Ernst Wilhelm Heine

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Ernst Wilhelm Heine (* 14. Januar 1940 in Berlin;[1]9. Juni 2023[2]), bekannt als E. W. Heine, war ein deutscher Architekt und Schriftsteller. Über ein Jahrzehnt arbeitete er als Architekt in Südafrika und Saudi-Arabien. Er lebte als freier Autor in Bayern. E. W. Heine war der Bruder des Illustrators Helme Heine.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An der Technischen Universität Braunschweig studierte E. W. Heine bis 1964 Architektur und Stadtplanung. Nach dem Abschluss als Diplomingenieur war er an der TU Assistent von Justus Herrenberger. 1968 zog er nach Johannesburg in Südafrika, wo er als Architekt tätig war. Sein eigenes Büro eröffnete er in der Stadt 1973.

Heines literarische Tätigkeit begann 1974 mit der Herausgabe des Monatsmagazins Sauerkraut. Zugleich gründete er ein gleichnamiges politisch-literarisches Kabarett. 1978 kehrte er nach Deutschland zurück. Für den Rundfunk schrieb er mehrere Hörspiele und hielt Vorträge. In seinem „Hauptberuf“ war Heine im selben Jahr Projektleiter beim Bau einer Trabantenstadt bei Al-Khobar in Saudi-Arabien. Von 1982 an war er Leiter einer Architekturabteilung bei einer Stuttgarter Ingenieur-Beratungsfirma; von 1984 bis 1986 betätigte er sich als technischer Berater der Regierung von Saudi-Arabien. Ab 1986 war er ausschließlich als Schriftsteller tätig.

Ernst Wilhelm Heine starb am 9. Juni 2023 im Alter von 83 Jahren.[2]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heine verfasste schon während seines Hauptberufes als Architekt einige Geschichten und Bücher. Erfolgreich und bekannt wurde er mit der vielfach neu aufgelegten populärwissenschaftlichen Architekturhistorie New York liegt im Neandertal (1984) und als Belletrist mit seiner ersten Sammlung skurril-makabrer Kurzgeschichten Kille-Kille (1983). Diese Kurzgeschichten haben in Deutschland unter Fans einen Kultstatus erreicht. Als ernstzunehmender Unterhaltungsautor wurde er seit der Veröffentlichung der Geschichtsfiktion Das Halsband der Taube (1994) wahrgenommen – seines ersten Romans, der zum Verkaufsschlager wurde.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichten
  • Nur wer träumt ist frei. Eine Geschichte. Neuauflage Diogenes Verlag, Zürich 1985, ISBN 3-257-21278-X.
  • Öl ist ein ganz besonderer Saft. In: DEA-Jahrbuch 1999.
Kille-Kille-Geschichten
Romane
Sachbücher

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ernst Wilhelm Heine. In: Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2018/2019. Band I: A–O. Walter de Gruyter, 2018, ISBN 978-3-11-057616-0, S. 363–364.
  2. a b E. W. Heine ist tot. Abgerufen am 7. Juli 2023.
  3. Neuauflage von Die Rache der Kälber und andere Geschichten. Dtv, München 1981, ISBN 3-423-01876-3
  4. Neuauflage von Kille Kille. Diogenes Verlag, Zürich 1983, ISBN 3-257-21053-1