Emma (2020)

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Film
Titel Emma
Produktionsland Vereinigtes Königreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2020
Länge 125 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Autumn de Wilde
Drehbuch Eleanor Catton
Produktion Tim Bevan,
Graham Broadbent,
Peter Czernin,
Eric Fellner
Musik Isobel Waller-Bridge,
David Schweitzer
Kamera Christopher Blauvelt
Schnitt Nick Emerson
Besetzung
Synchronisation

Emma ist eine Filmkomödie von Autumn de Wilde, die auf dem gleichnamigen Roman von Jane Austen basiert und am 14. Februar 2020 in die Kinos im Vereinigten Königreich kam. Ein Kinostart in den USA erfolgte am 21. Februar 2020, in Deutschland am 5. März 2020.

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chavenage House bei Tetbury in Gloucestershire, Wohnsitz von Emma Woodhouse
Wilton House & Park, Wohnsitz von Mr. Knightley

Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Jane Austen, der von Eleanor Catton für den Film sehr nah am Text adaptiert wurde unter weitgehender Verwendung der originalen Dialoge des Romans. Autumn de Wilde gab mit dem Film ihr Regiedebüt.[3]

Im Oktober 2018 wurde die Besetzung mit Anya Taylor-Joy bekannt, die in der Titelrolle von Emma Woodhouse zu sehen ist.[4] Im Dezember 2018 folgte der britische Sänger und Schauspieler Johnny Flynn, der George Knightley spielt.[5]

Die Dreharbeiten fanden an mehreren Orten in England statt: in Chavenage House in Tetbury (Gloucestershire), im Kingston Bagpuize House & Garden in Oxfordshire, in Wilton House in Salisbury und in Firle Place in Lewes, ein Haus aus der Entstehungszeit des Romans, das sich weitgehend noch im originalen Zustand befindet und das zum ersten Mal zum Spielort eines Films wurde.[6]

Autumn de Wilde konnte sich bei ihrem Debütfilm auf ein erfahrenes Team von Mitarbeitern stützen. Für das Setdesign verantwortlich war Kave Quinn, die Kostüme schuf die mit einem Oscar und vier weiteren Oscar-Nominierungen ausgezeichnete Kostümbildnerin Alexandra Byrne und verantwortlicher Kameramann war der ebenfalls mehrfach ausgezeichnete Christopher Blauvelt. Filmeditor Nick Emerson hat u. a. bereits mit Neil Jordan, Paul McGuigan oder William Oldroyd zusammengearbeitet.

Die Filmmusik komponierte Isobel Waller-Bridge.[7] Die Klaviersonate in F-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart spielt Amber Anderson selbst auf einem Hammerklavier.[8] Das Duett „Drink To Me Only With Thine Eyes“ (Text Ben Jonson), das in England sehr populär ist, singen und spielen Amber Anderson und Johnny Flynn selbst. Das Soundtrack-Album, das insgesamt 35 Musikstücke umfasst, wurde Mitte Februar 2020 von Back Lot Music als Download veröffentlicht.[9]

Ein erster Trailer wurde im November 2019 vorgestellt.[3] Der Film kam am 14. Februar 2020 im Vereinigten Königreich in die Kinos. Ein Kinostart in den USA erfolgte am 21. Februar 2020.[10]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritiken und Einspielergebnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film konnte bislang 86 Prozent aller Kritiker bei Rotten Tomatoes überzeugen und erhielt hierbei eine durchschnittliche Bewertung von 7,3 der möglichen 10 Punkte.[11]

Caryn James von The Hollywood Reporter spricht von einer weitgehend originalgetreuen Adaption, die von Autumn de Wilde wunderschön inszeniert wurde und deren Besetzung es versteht, Witz und Romantik in Einklang zu bringen. Die Periodendetails seien extravagant und manchmal überwältigend. Christopher Blauvelts Kamera sei an sich schon hübsch, von Knightleys Haus mit einer riesigen Kunstgalerie bis hin zur weitläufigen grünen Landschaft, die reizende Ausstattung von Kave Quinn könne aber von den sozialen und romantischen Themen des Films ablenken, so James. Alexandra Byrnes Kostüme fielen bis auf einen grellen Fehltritt weniger auf. Mia Goth mache Harriet zur sympathischsten und bewegendsten Figur des Films und fange deren Verwirrtheit und Unsicherheit ein.[12]

Die Filmkritikerin Antje Wessels schreibt, die zwischen abgehoben, allzu sehr bemüht menschennah und selbstbewusst changierend Darbietung von Anya Taylor-Joy mache ganz einfach Spaß, und sie und Goth animierten sich gegenseitig zu Höchstleistungen, aus denen Letztere nochmal heraussticht. Die betonte Albernheit im Spiel sämtlicher Figuren führe nicht nur vor Augen, was für hanebüchen-platte Dialoge in Filmen und Büchern dieses Kalibers mitunter als sinnhafte Prosa verkauft werden, sie führe uns vor allem die skurrilen Gepflogenheiten und Gebräuche der feinen Gesellschaft vor Augen, so Wessels. Aufgrund der nie niederträchtig oder gar zynisch, sondern auf eine amüsant-parodistische Weise, wie es zuletzt auch schon Yorgos Lanthimos mit The Favourite gelungen sei, dürfte dieser Film durchaus Pate für Emma gestanden haben.[13]

Die Deutsche Film- und Medienbewertung versah den Film mit dem Prädikat besonders wertvoll. In der Begründung heißt es, De Wilde inszeniere ungewöhnlich musikalisch und habe erkannt, dass Jane Austen im Grunde eine komische Autorin ist. So mache sie aus skurrilen Figuren wie etwa Emmas phlegmatischem und hypochondrischem Vater die eigentlichen Sympathieträger des Films.[14]

Die weltweiten Einnahmen des Films aus Kinovorführungen belaufen sich auf 25,6 Millionen US-Dollar.[15]

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Boston Society of Film Critics Awards 2020

British Academy Film Awards 2021

Chicago Film Critics Association Awards 2020

  • Auszeichnung für das Beste Kostümdesign (Alexandra Byrne)
  • Nominierung für die Beste Art Direction[18][19]

Costume Designers Guild Awards 2021

  • Nominierung in der Kategorie „Period Film“ (Alexandra Byrne)[20]

Critics’ Choice Movie Awards 2021

Golden Globe Awards 2021

Oscarverleihung 2021

Satellite Awards 2020

Set Decorators of America Awards 2021

  • Nominierung für das Beste Szenenbild in einem historischen Film (Stella Fox & Kave Quinn)[23]

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und der Dialogregie von Antonia Ganz im Auftrag der Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke.

Darsteller Synchronsprecher Rolle
Anya Taylor-Joy Lina Rabea Mohr Emma Woodhouse
Johnny Flynn Julius Jellinek George Knightley
Bill Nighy Frank Glaubrecht Mr. Woodhouse
Mia Goth Friedel Morgenstern Harriet Smith
Myra McFadyen Marion Musiol Mrs. Bates
Josh O’Connor Roman Wolko Mr. Elton
Callum Turner Max Felder Frank Churchill
Rupert Graves Frank Röth Mr. Weston
Gemma Whelan Isabelle Schmidt Mrs. Weston
Chloe Pirrie Svantje Wascher Isabella Knightley
Oliver Chris Johannes Raspe John Knightley
Suzy Bloom Elvira Schuster Miss Gilbert
Tanya Reynolds Marieke Oeffinger Mrs. Elton

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Emma von Autumn de Wilde ist der vierte Spielfilm seit 1995 nach Jane Austens Roman. Für das Fernsehen existieren acht weitere Fassungen als Film bzw. als Miniserie.

Die beiden Schauspielerinnen Anya Taylor-Joy (Emma Woodhouse), als auch Amber Anderson (Jane Fairfax) spielten wirklich auch das Pianoforte.

Der Schauspieler und Musiker Johnny Flynn (George Knightley) spielte nicht nur im Duett die Geige zu dem Musikstück Drink to Me Only with Thine Eye mit Anderson am Klavier, sondern komponierte und spielte auch noch das Musikstück Queen Bee, welches während des Abspanns zu hören ist.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Emma. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 197765/K).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Alterskennzeichnung für Emma. Jugendmedien­kommission.
  3. a b Ryan Lattanzio: 'Emma' Trailer: Indie Favorite Anya Taylor-Joy Makes Her Jane Austen Debut. In: indiewire.com, 21. November 2019.
  4. Jordan Crucchiola: Anya Taylor-Joy Will Collect Her Jane Austen Adaptation Merit Badge by Starring in Emma. In: Vulture, 25. Oktober 2018.
  5. Anthony D'Alessandro: Johnny Flynn Joins Focus Features-Working Title’s 'Emma'. In: deadline.com, 20. Dezember 2018.
  6. Emma (2020) Locations, abgerufen am 8. März 2020
  7. Isobel Waller-Bridge to Score Autumn de Wilde’s 'Emma'. In: filmmusicreporter.com, 21. November 2019.
  8. Jane Fairfax Plays Mozart Sonata in F (from Emma) by Amber Anderson, YouTube, abgerufen am 8. März 2020
  9. 'Emma' Soundtrack Album Released. In: filmmusicreporter.com, 14. Februar 2020.
  10. 100 Most Anticipated Films Of 2020. In: theplaylist.net, 3. Dezember 2019.
  11. Emma. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 23. Februar 2022 (englisch).
  12. Caryn James: 'Emma': Film Review. In: The Hollywood Reporter, 3. Februar 2020.
  13. Antje Wessels: Emma. In: wessels-filmkritik.com. Antje Wessels, 28. Februar 2020, abgerufen am 7. Juli 2020.
  14. Emma. In: FBW-Pressetext. Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW), abgerufen am 7. Juli 2020.
  15. Emma. In: Box Office Mojo. Abgerufen am 11. August 2020.
  16. Clayton Davis: 'Nomadland' Named Best Picture at Boston Society of Film Critics Awards, Paul Raci and Yuh-jung Youn Among Winners. In: Variety, 13. Dezember 2020.
  17. Manori Ravindran: BAFTA Unveils Film Nominations in Historic Year After Diversity Review: 'Nomadland', 'Rocks' Lead Nominees. In: Variety, 9. März 2021.
  18. Chloé Zhao’s Nomadland leads Chicago Film Critics Association 2020 Award nominations In: chicagofilmcritics.org am 18. Dezember 2020, abgerufen am 28. Dezember 2020.
  19. Nomadland leads Chicago Film Critics Association 2020 Awards, wins five honors In: chicagofilmcritics.org am 21. Dezember 2020, abgerufen am 28. Dezember 2020.
  20. Erik Pedersen: Costume Designers Guild Awards Nominations: ‘Wonder Woman’, ‘Da 5 Bloods,’ Mank’, ‘Bridgerton’ & More In: Deadline.com am 4. März 2021, abgerufen am 10. März 2021.
  21. Pete Hammond: ‘Mank’, ‘Minari’ Lead Critics Choice Awards Film Nominations; Netflix Tops Studios; Chadwick Boseman Receives 4 In: Deadline.com am 8. Februar 2021, abgerufen am 8. Februar 2021.
  22. Zack Sharf: Golden Globes 2021 Nominations: ‘Promising Young Woman,’ ‘Nomadland,’ ‘Queen’s Gambit,’ and More In: IndieWire am 3. Februar 2021, abgerufen am 3. Februar 2021.
  23. Jazz Tangcay: ‘Promising Young Woman’ and ‘News of the World’ Among Inaugural Set Decorators Awards Nominations In: Variety am 11. März 2021, abgerufen am 4. April 2021.