Ernst Jessen

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Ernst Jessen (* 19. April 1859 in Twedt bei Flensburg[1][2]; † 18. September 1933 in der Schweiz[3]) war ein deutscher Zahnarzt und Privatdozent, der als „Vater der Schulzahnpflege“ gilt.[4]

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jessen gründete 1902 in Straßburg im Elsass die vermutlich erste Schulzahnklinik der Welt. Den Anstoß dazu gab, dass er 1885 auf den maroden Zustand von Kindergebissen aufmerksam wurde. Jessens Untersuchungen zeigten eine 93- bis 95-prozentige Prävalenz von Karies bei Schulkindern. Manche Schüler hatten deswegen so starke Schmerzen, dass sie nicht mehr am Unterricht teilnahmen.[5][6]

Während seines Studiums wurde er 1880 Mitglied der Tübinger Burschenschaft Derendingia.[7]

Er ist der Vater des Bankiers und Industriellen Fritz Jessen (1886–1951).

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Photometrie des Absorptionssepctrums der Blutkörperchen. Dissertation, Universität Tübingen 1884.
  • Lehrbuch der praktischen Zahnheilkunde für Ärzte und Studirende. Leipzig 1890.
  • Denkschrift für die Errichtung eines zahnärztlichen Instituts an der Kaiser-Wilhelm-Universität Strassburg. Strassburg 1902.
  • Zahnhygiene in Schule und Haus. Strassburg 1903.
  • Zahnhygiene in Schule und Heer. Strassburg 1904.

Ehrung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Ehren von Ernst Jessen wurde bei Twedt, dass 1910 in Flensburg eingemeindet wurde,[8] der Ernst-Jessen-Weg im Jahre 1959 nach ihm benannt.[9]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hermann Einfeldt: Professor Dr. Ernst Jessen, 1859–1933: ein Leben für die Schulzahnpflege. Flensburg 1959.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005, ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Ernst-Jessen-Weg; in Verbindung mit: Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, Seite 437
  2. Flensburg stand in der Zeit noch unter dänischer Herrschaft; vgl. Werner Leibbrand, Annemarie Leibbrand-Wettley: Kompendium der Medizingeschichte. München 1967, S. 224.
  3. Nachruf in: Tandlægebladet. Band 37. 1933.
  4. Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, Seite 437
  5. Geschichte der Kieferorthopädie (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kfokompakt.de (PDF)
  6. S. Schmitt: Die Hygieniker. Das Motto von Alfred C. Fones und Ernst Jessen: vorbeugen statt reparieren. In: Zahnarzt. Nr. 5, 2012 (Online). Online (Memento des Originals vom 14. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.springermedizin.at
  7. Mitglieder-Verzeichnis der Burschenschaft Derendingia zu Tübingen. Oktober 1933, S. 19.
  8. Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, Seite 413
  9. Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005, ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Ernst-Jessen-Weg