Eva Briegel

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Eva Briegel bei einem Auftritt der Band Juli beim Holsten Brauereifest 2015

Eva Briegel (* 3. Dezember 1978 in Leonberg) ist eine deutsche Musikerin und Sängerin der ursprünglich aus Gießen stammenden Band Juli.

Herkunft, Ausbildung und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eva Briegels Familie lebte zunächst in Böblingen und zog 1982 nach Langgöns in Mittelhessen. Ab 1985 besuchte Briegel die örtliche Grundschule, ab 1989 die Anne-Frank-Schule in Linden. Nach einem Jahr in der gymnasialen Oberstufe in der Liebigschule Gießen machte sie schließlich 1998 ihr Abitur an der Gesamtschule Gießen-Ost.

Eva Briegel (2008)

Bereits während der letzten Jahre ihrer Schulzeit sang sie in verschiedenen Bands und Projekten und interessierte sich für eine musikalische Karriere, jedoch studierte sie zunächst ein Semester in Heidelberg, dann verbrachte sie dreizehn Semester in verschiedenen Fächern (Kunstgeschichte, klassische Archäologie, Pädagogik, Psychologie, Germanistik, psychosoziale Medizin[1][2]) an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Nebenbei verkaufte sie PCs und arbeitete in einer Bar. 2004, im Jahr des kommerziellen Durchbruchs ihrer Band, brach sie das Studium ohne Abschluss ab.[1]

Eva Briegel ist mit dem Gitarristen Andy Penn der Pop-Band MIA. liiert. Penn wirkte auch als Gastmusiker am dritten Juli-Album In Love mit, das im September 2010 erschien. Ihre gemeinsame Tochter kam im Frühling 2010 zur Welt.[3] Die Familie lebt in Berlin.[4] Briegel ist evangelisch getauft und konfirmiert und singt seit 2022 in einem katholischen Kirchenchor in Berlin, bezeichnet sich aber als nicht religiös.[5] Seit dem Alter von 13 Jahren ist Briegel Vegetarierin.[2] 2006 bewarb sie eine Vegetarismus-Kampagne der Tierrechtsorganisation PETA, indem sie sich für eine Anzeige in einem Top aus Wirsingkohl abbilden ließ.[6]

2017 nahm Briegel ein Studium der Psychologie an der Freien Universität Berlin auf[7] und erwarb darin 2023 einen Bachelorabschluss.[8]

Musikkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch den Verlag Goodwell Music kam sie 2000 zur Band Sunnyglade, die einen Ersatz für ihre bisherige Sängerin Miriam Adameit suchte. Eva Briegel sagte zu und wurde so die neue Frontfrau der Band, die sich 2001 in Juli umbenannte und für einen Neuanfang mit deutschsprachigen Texten entschied. Nachdem die Band 2003 von Universal Music unter Vertrag genommen worden war, gelang im Folgejahr mit der Debütsingle Perfekte Welle und dem Album Es ist Juli der Durchbruch. Es folgten die Alben Ein neuer Tag (2006), In Love (2010), Insel (2014) und Der Sommer ist vorbei (2023). Gemeinsam mit den Gitarristen Simon Triebel und Jonas Pfetzing schrieb sie die meisten Titel der Band.

Briegel gehörte zur deutschen Jury des Eurovision Song Contest 2011 in Düsseldorf.[9]

2022 war Briegel Jurorin in der KiKA-Sendung Dein Song.[10] 2024 nimmt sie an der elften Staffel der Vox-Fernsehshow Sing meinen Song – Das Tauschkonzert teil.[11]

Gastbeiträge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eva Briegel (2006)
  • Für das im Sommer 2004 erschienene Album This Very Moment des hessischen Dance-Projektes Hacienda (das später u. a. einige Remixe von Juli-Titeln veröffentlichte) steuerte sie beim Song Half a Step ihre Stimme bei.
  • 2008 spielte sie die Hauptrolle im Musikvideo Trauriges Mädchen von Sven van Thom.
  • 2009 nahm sie für das Lied Flöz & Pökel der ebenfalls aus Gießen stammenden Punkband Boxhamsters die weibliche Stimme auf. Die Zusammenarbeit wurde dabei vom Produzenten beider Bands, Olaf Opal, arrangiert, der Briegel zunächst ohne Wissen der Boxhamsters für das Projekt gewann.[12]
  • Für die Band ABAY, der ihr Juli-Bandkollege Jonas Pfetzing angehört, nahm sie seit 2016 für mehrere Titel (1997 (Exit A) und Easy Ease auf dem Album Everything’s Amazing and Nobody Is Happy; Plastic auf dem Album Love and Distortion) zusätzlichen Gesang auf.
  • 2022 veröffentlichte Briegel gemeinsam mit Sebastian Madsen die Single Ich löse mich auf.[13]
  • 2023 nahm sie mit Antje Schomaker den Titel Irgendwohin auf.[14]

Gastbeiträge

Jahr Titel
Album
Anmerkung
2004 Half a Step
This Very Moment
Hacienda feat. Eva Briegel
2009 Flöz & Pökel
Brut Imperial
Boxhamsters feat. Eva Briegel
2022 Ich löse mich auf
Ein bisschen Seele
Sebastian Madsen feat. Eva Briegel
2023 Irgendwohin
Snacks
Antje Schomaker feat. Eva Briegel

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eva Briegel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Jan Hauser: Juli-Sängerin Eva Briegel: Abgebrochen, Star geworden. In: Spiegel Online. 18. April 2007, abgerufen am 14. Juni 2016.
  2. a b Inge Kutter: „Als Sängerin bin ich egozentrisch“. In: Zeit Online. 16. August 2011, abgerufen am 14. Juni 2016.
  3. Yoko auf der „perfekten Welle“. In: Gießener Allgemeine. 3. September 2010, S. 10.
  4. Eva Briegel im Interview ohne Worte. In: SZ-Magazin. 21. November 2014, abgerufen am 12. September 2022.
  5. „Juli“-Frontfrau Eva Briegel singt im katholischen Kirchenchor. In: katholisch.de. Allgemeine gemeinnützige Programmgesellschaft, 2. Mai 2023, abgerufen am 3. Mai 2023.
  6. Bring Farbe in Dein Leben! PETA stellt neues Veggie-Motiv vor: Juli-Sängerin zeigt sich im Kohloutfit (Memento vom 23. Dezember 2015 im Internet Archive). PETA. 8. Dezember 2006.
  7. Kathrin Hollmer: „Mit meinem Strickzeug kann ich mich überall ankern“. In: Süddeutsche Zeitung. 28. April 2023, abgerufen am 21. April 2024.
  8. Steffen Rüth: Juli-Sängerin Eva Briegel: „Nichts entspannt so wie Chorproben“. In: Augsburger Allgemeine. 29. April 2023, abgerufen am 21. April 2024.
  9. Jens Maier: NDR verkündet Namen der deutschen Jury. stern.de, 11. Mai 2011, abgerufen am 22. April 2024.
  10. Timo Niemeier: Juli-Frontfrau Eva Briegel geht in die „Dein Song“-Jury. DWDL.de, 29. Juli 2021, abgerufen am 22. April 2024.
  11. Sing meinen Song 2024: Am ersten Tauschabend dreht sich alles um Juli-Sängerin Eva Briegel. Vox, 19. April 2024, abgerufen am 22. April 2024.
  12. Alexander Nickel-Hopfengart: Boxhamsters: Deutschpunks mit Juli. In: Main-Post. 22. März 2011, abgerufen am 25. Dezember 2023.
  13. Justin Herschfeld: Sebastian Madsen feat. Eva Briegel droppen neue Single „Ich löse mich auf“. Festivalstalker, 4. Oktober 2022, abgerufen am 20. April 2024.
  14. Jule Stromer: Antje Schomaker und Eva Briegel nehmen uns mit auf eine Reise ins „Irgendwohin“. Bandup, 8. Oktober 2023, abgerufen am 20. April 2024.