Ernst Kutzer (Komponist)

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Ernst Ludwig Kutzer (* 9. März 1918 in München; † 14. Oktober 2008 in Pentling) war ein deutscher Komponist und Musikpädagoge.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Alter von einem Jahr übersiedelte Ernst Kutzer 1919 mit seinen Eltern in deren Heimat nach Thanhausen bei Bärnau im Oberpfälzer Stiftland. Kutzer wuchs in einem musikalischen Elternhaus auf. Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Amberg (heute Max-Reger-Gymnasium Amberg) studierte er, in Unterbrechung des Kriegsdienstes, 1941/42 Komposition bei Joseph Haas an der Münchner Musikhochschule. Bei Hermann Wolfgang von Waltershausen (1882–1954) setzte er dort 1946–48 seine Ausbildung fort und legte 1949 sein Examen mit dem Hauptfach Katholische Kirchenmusik ab.

Von 1945 bis 1980 war er im Schuldienst tätig: in Hohenthan bei Bärnau, Mitterteich, Stein bei Tirschenreuth und zuletzt als Rektor der Grundschule Bad Abbach. 1949–54 leitete er den Kammermusikkreis Waldsassen, 1980–83 war er Dozent für Harmonielehre an der Kirchenmusikschule (heute Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik) in Regensburg.

Ernst Kutzer lebte seit 1966 in Pentling.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kompositionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ernst Kutzer schrieb Orchesterwerke, Kammermusik, Kantaten, Messen und Motetten, eine Oper, ein Musical und über 250 Sololieder mit verschiedenen Begleitinstrumenten (Klavier, Harfe, Orgel, Gitarre, Violoncello, Streichquartett). Seine Jägerkantate erlebte Hunderte von Aufführungen, sein Bayrisch durchs Jahr nach Texten von Helmut Zöpfl etwa 40 Aufführungen. Kutzers Vokalwerke stehen auf dem Boden der Tonalität; instrumental arbeitete er zwischen 1972 und 1983 auch im Bereich der Zwölftonmusik.

Vokalkompositionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Messe „Benedictus es Domine“ op. 3 (1951?)
  • Messe in C (1951?)
  • Maienkantate op. 16 nach Volksliedern
  • Jägerkantate op. 19 nach Volksliedern, für Tenor, Bass, Männerchor und kleines Orchester (oder Klavier)
  • Bayrisch durchs Jahr op. 99 (1978) für Tenor, Bass, Sprecher, Männerchor und Orchester. Texte: Helmut Zöpfl
1. Intrade (Orchester) – 2. Und as Jahr is so jung (Chor) – 3. Gfrei di daß blüaht (Bass, Chor) – 4. Lang war der Tag (Chor) – 5. Um de Zeit lieg i gern im Gras (Tenor) – 6. No hängt der Baum (Chor) – 7. Lang war der Sommer (Bass, Chor) – 8. Der Sommer is umma (Tenor, Bass, Chor) – 9. Über de Stoppeln (Chor) – 10. Bleib bei mir (Tenor) – 11. De Luft schmeckt nach verwelkter Sonna (Tenor, Bass, Chor) – 12. De Flockn falln (Bass) – 13. ’sJahr is müad (Chor) – 14. Spürst, wia se alls mit Lebn wieder fuit (Tenor, Bass, Chor)
Orchester: 1.0.2.0 – 1.2.0.0 – Schlagzeug[1-3] – Streicher
1. Sehnsuchtsvoller Brief – 2. Ich weiß – 3. Gedanken in der Nacht – 4. Du bist verreist
1. Vorm Wirtshaus, an der Eisenstang („Das ist mein alter Kinderpfad“) – 2. Allein beim Wein („Wie im Glas der gelbe Wein“) – 3. Vor dem Gewitter („Der Nußbaum glänzt mit allen tausend Blättern“) – 4. Der Forellenfischer („Der Donner hat geknallt“) – 5. Das Windlicht („Im Garten / Zur schwarzen Mitternacht“) – 6. Ernüchterung („Dein Herz ist klug genug, es zu wissen“) – 7. Herbstgefühl („Tiefblaue Trauben hängt der Herbst vors Haus“)

Bühnenwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • D’Woidrumpl (1987). Oper. Libretto: Christine Fuchs-Gumppenberg. UA (konzertant) 1993 Regensburg (Neuhaussaal)
  • Papa Bernd und die Angsthasen. Musical

Orchesterwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Swing-Arrangements für Big Band (Ende der 1930er Jahre, verloren)
  • Sankt-Emmerams-Ruf. Intrada für 16 Bläser und Pauken. UA 1971 Regensburg
  • Rhapsodische Suite op. 118a (1995). UA Regensburg (Symphonisches Blasorchester Regensburg, Dirigent: Wolfgang Graef)

Klavier- und Kammermusik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Drei Klavierstücke op. 1 (1947)
1. Capriccio – 2. Romanze – 3. Bagatelle
  • Zehn Bagatellen für Klavier op. 20
  • Bläserquintett Nr. 1 op. 100
  • Klaviertrio op. 101 (1977)
  • Sonate für Viola und Klavier op. 108 (1981)
  • Weinschenk-Suite op. 115 (1986). UA 1986 Regensburg (Weinschenk-Villa)
  • Rondo für Klarinette und Klavier (1991)
  • Streichquartett op. 142 (2002)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martina Goller: Die Musik in der Lehrerbildung Niederbayerns und ihre Ausstrahlung am Beispiel niederbayerischer Lehrerkomponisten dargestellt an der Präparandenschule Deggendorf und am Lehrerseminar Straubing. Zulassungsarbeit. Deggendorf 1988.
  • Ernst Kutzer. In: Alexander L. Suder (Hrsg.): Komponisten in Bayern. Band 34. Schneider, Tutzing 1997.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]