Entō Bunsui

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Querschnitt eines Entō Bunsui
Schematischer Grundriss eines Entō Bunsui. Wasserverteilung im Verhältnis 3:1:4 für die mit den Ziffern 1 bis 3 markierten Wasserkanäle. Legende: Pfeile zeigen die Fließrichtung des Wassers, Sternchen markiert den Quellpunkt des hochgepumpten Wassers.

Entō Bunsui (jap. 円筒分水, dt. etwa zylindrisches Wasserverteilbecken, regional auch: 円形分水, Enkei Bunsui, engl. Circular Tank Diversion oder Water Diversion Facility) ist ein Bestandteil des japanischen Bewässerungssystems, das in der Landwirtschaft gebräuchlich ist und das eine exakte und kontinuierliche Wasserverteilung ermöglicht.

Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bewässerungsanlage besteht aus zwei ineinander gestellten Zylindern unterschiedlicher Größe. Der innere Zylinder dient als Heber, der (Grund)wasser nach oben pumpt. Das nach oben beförderte Wasser fließt gleichmäßig über den Rand des inneren Zylinders und gelangt auf diese Weise in den äußeren Zylinder. Vom äußeren Zylinder aus wird das Wasser über Bewässerungskanäle auf die landwirtschaftlichen Nutzflächen transportiert, wobei die Wassermenge in einem feststehenden Verhältnis verteilt wird. Zur Einteilung der Wassermengen wird der äußere Zylinder durch Schieber in unterschiedlich große Kreissegmente aufgeteilt.

Lange Zeit sorgte die Verteilung der Wassermenge bei der Bewässerung im Nassreisanbau für Streitigkeiten. Von der Taishō-Zeit begann man in ganz Japan Wasserleitungen und Verteilsystem zu entwerfen und zu bauen. Als Methode für den Wassertransport nutzte man zunächst landschaftliche Höhenunterschiede aus. 1934 begann man zudem in den Präfekturen Fukushima und Nagano Wasser durch bauliche Anlagen aus dem Boden an die Oberfläche zu pumpen. Die ersten Wasserverteilsysteme in Nagano ähnelten den Entō Bunsui bereits, waren jedoch noch strahlenförmig angelegt, sodass sich die Wassermenge noch nicht effizient einteilen ließ. Erst durch die Verwendung zweier zylindrischer Röhren und die Ausnutzung des hydrostatischen Drucks zum Pumpen des Wassers gelang es 1942 in der Präfektur Nara die ersten Entō Bunsui zu bauen. Eines der ersten Wasserverteilbecken in Kuji ist heute als materielles Kulturgut registriert.[1]

Ausgewählte Wasserverteilbecken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eines der größten Wasserverteilbecken steht am Ishibuchi-Damm (石淵ダム) in der Hisawa-Ebene. Der Durchmesser des inneren Zylinders beträgt 24 m, der des äußeren 31,5 m mit einer Wassermenge von 16 m³/s.[2]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 二ヶ領用水久地円筒分水. Amt für kulturelle Angelegenheiten, 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. September 2012; abgerufen am 24. Dezember 2014 (japanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kunishitei.bunka.go.jp
  2. 胆沢平野土地改良区とは/挨拶・沿革・組織・事業. 胆沢平野土地改良区, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Dezember 2014; abgerufen am 24. Dezember 2014 (japanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.isawa-heiya.or.jp

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]