Emanuel Georg Sarris

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Emanuel Georg Sarris (* 1899 auf Samos; † 1971 in Athen)[1][2] war ein griechischer Pädagoge, Tierpsychologe, Hundetrainer und Lektor für Neugriechische Sprache.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sarris lebte in Griechenland und Deutschland.[3]

1899 bis in die 1920er Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1899 wurde Sarris als zweites Kind einer achtköpfigen Familie auf Samos geboren. Sein Vater war Gendarmerieoffizier.

Nach dem Abitur studierte Sarris auf Samos am Lehrerseminar für Priester. Dem Studium folgte ein zweijähriger Militärdienst. Von 1920 bis 1924 unterrichtete Sarris in Nordgriechenland. In den Jahren 1924 bis 1926 absolvierte er an der Universität in Athen eine Lehrerausbildung.

1920er Jahre bis 1940[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An die Ausbildung in Griechenland schloss sich ein Universitätsstudium in Deutschland an; in Jena und Hamburg. 1931 wurde Sarris in den Fächern Pädagogik und Psychologie promoviert.

In der Folge trat er eine Stelle als Dozent am Hamburger Institut für Umweltforschung an. Gemeinsam mit Jakob von Uexküll, dessen Schüler er war, entwickelte Sarris Anfang der 1930er Jahre in Hamburg eine Methode zur Ausbildung von Blindenführhunden. Die Ausbildung der Hunde, welche darauf setzte, dass die Hunde durch Erfahrungen und nicht durch Strafe lernen sollten, ist vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges institutionell an das von von Uexküll geleitete Institut für Umweltforschung der Hamburger Universität gebunden gewesen.[4] Die Führhundausbildung erfolgte mit einem sogenannten Abrichtewagen, auch als „künstlicher Mensch“ bezeichnet. Der Uexküll-Ausbildungswagen „[…]entsprach in seinen Abmessungen dem Umriss eines Menschen und sollte dem Hund ohne Einwirkung des Trainers das Raumgefüges des Menschen näher bringen.“[5]

1939 heiratete Sarris die spätere Erziehungswissenschaftlerin Irmgard Boehnke.[6] Aus der Ehe ging ein Sohn hervor, Viktor Sarris.

1940 bis 1948[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1940 kehrte Emanuel Sarris nach Griechenland zurück. Er wurde 1941 Dozent für Pädagogik am Lehrerseminar für Priester in Ioannina.

1948 bis in die 1950er Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1948 erfolgte die Rückkehr nach Deutschland. Sarris blieb zwei Jahre bei seiner Familie. Da er seine beruflichen Vorstellungen in Deutschland jedoch nicht umsetzen konnte, zog er wieder nach Griechenland zurück. Sarris strebte eine Reform der Lehrerausbildung an.

1950er Jahre bis 1971[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Griechenland war er in den Jahren 1952 bis 1956 am Lehrerseminar von Florina, 1956 bis 1963 Alexandroupolis und 1963 bis 1966 am Maraslion in Athen leitend tätig. 1971 starb Sarris in Athen.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Georgios Pirgiotakis: Die klassische Reformpädagogik in Griechenland am Beispiel der fünf griechischen Pädagogen Alexander Delmousos, Michael Papamavros, Miltos Kountouras, Nikolaos Kastanos und Emmanouel Sarris, abgerufen am 21. März 2020.
  2. Georgios Pirgiotakis nennt 1971 als Todesjahr von Emanuel Sarris. Andernorts finden sich auch Angaben, die von 1977 als Jahr des Todes sprechen. Die vorliegende Darstellung folgt Pirgiotakis.
  3. Georgios Pirgiotakis: Die klassische Reformpädagogik in Griechenland am Beispiel der fünf griechischen Pädagogen Alexander Delmousos, Michael Papamavros, Miltos Kountouras, Nikolaos Kastanos und Emmanouel Sarris, abgerufen am 21. März 2020.
  4. Uta Krukowska: Kriegsversehrte. Allgemeine Lebensbedingungen und medizinische Versorgung deutscher Versehrter nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in der Britischen Besatzungszone Deutschlands – dargestellt am Beispiel der Hansestadt Hamburg, Books on Demand, Norderstedt bei Hamburg 2006, ISBN 3-8334-4725-7, Seite 62–63.
  5. Arbeitskreis der Blindenführhundhaltenden Niedersachsen: Geschichte, abgerufen am 21. März 2020.
  6. Hamburger Professorinnen- und Professorenkatalog: Irmgard Sarris, abgerufen am 21. März 2020.