Esperanza Spierling

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Esperanza Spierling (* 1971 in Murcia, Spanien) ist eine zeitgenössische Künstlerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Esperanza Spierling absolvierte das Studium der Freien Bildenden Kunst (Fotografie) zunächst von 1998 bis 1999 an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, anschließend von 1999 bis 2000 an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und von 2000 bis 2004 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, wo sie zunächst 2003 das Diplom erlangte und schließlich 2004 als Meisterschülerin von Timm Rautert das Studium abschloss.[1] Bis 2012 war sie freischaffende Künstlerin tätig, dann studierte sie bis 2017 katholische Theologie an der Universität Erfurt und ist seit 2020 Gemeindereferentin im Dienst des Bistums Dresden-Meißen.[2]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bilder von Esperanza Spierling anlässlich des Marion-Ermer-Preises

Esperanza Spierlings Arbeit befasst sich mit Bildern an der Grenze zwischen reduzierter Fotografie und abstrakter Komposition von Flächen. Dabei beschäftigt Esperanza Spierling unter anderem die Frage, ob eine Fotografie als minimalistisches Bild betrachtet werden kann[3].

Die abgebildeten Raumansichten (wie z. B. Museen, öffentliche Innenräume, U-Bahn-Stationen, Planetarien) werden streng frontal, menschenleer und unberührt dargestellt[4]. Die in den Bildern verstärkte Leere des Raumes sieht Esperanza Spierling als freien Imaginationsraum für den Betrachter, den sie so in das Kunstwerk einbezieht: „Wenn das Museum als Bühne für Kunst dient, so ist die Bühne in meinen Arbeiten leer. Der Betrachter füllt sie mit Bedeutung, wird so zur Hauptfigur“[5]. So wird der leere Raum zum freien Imaginationsraum des Betrachters.

Öffentliche Sammlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sammlung der Sparkasse Leipzig
  • Kunstsammlung der Deutschen Bundesbank

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2004 wurde Spierling in Weimar der Marion-Ermer-Preis verliehen. Ihre theologische Abschlussarbeit Raumerfahrung im modernen Kirchenraum: Das Beispiel der Kirche St. Trinitatis in Leipzig wurde 2017 mit dem Förderpreis der Erfurter Fakultät ausgezeichnet.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Esperanza Spierling, Torsten Reiter: Esperanza Spierling / Beyond the picture. Kerber, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-86678-149-8.
  • Marion Ermer Stiftung: Esperanza Spierling. Bauhaus-Universität Weimar, 2004, ISBN 978-3-86068-237-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Curriculum Vitae Esperanza Spierling auf den Webseiten der maerzgalerie
  2. Fotokünstlerin und Lateinamerika-Kenner. Internetpräsenz des Bistums Dresden-Meißen, 4. September 2020, abgerufen am 19. Mai 2023.
  3. Timm Rautert: Close the Gap: Studium bei Timm Rautert. Kerber, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-86678-156-6.
  4. Kunstsammlungen Zwickau, Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus: Mit Abstand - ganz nah: Fotografie aus Leipzig. Kerber, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-86678-189-4.
  5. Esperanza Spierling in Paolo Bianchi: Ästhetik der Fotografie. Typologie von sechs Wahrnehmungsformen von Fotografen und Fotografien, in: Kunstforum international, Bd. 192 (2008)
  6. Katholisch-Theologische Fakultät vergibt erstmals zwei Förderpreise. Internetpräsenz der Universität Erfurt, 15. November 2017, abgerufen am 19. Mai 2023.