Elleringhausen (Twistetal)

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Elleringhausen
Gemeinde Twistetal
Koordinaten: 51° 19′ N, 9° 1′ OKoordinaten: 51° 19′ 20″ N, 9° 0′ 34″ O
Höhe: 249 m ü. NHN
Fläche: 7,81 km²[1]
Einwohner: 159[2]
Bevölkerungsdichte: 20 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 34477
Vorwahl: 05695

Elleringhausen ist der nach Einwohnerzahl kleinste von insgesamt sieben Ortsteilen der Gemeinde Twistetal im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der stark von landwirtschaftlichen Betrieben geprägte Ort liegt im Tal des Twiste-Zuflusses Wilde etwa 6 km südlich von Bad Arolsen. Nachbarorte sind Nieder-Waroldern im Süden, Volkhardinghausen im Osten, Twiste im Nordwesten und Braunsen im Nordosten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wird als „Eilhardinghusen“ erstmals 1126 als Besitz des Klosters Corvey genannt. In den Jahren 1431 bis 1480 findet sich eine Erwähnung als selbstständiger Freistuhl („die königliche Dingestaid“) „Unter dem Hagedorn“. Vermutlich handelt es sich hier um die heute verschwundene Ellenburg, die 1537 noch existiert haben soll und deren Reste angeblich noch im 19. Jahrhundert sichtbar waren. Um 1417 wird eine weitere Burg, die zwischen Elleringhausen und Braunsen gelegene Burg zu Austerckhausen („Ein befestigtes Steinhaus“), erwähnt. Als Besitzer der Burg taucht später das Adelsgeschlecht von Dalwigk auf. Diese heute ebenfalls verschwundene Burg muss schon vor 1505 zerstört oder abgebrochen worden sein.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum 31. Dezember 1971 fusionierte die bis dahin selbständige Gemeinde Elleringhausen im Zuge der Gebietsreform in Hessen mit fünf weiteren Gemeinden freiwillig zur neuen Großgemeinde Twistetal.[3][4] Der Verwaltungssitz befindet sich in Twiste. Heute ist in einem ehemaligen Gutshaus die Gemeindeverwaltung der Gemeinde Twistetal untergebracht. Für alle im Zuge der Gebietsreform nach Twistetal eingegliederten Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, in denen Elleringhausen lag:[1][6]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerstruktur 2011[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Elleringhausen 168 Einwohner. Darunter waren 3 (1,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 30 Einwohner unter 18 Jahren, 60 zwischen 18 und 49, 42 zwischen 50 und 64 und 36 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 66 Haushalten. Davon waren 15 Singlehaushalte, 15 Paare ohne Kinder und 24 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 15 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 39 Haushaltungen leben keine Senioren.[7]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

• 1541: 19 Häuser
• 1738: 35 Wohnhäuser
• 1770: 42 Häuser
Elleringhausen: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2015
Jahr  Einwohner
1770
  
263
1800
  
?
1834
  
317
1840
  
337
1846
  
316
1852
  
308
1858
  
325
1864
  
315
1871
  
290
1875
  
258
1885
  
252
1895
  
252
1905
  
230
1910
  
229
1925
  
271
1939
  
236
1946
  
383
1950
  
339
1956
  
330
1961
  
273
1967
  
261
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2008
  
148
2011
  
168
2015
  
159
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; Gemeinde Twistetal; Zensus 2011[7]

Historische Religionszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

• 1885: 252 evangelische (= 100,00 %) Einwohner[1]
• 1961: 259 evangelische (= 94,87 %), 14 katholische (= 5,13 %) Einwohner[1]

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirche Elleringhausen (2021)

Elleringhausen war 1525 (zur Reformationszeit) mit Braunsen zu einer Pfarrei vereinigt, war dann vorübergehend von 1581 bis 1585 bei Ober-Waroldern eingepfarrt und danach mit Wetterburg verbunden. Seit 1706 gehört Elleringhausen endgültig zum Kirchspiel Ober-Waroldern.

Sie wird 1408 erstmals urkundlich erwähnt (damals noch „Kapelle“ genannt). Das Mauerwerk stammt wahrscheinlich aus dem 13. Jahrhundert. Das Schiff ist rechteckig mit einem quadratischen romanischen Ostchor. Die schräg anlaufenden Stützpfeiler sind späteren Datums. Das Fachwerk ist im 17. Jahrhundert aufgesetzt worden, der Turm wurde im Zuge einer umfassenden Baumaßnahme 1926 neu errichtet. Im Altarraum links befindet sich ein Sakramentshäuschen mit gotischer Umrahmung und einer schmiedeeisernen Tür (vermutlich 14. Jahrhundert).

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen und Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen

  1. Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Arolsen) und Verwaltung.
  2. Am 31. Dezember 1971 als Ortsbezirk zur Gemeinde Twistetal.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Elleringhausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 26. März 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Ortsteil Elleringhausen. In: Internetauftritt der Gemeinde Twistetal. Abgerufen im Juni 2016.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 9. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 409.
  5. Hauptsatzung. (PDF; 279 kB) § 7. In: Webauftritt. Gemeinde Twistetal, abgerufen im Mai 2021.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 50 und 106, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.