European Democratic Education Community

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
European Democratic Education Community
(EUDEC)
Gründung März 2009[1][2]
Sitz Leipzig
Zweck Förderung demokratischer Bildung in Europa
Vorsitz Wiebke Winkelmann (Vorsitzende), Gabriel Groiss (stv. Vorsitzender), Guilain Omont (Schatzmeister)[3]
Mitglieder 8000
Website www.eudec.org

Die European Democratic Education Community (EUDEC) (dt. Europäische Gemeinschaft für demokratische Bildung) ist ein gemeinnütziger[3] Verein, dessen Ziel[4] die Förderung demokratischer Bildung in Europa ist.

Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt 8000 Mitglieder aus 29 Ländern (Stand November 2018).[1] Dies umfasst 44 Schulen[5] mit etwa 7800 Schülerinnen und Schülern, 26 Gründungsinitiativen[6], zwei Institutionen[7] sowie 400[1] Einzelpersonen. Viele von ihnen haben seit Jahrzehnten Erfahrung mit demokratischer Bildung wie zum Beispiel die Kapriole in Freiburg (seit 1997), die Freie Schule Frankfurt (seit 1974) oder Summerhill (seit 1921). Innerhalb der EUDEC sind Schüler auf allen Organisationsebenen aktiv: als individuelle Mitglieder, bei der Organisation und Durchführung von Konferenzen, der Planung und Umsetzung von Projekten und im Vorstand.

Kooperationen und Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein kooperiert mit dem Bundesverband der Freien Alternativschulen und dem britischen Phoenix Education Trust.[7][8]

Der Verein organisiert Konferenzen, Treffen und Seminare und unterstützt die Vernetzung von demokratischen Schulen, unter anderem durch Schulpartnerschaften und Schüleraustausche.[9]

Der Verein sucht den Dialog mit Vertretern des staatlichen Bildungswesens in den europäischen Ländern ihrer Mitglieder. Zur Erleichterung des Informationsaustausches wurden regionale Chapters für Ungarn, Frankreich und Griechenland gegründet.[10]

Der Verein kooperiert mit anderen europäischen Institutionen wie dem Europäischen Rat, der Europäischen Union im Rahmen des Erasmus-Programms, der Schweizer Union der Schülerorganisationen (USO)[11] und dem Organising Bureau of European School Student Unions (OBESSU).[12]

2016 nahm die EUDEC am World Forum for Democracy in Strassburg teil, zu welchem der Europäische Rat eingeladen hatte.[13][14] 2018 nahm eine Mitgliedschule, die Netzwerk Schule (Berlin), gemeinsam mit zehn staatlichen Schulen aus unterschiedlichen europäischen Ländern an der Free to Speak; Safe to Learn – Democratic Schools for All Projektkonferenz teil, welche im Wergeland Centre auf Einladung des Europäischen Rats in Oslo stattfand.[15][16]

Der Verein wurde in mehreren Publikationen zur inklusiven Pädagogik erwähnt.[17][18][19]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 2008 bis 2009 war der Verein ein offizielles Projekt der Weltdekade „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ der Vereinten Nationen.[20] Die Gründung des Vereins erfolgte am 16. Februar 2008, die Eintragung ins Vereinsregister im März 2009.[1][2][21] In diesem Zeitraum fand im Jahr 2008 vom 28. Juli bis zum 2. August in Leipzig die erste Konferenz mit dem Namen European Democratic Education Conference[22] statt. Sie wurde wie der Verein mit EUDEC abgekürzt und von Mitgliedern der International Democratic Education Conference (IDEC) organisiert. Ein Motiv für die Organisation einer europäischen Konferenz war die Reduktion der hohen Reisekosten, welche mit einer Teilnahme an den internationalen Konferenzen verbunden sind, da die IDEC regelmäßig auch auf den nicht-europäischen Kontinenten stattfindet.

Die erste Konferenz wurde vom britischen Phoenix Education Trust unterstützt. Eröffnet wurde sie von Thomas Krüger, dem Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung.[23] Gastgeber war die Freie Schule Leipzig.

Die Konferenz findet seitdem jährlich in verschiedenen europäischen Ländern statt und trägt wesentlich zur europäischen Vernetzung und Koordinierung bei. In sie integriert ist die Mitgliederversammlung (des Vereins), welche alle zwei Jahre den sieben- bis elfköpfigen Vorstand und andere Projektverantwortliche wählt und über alle wichtigen Entscheidungen abstimmt.

Die Abkürzung IDEC@EUDEC bedeutet, dass die europäische und die internationale Konferenz für demokratische Bildung gemeinsam durchgeführt werden, die IDEC gewissermaßen zu Besuch bei der EUDEC ist. In der Regel steht das „C“ in EUDEC wie im Vereinsnamen für „Community“ (Gemeinschaft), gelegentlich aber auch für „Conference“ (Konferenz). So steht auf der Website der EUDEC zum griechischen Chapter (abgerufen am 6. April 2019) „We are also the organisers of EUDEC18 (European Democratic Education Conference).“

EUDEC-Konferenzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2008 – EUDEC-Konferenz, Leipzig, Deutschland – Gastgeber: Freie Schule Leipzig
  • 2009 – EUDEC-Konferenz, Cieszyn, Polen
  • 2010 – EUDEC-Konferenz, Roskilde, Dänemark – Gastgeber: Det Frie Gymnasium und Den Demokratiske Skole
  • 2011 – IDEC@EUDEC-Konferenz Devon, River Dart Country Park England, 5. bis 14. Juli.
  • 2012 – EUDEC-Konferenz, 28. Juli bis 5. August, Freiburg, – Gastgeber: Kapriole
  • 2013 – EUDEC-Konferenz, 28. Juli bis 2. August, Soest, Niederlande[24]
  • 2014 – EUDEC-Konferenz, 5. bis 8. August, Kopenhagen, Dänemark – Gastgeber: Det Frie Gymnasium
  • 2015 – EUDEC-Konferenz, 1. bis 9. August, Warschau, Polen – Gastgeber: Fundacji Bullerbyn
  • 2016 – IDEC@EUDEC, 6. bis 10. Juni, Mikkeli, Finland
  • 2017 – EUDEC-Konferenz, Paris, Frankreich
  • 2018 – EUDEC-Konferenz, Kreta, Griechenland
  • 2019 – IDEC@EUDEC Kiew und Winnyzja in der Ukraine[25]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Gronert, Maren & Alban Schraut (Hrsg.), Handbuch Vereine der Reformpädagogik, Bibliotheca Akademica, Reihe Pädagogik, Band 13, ISBN 978-3-95650-459-4, Ergon Verlag, Baden-Baden 2018, S. 455
  2. a b The beginning of EUDEC, 2006–2009. Abgerufen am 22. März 2019.
  3. Vereinssatzung. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Mai 2019; abgerufen am 1. Mai 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eudec.org
  4. Member Schools. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. März 2019; abgerufen am 25. März 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/eudec.org
  5. Start-up Groups. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. März 2019; abgerufen am 22. März 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/eudec.org
  6. a b EUDEC Website Members and Organisations. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. April 2019; abgerufen am 5. April 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eudec.org
  7. Matthias Hofmann, Geschichte und Gegenwart Freier Alternativschulen. Mit einem Vorwort von Christian Füller und einem Nachwort von Dr. Klaus Amann. 2. Auflage 2013. Verlag Klemm + Oelschläger. ISBN 978-3-86281-057-4. S. 131 (Mitgliedsschulen der EUDEC sind häufig auch Mitglied im BFAS)
  8. Nicola Kriesel, Jan Kasiske: Schätze bergen – Alltag in Freien Alternativschulen. 1. Auflage. tologo verlag, Leipzig 2014, ISBN 978-3-940596-95-6, S. 165.
  9. Regional Chapters. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. März 2019; abgerufen am 25. März 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/eudec.org
  10. The what, why and how of student Participation in democratic decision making in schools. And does it work? In: Schools & Democracy, by the Network of democratic citizenship schools (funded by Erasmus+), No. 01/2017, published on November 23, 2017, p. 7. http://democraticschools.ecos.pt/magazine-sd/
  11. EUDEC Website: Union der Schülerorganisationen CH/FL (USO). Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. März 2019; abgerufen am 5. April 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eudec.org
  12. Programmankündigung des World Forum for Democracy: Lab 1 – Reinventing school governance, Initiative 2. Abgerufen am 10. April 2019.
  13. Report of the Worlforum for Democracy, Strasbourg 2016, Democracy and equality: does education matter?Theme 1: A, B, Citizenship, Democracy, and Education, Lab 1 – Reinventing School Governance, Initiative 2, S. 18, abgerufen am 4. April 2019
  14. The European Wergeland Centre celebrated its 10th Anniversary Conference. Archiviert vom Original am 21. März 2019; abgerufen am 26. März 2019.
  15. Derry Hannam: The Council of Europe (CoE) is holding a conference to launch its ‘Free to Speak; Safe to Learn – Democratic Schools for All’ project at the Wergeland Centre in Oslo. Alternative Education Resource Organisation. Abgerufen am 10. April 2019.
  16. Nicola Kriesel/Hannah Hummel/Petra Burmeister, Spagat zwischen Inklusion und Exklusion? Teilhabe von Eltern in der Konzeption von Demokratischen Schulen, S. 190, in: Robert Kruschel (Hrsg.), Menschenrechtsbasierte Bildung. Inklusive und Demokratische Lern- und Erfahrungswelten im Fokus, Bad Heilbrunn 2017, ISBN 978-3-7815-2149-0
  17. Niklas Gidion, Der Beitrag der „Demokratischen Schulen“ zu einem inklusiven Schulsystem, S. 211, in: Andreas Hinz (Hrsg.), Auf dem Weg zur Schule für alle. Barrieren überwinden – inklusive Pädagogik entwickeln, Marburg 2011, ISBN 978-3-88617-316-7.
  18. Meital Hershkovich/Toni Simon, Demokratie als Grundlage ,guter‘ und inklusionsorientierter Schulen, S. 225, in: Gabriel Hund-Göschel/Swantje Hadeler/Klaus Moegling (Hrsg.), Was sind gute Schulen? Teil 1: Konzeptionelle Überlegungen und Diskussion, Immenhausen bei Kassel 2016, ISBN 3-934575-88-9
  19. Datenbank der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Abgerufen am 30. März 2019.
  20. Klemm, Ulrich (2013): Geschichte und Gegenwart Freier Demokratischer Schulen. Warte, bis der Schüler den ersten Schritt macht. In: Gürlevik, Aydin (Hrsg.)/ Palentien, Christian (Hrsg.)/ Heyer, Robert (Hrsg.): Privatschulen versus staatliche Schulen. Wiesbaden: Springer VS. ISBN 978-3-531-18199-8, S. 133
  21. Deutscher Bildungsserver, EUDEC 2008 (European Democratic Education Conference). Abgerufen am 6. April 2019.
  22. Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) Eröffnungsrede des Präsidenten der bpb, Thomas Krüger, zum Kongress EUDEC am 31. Juli 2008 in Leipzig. Abgerufen am 22. März 2019.
  23. John W. Moravec, Report from the European Democratic Education Community 2013 Conference, Soest, The Netherlands Other, in: Education: The Journal of Educational Alternatives, ISSN 2049-2162, Volume 2(2013), Issue 2, S. 113–115 [1]
  24. IDEC@EUDEC 2019 in Ukraine. In: idec-eudec.in.ua. Archiviert vom Original am 25. Juli 2019; abgerufen am 1. März 2022 (englisch).