Eisernes Viereck

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Koordinaten: 20° 15′ 0″ S, 43° 30′ 0″ W

Geologische Karte

Das Eisen-Viereck (portugiesisch Quadrilátero Ferrífero) ist ein etwa 7.000 km2 großes Gebiet im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais, das sehr reich an präkambrischen Eisenerzvorkommen ist.[1][2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im 18. und frühen 19. Jahrhundert wurden im Eisen-Viereck mehrere hundert Tonnen Gold aus Seifenlagerstätten gewonnen. Daher erhielt die Stadt Ouro Preto ihren Namen.[1]

Von 1810 bis 1821 hielt sich Wilhelm Ludwig von Eschwege in Minas Gerais auf und beschrieb mehrere Minerale. Später erforschte Claude-Henri Gorceix die Geologie des Gebiets.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Eisen-Viereck ist bergig und liegt auf der Wasserscheide zwischen dem Rio Doce und dem Rio São Francisco. Die Flüsse sind tief eingeschnitten. Periodische Erosion hat zu mehreren Erosionsflächen geführt, die wichtig für die Bildung der supergenen (sekundären) Lagerstätten sind.[1]

Die Itabira-Gruppe enthält die hochwertigsten Eisenerze. Verwitterung des Cauê-Itabirits hat zu großen Reserven an geringerwertigen Lagerstätten geführt. Durch Verwitterung sind außerdem lateritische Manganerze entstanden.[1]

William Hyde Wollaston isolierte Palladium aus einer Lagerstätte hier.[3]

Bergwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die meisten Bergwerke gehören Vale (ehemals Minerações Brasileiras Reunidas / MBR):

Mine Betreiber Koordinaten
Alegria Vale
Germano Samarco Mineração
Timbopeba Vale
Fábrica Nova Vale
Capanema Vale
Capitão do Mato Vale
Itabirito Vale

Der Abtransport des Erzes erfolgt über die Bahnlinien der MRS Logística und der Ferrovia Centro Atlântica. Für das Bergwerk Germano wurde außerdem bis 1977 eine Slurry-Pipeline nach Espírito Santo gebaut.[4]

Städte im Eisernen Viereck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle:[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d John V. N. Dorr II.: Physiographic, stratigraphic, and structural development of the Quadrilatero Ferrifero, Minas Gerais, Brazil. In: USGS Numbered Series. Professional Paper 641-A. USGS, 1969 (usgs.gov [PDF]).
  2. Alexandre Raphael Cabral, Armin Zeh, Nikola Koglin, Antônio Augusto Seabra Gomes, Deiwys José Viana, Bernd Lehmann: Dating the Itabira iron formation, Quadrilátero Ferrífero of Minas Gerais, Brazil, at 2.65Ga: Depositional U–Pb age of zircon from a metavolcanic layer. In: Precambrian Research. Vol. 204–205, 1. Mai 2012, ISSN 0301-9268, S. 40–45, doi:10.1016/j.precamres.2012.02.006 (englisch, sciencedirect.com [abgerufen am 6. Juli 2019]).
  3. William Hyde Wollaston: On Platina and Native Palladium from Brasil. In: Philosophical Transactions of the Royal Society. Band 99, 1. Januar 1809, S. 189–194, doi:10.1098/rstl.1809.0012 (royalsocietypublishing.org [PDF]).
  4. B. E. A. Jacobs: Design of Slurry Transport Systems. CRC Press, 2003, ISBN 978-0-203-21591-3 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Municípios do QFe (Memento vom 14. Mai 2016 im Internet Archive)