Erik Niedling

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Erik Niedling (2018)

Erik Niedling (* 18. Oktober 1973 in Erfurt) ist ein deutscher Künstler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erik Niedling wuchs in Erfurt auf. Zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn setzte sich Niedling in seinen Arbeiten mit dem „Konstrukt von Geschichte“ auseinander und den Spuren, die es im „kollektiven Bewusstsein“ hinterlässt. Beispiele dafür sind die großformatigen fotografischen Arbeiten, die sich im Band Fotografien/Photographs (2006) finden. Spätere Arbeiten sind ebenfalls durch Fragen zu Sammeln, Archivieren und Ordnen geprägt, wobei das Bewahren und (fiktive) Verschwinden der eigenen Identität in den Vordergrund rückt.

Seit Mitte der 2000er Jahre etablierte sich Niedling als Konzeptkünstler. Zusammen mit dem Schriftsteller Ingo Niermann produzierte Niedling 2010 den Dokumentarfilm The Future of Art. Darin entwickelte Niermann die Idee eines Pyramidenbergs als Kunstwerk, das zugleich die individuelle Bestattungsstelle eines Sammlers ist. Im Kunstprojekten Mein letztes Jahr lebte Niedling im Zeitraum vom 1. März 2011 bis 29. Februar 2012 ein Jahr lang, als sei es sein letztes.[1][2] Darauf folgten Ausstellungen, Publikationen und Aktionen[3] , die sich mit der Realisierung des Pyramidenbergs und Erforschung radikaler politischer Bewegungen[4][5] beschäftigen. In diesem Zuge führte Niedling erstmals am 8. Mai 2017 eine rituelle Inbesitznahme („Seizure“) des Berges Kleiner Gleichberg im Landkreis Hildburghausen in Thüringen durch,[6] wo seither an jedem 8. Mai das „Burial of the White Man“ auf dem Berg stattfindet.[7] Eine kritische Reflexion seiner Tätigkeiten erfolgte durch Tagebuchveröffentlichungen, Interviews[8] und in dem 2019 veröffentlichten Roman Burial of the White Man.

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2002 „5x5“ – Neue Sächsische Galerie, ChemnitzG
  • 2005 „Archiv“ – Goethe-Institut, BratislavaE
  • 2006 „Was ist deutsch?“ – Germanisches Nationalmuseum, NürnbergG
  • 2008 „Formation“ – Hamish Morrison Galerie, BerlinE
  • 2010 „Status“ – Angermuseum, ErfurtE
  • 2010 „Redox“ – Hamish Morrison Galerie, BerlinE
  • 2011 „Mein letztes Jahr“ – Galerie Tobias Naehring, LeipzigE
  • 2012 „18.10.1973 – 29.02.2012“ – Neues Museum Weimar, WeimarE
  • 2013 „Chamber“ – Exile, BerlinE
  • 2014 „Eine Pyramide für mich“ – Haus am Lützowplatz, BerlinE
  • 2018 „EXILE X Summer Camp: May the bridges I burn light the way“ – Manifesta 12, PalermoG
  • 2018 „The Future of Art: A Camp“ – Haus am Lützowplatz, BerlinE
  • 2021 „2048 (Cat, Man, Rider, Triangle)“ – Galerie Tobias Naehring, BerlinE
  • 2022 „Dokumentationszentrum Thüringen“ – EXILE, WienE
E 
Einzelausstellung
G 
Gruppenausstellung

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sammlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dörte Fiedler: Listen für ein letztes Jahr. In: Deutschlandfunk Nova. 27. März 2015, abgerufen am 11. August 2018.
  2. Frauke Adrians: Erik Niedling verarbeitet ein Jahr intensiven Lebens. In: Thüringer Allgemeine. 22. Juni 2012, abgerufen am 11. August 2018.
  3. Silke Hohmann: Kunstaktion auf Ebay. Hübsche Katze mit dunklem Grusel. In: Monopol Magazin. 4. Mai 2021, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 4. Juli 2022.@1@2Vorlage:Toter Link/www.monopol-magazin.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Contemporary Art Library: Dokumentationszentrum Thüringen. In: Contemporary Art Library. 27. April 2022, abgerufen am 4. Juli 2022.
  5. Erik Niedling: Katalog Dokumentationszentrum Thüringen. In: Exile Gallery. 27. April 2022, abgerufen am 4. Juli 2022.
  6. Erik Niedling: Pyramid Mountain - A Video Diary:. In: YouTube. 29. November 2018, abgerufen am 16. Mai 2020 (englisch).
  7. Silke Hohmann: Unter die Erde, Weißer Mann! In: Monopol Magazin. 27. Mai 2020, abgerufen am 4. Juli 2022.
  8. Ruth Schneeberger: "Mir ist nichts mehr peinlich". In: Süddeutsche Zeitung. 23. Dezember 2014, abgerufen am 11. August 2018.