Elektrizitätswerk Schlesien

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Elektrizitätswerk Schlesien
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 18.11.1909
Auflösung 1946
Auflösungsgrund Enteignung
Sitz Breslau / Schlesien
(heute Polen)
Branche Energieversorgung, Öffentlicher Personennahverkehr
Das heutige Kraftwerk Siechnice, erbaut am ehemaligen Standort des Kraftwerks des EWS
Aktie über 1000 Mark der Elektrizitätswerk Schlesien AG vom 11. Juli 1921

Das Elektrizitätswerk Schlesien (kurz EWS, Schreibweise auch Elektricitätswerk Schlesien) ist ein ehemaliges Energieversorgungs- und Straßenbahn-Unternehmen mit Sitz in Breslau/Schlesien.

Das Unternehmen wurde 1909 von der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft (AEG) über ihre Finanzierungstochter Gesellschaft für elektrische Unternehmungen („Gesfürel“) gegründet. Anteilseigner waren neben der AEG die Provinzialverwaltung Schlesien und einige Städte und Gemeinden des Versorgungsgebietes sowie später auch die Elektrowerke AG.

Das Elektrizitätswerk Schlesien baute ab 1909 in der Zeit der Elektrifizierung das elektrische Netz in der Region auf, betrieb die ersten Kraftwerke (Tschechnitz und Mölke)[1] und versorgte Mittelschlesien mit Strom. Zuletzt wurden dort etwa eine Million Einwohner in 654 Gemeinden über ein Leitungsnetz mit mehr als 2.500 km Länge angeschlossen.

1922 stieg das Elektrizitätswerk durch eine Beteiligung an der Niederschlesischen Elektrizitäts- und Kleinbahn AG in Waldenburg auch in das Geschäft mit elektrischen Bahnen ein.

Im Vordergrund die heute noch bestehenden Originalmasten der 110-kV-Leitung von Tschechnitz nach Bunzlau

1927 wurde ein langfristiger Stromliefervertrag mit der Elektrowerke AG geschlossen, über den der überregionale Vertrieb und die Versorgung sichergestellt wurde. Zur Stärkung der Verbundwirtschaft verband das Elektrizitätswerk Schlesien 1927 das Mitteldeutsche Braunkohlerevier und das Niederschlesische Steinkohlerevier (Wałbrzych) durch eine 100-kV-Fernleitung von Bunzlau nach Tschechnitz (Bild).

Das Unternehmen endete durch Enteignung nach der Eroberung Schlesiens durch die Rote Armee am Ende des Zweiten Weltkrieges.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Toni Pierenkemper: Die Industrialisierung europäischer Montanregionen im 19. Jahrhundert. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-515-07841-X.