischen Staats auf Kreis- und Landtagen vertretenen Rittergüter. 454 S., Selbstverlag Rauer, Berlin 1857 Online bei Universitäts- und Landesbibliothek Heinrich Heine Universität Düsseldorf, S. 77.
  12. Adolf Frantz: General-Register der Herrschaften, Ritter- und anderer Güter der Preussischen Monarchie mit Angaben über Areal, Ertrag, Grundsteuer, Besitzer, Kauf- und Taxpreise. 117 S., Verlag der Gsellius'schen Buchhandlung, Berlin, 1863, S. 20.
  13. Paul Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. Mit Angabe der Besitzungen, ihrer Grösse (in Culturart), ihres Grundsteuer-Reinertrages, ihrer Pächter, Industriezweige und Poststationen. I. Das Königreich Preußen. I. Lieferung Die Provinz Brandenburg. 311 S., Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, PDF, S. 252–253.
  14. Paul Ellerholz, Ernst Kirstein, Traugott Müller, W. Gerland und Georg Volger: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche. Mit Angabe sämmtlicher Güter, ihrer Qualität, ihrer Grösse und Culturart; ihres Grundsteuerreinertrages; ihrer Besitzer, Pächter, Administratoren etc.; der Industriezweige; Post-, Telegraphen- und Eisenbahn-Stationen; Züchtungen spezieller Viehrassen; Verwerthung des Viehbestandes etc. I. Das Königreich Preussen. I. Lieferung: Provinz Brandenburg. 3. verbesserte Auflage, 310 S., Berlin, Nicolaische Verlagsbuchhandlung, 1896, S. 172–173.
  15. Ernst Kirstein (Bearbeiter): Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche. Mit Angabe sämmtlicher Güter, ihrer Qualität, ihrer Grösse und Culturart; ihres Grundsteuerreinertrages; ihrer Besitzer, Pächter, Administratoren etc.; der Industriezweige; Post-, Telegraphen- und Eisenbahn-Stationen; Züchtungen spezieller Viehrassen; Verwerthung des Viehbestandes etc. I. Das Königreich Preussen. I. Lieferung Provinz Brandenburg. 4. verbesserte Auflage, LXX + 321 S., + 4 S., Nicolaische Verlags-Buchhandlung, Berlin, 1903, S. 172–173.
  16. Paul Niekammer (Hrsg.): Güter-Adressbuch der Provinz Brandenburg. Verzeichnis sämtlicher Güter mit Angabe der Guts-Eigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen, des Viehbestandes, aller industriellen Anlagen und der Fernsprechanschlüsse, Angabe der Besitz, Pächter und Verwalter, der Post-, Telegraphen- und Eisenbahnstationen und deren Entfernung vom Gute, der evangelischen und katholischen Kirchspiele, der Standesamtsbezirke, der Stadt- bzw. Amtsbezirke, der Kammer-, Land- und Amtsgerichte, der Landwehrbezirke sowie einem alphabetischen Orts- und Personenregister und einem Handbuch der Königlichen Behörden der Provinz. 271 S., Leipzig, Paul Niekammer, Stettin, 1907, S. 36/37.
  17. Reinhold Reichert, Königliche Behörden und Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg (Bearb.): Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche. Provinz Brandenburg. 5. gänzlich umgearbeitete Auflage. I-LXXXVI (1-86), 376 S., + 24 S. (Ortsregister), Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin, 1910 (S. 232/33)
  18. Ernst Seyfert (Hrsg.): Güter-Adreßbuch für die Provinz Brandenburg. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und größeren Bauernhöfe der Provinz mit Angabe der Guts-Eigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrags, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen, des Viehbestandes, aller industriellen Anlagen und der Fernsprechanschlüsse, Angabe der Besitz, Pächter und Verwalter, der Post-, Telegraphen- und Eisenbahnstationen und deren Entfernung vom Gute, der evangelischen und katholischen Kirchspiele, der Standesamtsbezirke, der Stadt- und Amtsbezirke, der Oberlandes-, Land- und Amtsgerichte, einem alphabetischen Orts- und Personenregister, dem Handbuch der Königlichen Behörden sowie einer Karte der Provinz Brandenburg im Maßstabe 1:1000000. XLV, 433 S., Reichenbach'sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig, 1914, S. 54/55.
  19. R. Stricker, unter Mitwirkung der Behörden und Landwirtschaftskammern (Hrsg.): Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche. Provinz Brandenburg. Vollständiges Adressbuch sämtlicher Rittergüter, Güter und grösseren Höfe mit Angabe der Eigentümer, Pächter und Verwalter, der Post-, Telegraphen- und Eisenbahnstationen und deren Entfernung vom Gute, sowie der Fernsprechanschlüsse, der Gutseigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen, des Viehstandes, der Vieh-Verwertung, Tierzuchten und besonderen Kulturen, der industriellen Anlagen, der Gerichte und Amtsbezirke, nebst einem alphabetischen Orts- und Personenregister, einem Überblick über die landwirtschaftlichen und statischen Verhältnisse des betreffenden Landesteiles, einem Verzeichnis der landwirtschaftlichen Behörden und Vereine, Genossenschaften und industriellen Betriebe, sowie einer genauen Karte. 6. gänzlich umgearbeitete Auflage, 296 S., Nicolaische Verlags-Buchhandlung, Berlin, 1921, S. 33.
  20. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg: Stadt Altlandsberg (Memento des Originals vom 21. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/service.brandenburg.de