Ernst Wallenburger

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Ernst Wallenburger (* 20. September 1902 in Ketzin; † 1989 in Waltershausen) war ein deutscher Zeichner, Maler und Karikaturist.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu Wallenburger gibt es kaum biografische Informationen. Seine Gemälde Arbeitermord von Mechterstädt (Öl auf Leinwand, 60 × 79,5 cm, 1920; Historisches Museum Schloss Friedenstein, Gotha)[1] und Straßenkampf 1923 (Wasserfarbe auf Pappe, 51,4 × 69 cm, 1923; Historisches Museum Schloss Friedenstein, Gotha)[1] und die Publikation von Bildern Wallenburgers im Leipziger Kleinverlag Die Wölfe,[2] der proletarisch-revolutionäre, antimilitaristische Autoren veröffentlichte, lassen eine linkspolitische Orientierung Wallburgers erkennen. Bekannt wurde er jedoch in der Weimarer Republik als regelmäßiger Karikaturist u. a. für die Zeitschriften Das Kriminalmagazin, Jugend und das illustrierte Magazin Das Leben. Seine dort publizierten Karikaturen sind unpolitisch und bedienten den Massengeschmack. Dadurch konnte er zumindest in den ersten Jahren nach der Machtergreifung der Nazis weiter publizieren, weil diese bemüht waren, für „gute Laune“ zu sorgen.[3]

Wallenburger nahm als Soldat der Wehrmacht am Zweiten Weltkrieg teil. Ab 1940 war er als Zeichner im Berliner Adressbuch in der Kreuzberger Fichtestraße 9 verzeichnet. Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft lebte er in Waltershausen, wo er an der Oberschule als Zeichenlehrer arbeitete. Daneben betätigte er sich weiter künstlerisch als Maler, und er war Mitglied des Verbands Bildender Künstler der DDR.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere Tafelbilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Ernte beginnt (Öl, 1952)[4]
  • Laienspielgruppen ziehen zum Wettbewerb (Öl, 1952)[5]

Zeichnungen und Grafik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Verstimmung (Kreidezeichnung, dunkelbraun, 49 × 62,3 cm; Angermuseum Erfurt)
  • Winterlandschaft (Tuschezeichnung, 50 × 50 cm; 1953 auf der Dritten Deutsche Kunstausstellung)
  • Tauwetter (Monotypie, 42 × 49 cm; 1958/1959 auf der Fünften Deutschen Kunstausstellung)
  • Am Bahnhof (Kreidezeichnung, 39 × 51 cm, 1958/1959 auf der Fünften Deutsche Kunstausstellung)[6]

Karikaturen in Zeitschriften (Zeichnungen)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Titelblatt (Kriminalmagazin, Juni 1931)[7]
  • Titelblatt (Kriminalmagazin, März 1931)[8]
  • Philosophie der praktischen Vernunft (Textillustration in Jugend, 4/1929, S. 62)[9]
  • Sie saßen auf einem knarrenden Sofa (Textillustration in Das Leben, September 1932, S. 39)[10]
  • … dürfte ich Ihnen die Hälfte meiner Platzkarte anbieten (Textillustration in Das Leben, Juli 1934, S. 75)[11]

Ausstellungen (unvollständig)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1934: Dresden, Brühlsche Terrasse ("Sächsische Aquarell-Ausstellung")
  • 1949, 1953 und 1958/1959: Dresden, 2. bis Vierte Deutsche Kunstausstellung
  • 1951/1952: Berlin, Museumsbau am Kupfergraben („Künstler schaffen für den Frieden“)
  • 1975 und 1979: Erfurt, Bezirkskunstausstellungen

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bildindex der Kunst & Architektur
  2. nachweislich in: Arthur Wolf (Hrsg.): Saat und Ernte. Heimstunden. Proletarische Tribüne für Kunst, Literatur und Dichtung. Jahrgang 1926.
  3. Niels Schröder: Gute Laune ist ein Kriegsartikel. be.bra Wissenschaft, Berlin, 2020, S. 319
  4. Die Ernte beginnt. deutschefotothek.de, abgerufen am 5. Januar 2023.
  5. Laienspielgruppen ziehen zum Wettbewerb. deutschefotothek.de, abgerufen am 5. Januar 2023.
  6. Am Bahnhof. deutschefotothek.de, 1958, abgerufen am 5. Januar 2023.
  7. Das Kriminal-Magazin, 3.1931, Juni = 27. arthistoricum.net, abgerufen am 5. Januar 2023.
  8. Das Kriminal-Magazin, 2.1930/31, März = 24. arthistoricum.net, abgerufen am 5. Januar 2023.
  9. Jugend: Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben (34.1929, (Nr. 1-52)). Abgerufen am 4. Januar 2023.
  10. Das Leben, 10.1932/33, H. 3, September. arthistoricum.net, abgerufen am 5. Januar 2023.
  11. Das Leben, 12.1934/35, H. 1, Juli. arthistoricum.net, abgerufen am 5. Januar 2023.