Elisa Loncón

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Elisa Loncón

Elisa Loncón Antileo (* 23. Januar 1963 in der Comunidad Lefweluan, Traiguén) ist eine Hochschullehrerin, Sprachwissenschaftlerin, Aktivistin für indigene Völker und Politikerin, die in Chile geboren wurde und dem Volk der Mapuche angehört. Sie ist Repräsentantin des Volks der Mapuche in der verfassunggebenden Versammlung. Am 4. Juli 2021 wurde sie zur Präsidentin der verfassunggebenden Versammlung gewählt, die an diesem Tag das erste Mal tagte.[1][2]

Biographie und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Loncón wuchs als vierte von sieben Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen auf. In der Schule erfuhr sie rassistische Diskriminierung und wurde als „Indianerin“ bezeichnet. In ihrer Kindheit und Jugend erlebte sie die Pinochet-Diktatur, während der ihre Familie verfolgt und ihr Großvater verhaftet wurde. Als Studentin engagierte sie sich aktiv in der Widerstandsbewegung gegen die Diktatur.[3][4] Sie studierte Englisch an der Universidad de La Frontera. Aufbaustudien absolvierte sie am Institut für Sozialwissenschaften in Den Haag (Niederlande) und an der Universität Regina (Kanada). Sie erwarb einen Master in Linguistik der Universidad Autónoma Metropolitana, Iztapalapa (Mexiko), einen Doktortitel in Geisteswissenschaften der Universität Leiden (Niederlande) und einen Doktortitel in Literaturwissenschaft der Pontificia Universidad Católica de Chile. Sie arbeitet als Vollzeitprofessorin an der Universität von Santiago und konzentriert sich auf die Erforschung des Mapudungununterrichts und dessen Fortbestand im zeitgenössischen Kontext.[5]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie schrieb gemeinsam mit Francesco Chiod das Buch über Neologismen in Mapudungún «Innovación y expansión de los recursos lexicales de la lengua mapuche». In ihren wissenschaftlichen Arbeiten behandelt sie unter anderem die Rechte im linguistischen Bereich, Geschlechterrollen, Homosexualität und Kosmologie von Indigenen, vor allem der Mapuche.[6] Sie ist eine der drei Autoren des Buches «Violeta Parra en el Wallmapu. Su encuentro con el canto mapuche», das die Interkulturalität in der chilenischen Kunst anhand des Falls von Violeta Parra beschreibt.[7]

Verfassungsgebende Versammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie wurde in die verfassungsgebende Versammlung gewählt und vertritt die Mapuche-Bevölkerung der Regionen Coquimbo, Valparaíso, Santiago, O’Higgins und Maule.[8] Am 4. Juli 2021 wurde sie während der Eröffnungszeremonie mit 96 von 155 Stimmen zur Präsidentin des Verfassungskonvents gewählt.[9]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Time-Magazin zählte sie zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten des Jahres 2021.[10]
  • Die baskische Regierung sprach ihr 2021 den Menschenrechtspreis René-Cassin zu.[11]
  • Die Wirtschaftszeitung Financial Times zeichnete Loncón als eine der 25 einflussreichsten Frauen des Jahres 2021 aus.[12][13]
  • BBC nahm Loncón 2021 in die Liste der 100 inspirierenden und einflussreichen Frauen aus aller Welt auf.[14]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Elisa Loncon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. ↑ BBC News Mundo: BBC: Quién es Elisa Loncón, la profesora mapuche elegida presidenta de la Convención Constituyente. Abgerufen am 6. Juli 2021.
  2. ↑ Elisa Loncón, representante del pueblo mapuche, se transforma en presidenta de la Convención Constitucional. In: Diario y Radio U Chile. Abgerufen am 6. Juli 2021 (europäisches Spanisch).
  3. ↑ Indigene Akademikerin leitet den Verfassungskonvent in Chile. In: Deutsche Welle. 7. Juli 2021, abgerufen am 9. Juli 2021.
  4. ↑ Sophia Boddenberg: Neue Verfassung für Chile: Die Frau mit der Flagge. In: Die Tageszeitung: taz. 5. Juli 2021, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 9. Juli 2021]).
  5. ↑ Elisa Loncon. In: Aula Intercultural. Abgerufen am 6. Juli 2021 (europäisches Spanisch).
  6. ↑ Las mujeres mapuche y el feminismo. In: CIPER Chile. 13. März 2020, abgerufen am 6. Juli 2021 (spanisch).
  7. ↑ Violeta Parra en el Wallmapu. Su encuentro con el canto mapuche. In: Museo Violeta Parra. Abgerufen am 6. Juli 2021 (spanisch).
  8. ↑ SERVEL. Abgerufen am 6. Juli 2021.
  9. ↑ Rosario Gallardo: Constituyentes eligen a su presidenta: Por 96 respaldos, Elisa Loncón será quien dirigirá la Convención. 4. Juli 2021, abgerufen am 6. Juli 2021.
  10. ↑ Elisa Loncon Antileo: The 100 Most Influential People of 2021. Abgerufen am 17. September 2021 (englisch).
  11. ↑ Gobierno Vasco concede el premio René Cassin de Derechos Humanos a Elisa Loncon Antileo. In: latercera.com. 10. Dezember 2021, abgerufen am 16. Dezember 2021 (spanisch).
  12. ↑ The FT’s 25 most influential women of 2021. In: Financial Times. 2. Dezember 2021, abgerufen am 16. Dezember 2021 (englisch).
  13. ↑ Financial Times ubica a Elisa Loncon entre las 25 mujeres más influyentes del 2021. In: El Periodista Online. 2. Dezember 2021, abgerufen am 16. Dezember 2021 (spanisch).
  14. ↑ BBC 100 Women 2021: Who is on the list this year? In: BBC News. 7. Dezember 2021 (bbc.com [abgerufen am 25. Dezember 2021]).


Personendaten
NAME Loncón, Elisa
ALTERNATIVNAMEN Loncón Antileo, Elisa
KURZBESCHREIBUNG chilenische Sprachwissenschaftlerin, Aktivistin für indigene Völker und Politikerin
GEBURTSDATUM 23. Januar 1963
GEBURTSORT Lefweluan, Traiguén, Chile
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