Ethyldimethylamin

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Strukturformel
Strukturformel von Ethyldimethylamin
Allgemeines
Name Ethyldimethylamin
Andere Namen
  • N,N-Dimethylethylamin
  • Dimethylethylamin
  • DMEA
Summenformel C4H11N
Kurzbeschreibung

farblose bis gelbliche Flüssigkeit mit ammoniakartigem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 598-56-1
EG-Nummer 209-940-8
ECHA-InfoCard 100.009.038
PubChem 11723
Wikidata Q16954761
Eigenschaften
Molare Masse 73,14 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,675 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

−140 °C[1]

Siedepunkt

36,5 °C[1]

Dampfdruck

527 hPa (20 °C)[1]

Löslichkeit

mischbar mit Wasser[1]

Brechungsindex

1,372 (20 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 225​‐​302​‐​331​‐​314​‐​335
P: 210​‐​235​‐​260​‐​280​‐​303+361+353​‐​305+351+338​‐​310​‐​403+233[1]
Toxikologische Daten

740 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Ethyldimethylamin ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der aliphatischen Amine.

Gewinnung und Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ethyldimethylamin kann durch Reduktion von N,N-Dimethylacetamid mit Lithiumaluminiumhydrid gewonnen werden.[5]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ethyldimethylamin ist eine leicht entzündbare, leicht flüchtige, farblose bis gelbliche Flüssigkeit mit ammoniakartigem Geruch, die mischbar mit Wasser ist. Ihre wässrige Lösung reagiert stark alkalisch.[1]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ethyldimethylamin wird als Klebstoff, Dichtstoffchemikalie und Prozessregler eingesetzt. Es wirkt als Zwischenprodukt für quaternäre Ammoniumverbindungen und wird auch als Stabilisator für chlorierte Kohlenwasserstoffe und Vinylderivate, sowie bei Polymerisationen von Polyamiden verwendet. Darüber hinaus wird es bei der Herstellung von Polypeptid-Nanogelen mit selbstverstärkten Endozytosen eingesetzt.[6] Es dient auch als Vernetzer bei der Papierveredelung.[4]

Sicherheitshinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dämpfe von Ethyldimethylamin können mit Luft ein explosionsfähiges Gemisch (Flammpunkt −28 °C) bilden.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j Eintrag zu Ethyldimethylamin in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 9. Januar 2019. (JavaScript erforderlich)
  2. Datenblatt N,N-Dimethylethylamine, ≥99% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 5. April 2017 (PDF).
  3. Eintrag zu ethyldimethylamine im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 5. April 2017. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. a b Werner Baumann, Herberg-Liedtke: Papierchemikalien Daten und Fakten zum Umweltschutz. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-58040-6, S. 648 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Joachim Buddrus, Bernd Schmidt: Grundlagen der Organischen Chemie. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2015, ISBN 978-3-11-033105-9, S. 577 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Datenblatt N,N-Dimethylethylamine, 99% bei Alfa Aesar, abgerufen am 5. April 2017 (Seite nicht mehr abrufbar).