Emil Fischer (Politiker)

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Emil Karl Fischer (* 13. November 1883 in Wechselburg;[1]19. September 1956 in Plauen[2]) war ein deutscher Politiker (NSDAP, DSP). Er war nach dem Parteiaustritt 1932 Mitgründer einer eigenen Fraktion im sächsischen Landtag („Fraktion der Deutschsozialistischen Partei“).

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fischer war Schulleiter der Rückertschule (14. Bürgerschule) in Plauen im Vogtland, Vorsitzender der NSDAP-Ortsgruppe und ab 10. Juli 1930 für die NSDAP Mitglied des Sächsischen Landtags in der Weimarer Republik. Mit Schreiben vom 4. September 1932 an den Landtagspräsidenten trat Fischer aus der NSDAP-Fraktion aus und schloss sich am 22. November 1932 mit dem 1930 aus der DNVP ausgetretenen Abgeordneten Kurt Fritzsche zur „Fraktion der Deutschsozialistischen Partei“ zusammen. Er begründete diesen Schritt mit bestehenden Meinungsverschiedenheiten in Kultur- und Erziehungsfragen sowie mit einem fehlenden klaren Schulprogramm der NSDAP und der von der Parteiführung beabsichtigten Koalition mit dem Zentrum. Fischer kam mit seinem Austritt einem Ausschluss zuvor.[3][4]

Fischer wurde nach dem Wahlsieg der NSDAP am 9. März 1933 durch SA-Männer im Landtagsgebäude in Dresden brutal zusammengeschlagen.[5]

1939 war Fischer Mitglied des Nationalsozialistischen Lehrerbundes.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nationalsozialistisches Jahrbuch. 5. Jahrgang, Franz Eher Nachf., München 1931, S. 158.
  • Martin Schumacher: MdL. Das Ende der Parlamente 1933 und die Abgeordneten der Landtage und Bürgerschaften der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933–1945. Ein biographischer Index. Droste, Düsseldorf 1995, ISBN 3-7700-5189-0, S. 38.
  • Bert Wawrzinek: Manfred von Killinger (1886–1944). Ein politischer Soldat zwischen Freikorps und Auswärtigem Amt. 2003, S. 156.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geburtsjahr Janosch Pastewka: Koalitionen statt Klassenkampf. Der sächsische Landtag in der Weimarer Republik (1918–1933). Thorbecke, Ostfildern 2018, ISBN 978-3-799-58462-3, S. 337; präzises Geburtsdatum und Geburtsort nach: Datenbank des Staatsarchivs Sachsen: Beschreibung der Akte: 30061 Polizeipräsidium Plauen, Nr. 248 zu "Fischer, Emil Karl; Geburtsort: Wechselburg, Schulleiter und Landtagsabgeordneter; Geburtsdatum: 13.11.1883.
  2. Todesdatum und -ort gemäß invenio-Datenbank des Bundesarchivs: Beschreibung der Akte B 106/67368 zu Emil Fischer, geb. am 13. November 1883 in Wechselburg.
  3. Zeitungsausschnitt aus Der Freiheitskampf (NSDAP-Zeitung) vom 6. September 1932. Seite: 5. Titel: Landtagsabgeordneter Fischer aus der NSDAP „ausgetreten“
  4. Austritt aus der NSDAP. In: Weißeritz-Zeitung vom 6. September 1932.
  5. Janosch Pastewka: »Ein erschütternder Anblick« Der Überfall auf den sächsischen Landtag am 9. März 1933. In: Landtagskurier, 2015, Heft 5, S. 22.
  6. Zehn Jahre NSLB. 1939, S. 15.