Fadenia

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Fadenia

Rekonstruktion von Fadenia

Zeitliches Auftreten
Pennsylvanium bis Untertrias
314,6 bis 247,2 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Überklasse: Kiefermäuler (Gnathostomata)
Klasse: Knorpelfische (Chondrichthyes)
Unterklasse: Holocephali
Ordnung: Eugeneodontida
Familie: Caseodontidae
Gattung: Fadenia
Wissenschaftlicher Name
Fadenia
Nielsen, 1932

Fadenia ist eine ausgestorbene Knorpelfischgattung, die in Nordamerika fossil vom Pennsylvanium („Oberkarbon“) bis zur Unteren Trias nachgewiesen ist. Sie gehört zu den Holocephali und führte eine räuberische Lebensweise als nektischer Fleischfresser.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innerhalb der Holocephali wird Fadenia zur Familie der Caseodontidae innerhalb der Eugeneodontida gestellt. Die Gattung enthält drei bekannte Arten – Fadenia crenulata Nielsen, 1932,[1] F. gigas Eaton 1962[2] und F. uroclasmato Mutter und Neuman, 2008.[3]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fadenia besaß neben den beiden recht bedeutenden Brustflossen eine kräftige, nach vorne versetzte, stachellose Rückenflosse, deren Basis von einer dreieckigen Knorpelplatte gestützt wurde. Die Brustflosse wies eine lange, nach hinten gerichtete Flossenachse auf, erreichte aber nicht ganz die Brustflossenlänge der Symmoriida. Die kräftige Schwanzflosse war homocerk und nach außen hin symmetrisch aufgebaut – charakteristisch für einen schnell schwimmenden, aktiven Räuber. Die Schwanzflosse wurde zusätzlich von großen Knorpelplatten versteift. Bauch- und Afterflossen fehlten, ein Beckengürtel war ebenfalls nicht vorhanden.

Fadenias stromlinienförmiger Körper lief spindelartig zu und ähnelte somit dem Körperbau der Cladoselachidae und der Symmoriida. Er erreichte über einen Meter Länge. Der Gehirnschädel war lang und seitlich eingeengt. Der otico-occipitale Abschnitt (Ohrregion) war nur sehr kurz, dafür war jedoch das Siebbein (Nasenregion) als langes Rostrum ausgebildet. So bildete der gesamte Oberkiefer ein dornartig spitzes Rostrum und überragte den Unterkiefer. Die Augen waren sehr groß. Hinter dem Unterkiefer saßen fünf schlitzförmige Kiemenspalten. Die Kiemenbögen lagen hinter dem Gehirnschädel, was für Plattenkiemer kennzeichnend ist. Es wird vermutet, dass das Palatoquadratum wie bei den Holocephali üblich direkt mit dem Gehirnschädel verschmolzen war und die oberen Zähne somit direkt auf dem Neurocranium aufsassen. Zangerl (1981) ist jedoch der Ansicht, dass Fadenia das Palatoquadratum vollständig verloren hatte. Die Bezahnung des Unterkiefers zeigt Zangerl zufolge an der Spitze ein spiralförmiges Zahnrad. Der nachfolgende Unterkiefer wurden von kleinen, pflasterartigen Zahnplatten abgedeckt.[4]

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bendix-Almgreen, S. E.: Fossil fishes from the marine Late Palaeozoic of Holm Land – Amdrup Land, north-east Greenland. In: Meddelelser om Grønland. Band 195, 1975, S. 3–38.
  • Robert L. Carroll: Vertebrate Paleontology and Evolution. W. H. Freeman and Company, New York 1988, ISBN 0-7167-1822-7.
  • Zangerl, R.: Chondrichthyes 1, Paleozoic Elasmobranchi. In: H. P. Schultze (Hrsg.): Handbook of Paleoichthyology. Gustav Fischer, Stuttgart, New York 1981, S. 116.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. E. Nielsen: Permo-Carboniferous fishes from east Greenland. In: Meddelelser om Grønland. Band 86(3), 1932, S. 1–63.
  2. T. H. Eaton: Teeth of Edestid Sharks. In: University of Kansas Publications Museum of Natural History. Band 12(8), 1962, S. 347–362.
  3. Raoul J. Mutter und Andrew G. Neuman: New eugeneodontid sharks from the Lower Triassic Sulphur Mountain Formation of Western Canada. In: Geological Society, London, Special Publications. Band 295, 2008, S. 9–41, doi:10.1144/SP295.3 (researchgate.net).
  4. Robert L. Carroll: Vertebrate Paleontology and Evolution. W. H. Freeman and Company, New York 1988, ISBN 0-7167-1822-7.