Einzelstrang-bindendes Protein

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Einzelstrang-bindende Proteine (SSB, single-stranded binding protein) sind Proteine, die an DNA binden, um die Replikation zu erleichtern, in dem sie die Primerhybridisierung (engl. primer annealing, Prozess der Anlagerung eines Primers an DNA-Sequenzen) verbessern. Gleichzeitig verhindern diese Proteine während der DNA-Replikation eine verfrühte Hybridisierung der bereits getrennten komplementären Stränge[1][2][3], welche ebenfalls als Annealing bezeichnet wird. Des Weiteren schützt sie die Einzelstränge vor Nukleasen. Sie kommen in allen Lebewesen außer Thermoproteales vor.

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Virale SSB (einschließlich der SSB von Bakteriophagen) sind meistens Monomere. Bakterielle SSB sind oftmals Tetramere aus vier identischen Untereinheiten (jeweils 19 kDa). Bei Eukaryoten kommen SSB im Zellkern vor und sind Trimere aus drei unterschiedlichen Einheiten. Im Einzelnen sind beim Menschen bekannt:

Die SSB binden spezifisch an einzelsträngige DNA (single stranded DNA = ss-DNA). Dabei wird ein Bereich von ca. 60 Nucleotiden abgedeckt. Die Bindung erfolgt kooperativ.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. A. G. Kozlov, R. Galletto, T. M. Lohman: SSB-DNA binding monitored by fluorescence intensity and anisotropy. In: Methods in molecular biology (Clifton, N.J.). Band 922, 2012, S. 55–83, doi:10.1007/978-1-62703-032-8_4. PMID 22976177.
  2. P. E. Pestryakov, O. I. Lavrik: Mechanisms of single-stranded DNA-binding protein functioning in cellular DNA metabolism. In: Biochemistry. Biokhimii?a. Band 73, Nummer 13, Dezember 2008, S. 1388–1404, PMID 19216707.
  3. E. A. McKinney, M. T. Oliveira: Replicating animal mitochondrial DNA. In: Genetics and molecular biology. Band 36, Nummer 3, September 2013, S. 308–315, doi:10.1590/S1415-47572013000300002. PMID 24130435. PMC 3795181 (freier Volltext).